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Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 01.03.2020 - Übergangswetter

| M. Hoffmann

Es zeichnet sich eine klare Linie in der Entwicklung der kommenden Großwetterlage ab, die aber weiterhin in sehr warme, aber auch kalte Richtung kippen kann.

Der Wettercharakter bleibt zunächst wechselhaft
Der Wettercharakter bleibt zunächst wechselhaft

Stürmische Winde sind heute zunächst noch über dem Norden und zum Abend über dem Süden und der Mitte zu erwarten, darüber hinaus verliert der Wind an Intensität und spielt kaum mehr eine Rolle.

Bei starker bis wechselnder Bewölkung kommt es immer wieder zu Schauern unterschiedlichster Intensität, die entlang der Alpen auch länger andauernd ausfallen können. Bei Tageswerten von +4 bis +8 Grad und der Nacht von -2 bis +5 Grad können die Schauer teils bis auf tiefere Lagen herab als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer niedergehen. Örtliche Gewitter sind nicht auszuschließen. Erst zum Donnerstag und Freitag beruhigt sich der Wettercharakter weiter und häufiger kommt die Sonne zum Vorschein. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2020 .

Abwechslungsreich präsentiert sich die kommende Wetterwoche
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Abwechslungsreich präsentiert sich die kommende Wetterwoche
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der Atlantik lässt dem Spätwinter keine Chance

In den letzten Tagen zeigte sich in der Wetterprognose der Europäer immer wieder der Ansatz eines Hochdrucksystems über Skandinavien, was entweder über eine Hochdruckbrücke des Azorenhochs, oder vom Kontinentalhoch gespießt wird.

Tiefdruckzentrum Island

Doch zeigte sich auch, dass der Ansatz eines Skandinavienhochs äußerst fragil ist und wenn die Hochdruckbrücke nach Osten weggedrückt wird, aus einer mäßig kühlen auch rasch eine frühlingshaft milde Wetterlage entstehen kann. Entscheidend bleibt nach wie vor, wie sich ein Tiefdruckzentrum über Island und der Hochdruckkeil, bzw. das Hoch zueinander positionieren werden.

Nach der aktuellen Wettervorhersage bleibt die Tiefdruckaktivität vom 6. bis 11. März auf einem hohen Niveau, was einen stabilen und nachhaltig frühlingshaft milden Wettercharakter nach wie vor wenig wahrscheinlich macht.

Durch die hohe Tiefdruckaktivität bleibt dem Hoch jedoch kaum Spielraum sich nach Norden aufzuwölben und kippt vom 7. bis 10. März nach Osten weg. Was bleibt ist eine mäßig warme Südwestströmung, was die Temperaturen phasenweise auf bis +15 Grad ansteigen lassen kann. Meist jedoch bewegen sich die Werte zwischen +6 bis +12 Grad. Anders formuliert zeichnet sich eine für den März völlig normale Wetterentwicklung ab.

Keine Chance für den Spätwinter
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Keine Chance für den Spätwinter © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Das Hoch hat einen größeren Einfluss auf das Wetter

Nach der Wetterprognose der Amerikaner ist die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik bis zur Monatsmitte als hoch zu bewerten. Doch das Hoch verhält sich im Vergleich zu den Europäern anders.

Zwischen Hochdruckblockade und Frühlingswetter

Das Hoch dehnt sich vom 7. bis 9. März von den Azoren bis nach England aus und zwingt die atlantische Frontalzone auf eine andere - nördlichere - Zugbahn. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in diesem Zeitraum am östlichen Hochdruckgradienten, was für die Zufuhr kühlerer Luftmassen sorgen kann. Anders ausgedrückt bleiben die Werte im Verlauf der ersten März-Dekade mit +4 bis +8 Grad und örtlich bis +12 Grad auf einem Jahreszeit-typischen Niveau.

Hoch Mitteleuropa - oder?

Wie bereits gestern favorisiert das amerikanische Wettermodell im Zeitraum vom 12. bis 17. März die Verlagerung des Hochs in Richtung Mitteleuropa. Der Weg nach Skandinavien bleibt dem Hoch aufgrund der hohen Tiefdruckaktivität verwehrt. Die Folge daraus ist eine zunehmende Beruhigung der Wetterlage bei einer nachlassenden Niederschlagsaktivität und einer zunehmenden Sonnenscheindauer, was die Temperaturen auf +7 bis +13 Grad ansteigen lassen kann. Aufgrund der klaren Nächte ist mit Frost zu rechnen.

Das Hoch kann sich unter bestimmten Voraussetzungen auch auf dem Atlantik nach Norden aufwölben und das Strömungsmuster meridionalisieren lassen. Nachfolgend tropfen die Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa nach Süden ab und führen kühlere - teils auch kalte - Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese Entwicklung ist zwar in den letzten Stunden weniger wahrscheinlich geworden, aber noch nicht vom Tisch. Entscheidend ist die Hochdruckposition.

Zwischen Frühling (li.) und Spätwinter (re.) entscheidet die Hochdruckposition
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells und eines Kontrolllaufes: Zwischen Frühling (li.) und Spätwinter (re.) entscheidet die Hochdruckposition © www.meteociel.fr

Der Polarwirbel

Die Parameter wie der AO-Index und die Stratosphärenwinde entlang des 65. Breitengrades sprechen eine klare Sprache und lassen kaum Spielraum für einen instabiler werdenden Polarwirbel. Stattdessen ist mit einer weiterhin hohen Wetteraktivität zu rechnen, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit im Verlauf der zweiten März-Dekade in einer Südwestwetterlage enden kann. Der Temperaturcharakter wandelt sich so langsam in Richtung Frühling.

Betrachtet man aber die Kontrollläufe, so nimmt die Anzahl der Varianten zu, die den Polarwirbel entlang seiner Polarfront in Schwingungen versetzen. Erstmals zeigen sich auch Varianten, die zum - Jahreszeit-typischen - Polarwirbelsplit führen können. Das sind aber nur ein paar verhaltene Ansätze. Nichtsdestotrotz sind diese Berechnungen nicht außer Acht zu lassen, beschreiben diese doch ein meridionales Strömungsmuster, was den Frühling weiter hinauszögern können.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?

Der Mittelwert der Kontrollläufe zeigt klar, wohin die Reise gehen kann. Der Polarwirbel konzentriert sich zunehmend im Zentrum und zieht damit die Tiefdruckaktivität weiter nach Norden, was Deutschland, Österreich und die Schweiz mehr in den Einflussbereich der Hochdruckzone bringen kann. Kurzum ist der sich einschleichende Frühling im Verlauf der zweiten März-Dekade eine plausible Wetterentwicklung.

Gelangt Deutschland in die Hochdruckzone, so bekommt der Frühling seine Chance
Wetterprognose der Mittelwerte der Kontrollläufe: Gelangt Deutschland in die Hochdruckzone, so bekommt der Frühling seine Chance © www.meteociel.fr

Ein ansteigendes Temperaturniveau

Keine Frage, das Entwicklungsspektrum der kommenden Großwetterlage bleibt breit aufgestellt und hängt weiterhin von der Hochdruckposition ab. Doch egal ob es zu einem Kaltluftausbruch kommt oder nicht, um so etwas wie Dauerfrost noch herbeizuführen, müssten die Höhentemperaturen auf -10 Grad absinken - und das ist nicht in Sicht. Alles andere spielt sich im nasskalten bis frühlingshaft milden Bereich ab.

Wetterprognose der Kontrollläufe: Wenig überraschend

Im gesamten Zeitraum vom 3. bis 11. März bleibt die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe auf einem gemäßigt hohen Niveau und sinkt im Verlauf der zweiten Dekade auf einen leicht erhöhten Bereich ab. Im Kern spricht das für ein Hoch über, oder in der Nähe von Mitteleuropa.

Das Temperaturspektrum bewegt sich bis zum 7. März einem normalen Bereich und steigt vom 8. bis 16. März in den leicht zu milden Bereich an.

Die Winterprognose nach den Kontrollläufen
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
7. März +1 bis
+9 Grad
+4 bis
+7 Grad
11. März +0 bis
+17 Grad
+6 bis
+8 Grad
16. März -3 bis
+17 Grad
+6 bis
+8 Grad
Diagramm Temperaturen März 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Typisches März-Wetter

So ist es, so bleibt es. Der März zeigt keinerlei auffällige Verhaltensweisen und auch die Temperaturentwicklung spielt sich weitgehend in einem für die Jahreszeit-typischen Bereich ab. Dazu gibt es immer wieder Niederschläge, deren Anzahl und Intensität zum Beginn der zweiten März-Dekade zurückgehen können. Wenn man so will, handelt es sich um ein klassisches Übergangswetter vom Winter (der keiner war) und dem Frühling.

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