Wetter Frühling und Sommer 2020 aktuelle Wetterprognose vom 22.02.2020 - Startet der meteorologische Frühling nass und windig?
Stürmische Winde und ein Temperatursturz sorgen für einen anhaltend turbulenten Wettercharakter. Und so schnell ist bei einer sprunghaften Temperaturentwicklung ein Ende der temperamentvollen Wetterlage nicht abzusehen.
Eine Randtiefentwicklung erreicht in der Nacht auf Sonntag Deutschland und zieht im Tagesverlauf über den Norden nach Osten ab. Während es über dem Norden relativ ruhig bleiben wird, ist südlich der Linie von Münster und Dresden mit stürmischen Winden zu rechnen, die über exponierten Lagen auch zu orkanartigen Böen führen können. Mehr dazu in der Windprognose.
Der Wind schwächt sich zwar zum Rosenmontag kurzzeitig ab, bleibt darüber hinaus aber stark bis mäßig und in Böen stürmisch organisiert. Zudem dreht der Wind auf nordwestliche Richtungen und führt ab Dienstag kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen absinken lassen kann. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind dann wieder bis auf die tieferen Lagen herab zu erwarten - auch sind kurze Graupelgewitter zur Wochenmitte nicht auszuschließen und ab den höheren Lagen ist mit ordentlichem Neuschneezuwachs zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Februar 2020.
Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Ein Hin und Her
Die Tiefdruckaktivität bleibt bis in den März hinein auf einem hohen Niveau. Immer wieder entstehen über Neufundland Tiefdruckgebiete, die im weiteren Verlauf nach Osten - in Richtung Deutschland - ziehen.
Und so wird voraussichtlich zum 28. Februar das nächste Sturmtief Deutschland erreichen und auf seiner Vorderseite mildere Luftmassen heranführen. Bis zum 1. März kippt die Grundströmung kurzzeitig auf Südwest, was die Tageswerte zum 29. Februar auf +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad angestiegen lassen kann.
Der nächste Temperatursturz
Zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März aber wölbt sich das Hoch auf dem Atlantik etwas nach Norden auf und verliert damit seinen Einfluss auf die Mittelmeerregion. Damit fehlt den Tiefdruckgebieten zugleich aber die Unterstützung und driften von Island über England in Richtung der Mittelmeerregion. Was daraus entsteht ist eine nasskalte Wetterentwicklung, was die Tageswerte in den Bereich von +3 bis +7 Grad zurückgehen lassen kann.
Reichlich Niederschlag
Der gesamte Prozess des Auf und Ab der Temperaturen führt immer wieder zu Niederschlägen unterschiedlichster Intensität. Und so können sich bis zum 3. März die kumulierten Niederschlagsmengen von verbreitet 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² sehen lassen. Über den westlichen und südlichen Staulagen sind bis 90 l/m² möglich, während über den östlichen Landesteilen mit 10 bis 20 l/m² weniger an Niederschlag berechnet wird.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine hohe Wetterdynamik
Mit Hilfe der Kaltluftzufuhr über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland bleibt die Wetterdynamik auf einem hohen Niveau, was zu turbulenten Wetterentwicklungen führen kann.
Nasskalt mit spätwinterlichen Wettererscheinungen
Bei Werten von +0 bis +7 Grad sind vom 26. bis 27. Februar spätwinterliche Wettererscheinungen in Form von Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich und ab den höheren mittleren Lagen kann sich eine Schneedecke ausbilden.
Frühsommerlich warm
Zum 28./29. Februar bildet sich auf dem Atlantik - zwischen Island und England - das nächste Tiefdruckgebiet aus und ist gegenüber seinen Vorgängern deutlich südlicher positioniert, was das Tief näher an die warmen Luftmassen über Portugal, Spanien und Afrika bringt.
Infolge daraus werden zum 29. Februar und 1. März vorderseitig sehr warme Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was die Tageswerte nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells auf +13 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad ansteigen lassen kann. Die Betonung liegt noch auf kann, denn Details bleiben noch abzuwarten. Da aber die Europäer einen ganz ähnliche Prognose machen, ist mit einer höheren Eintreffwahrscheinlichkeit zu rechnen.
Nasskalt in den meteorologischen Frühling
Das Tief - was die Wärme bringt - zieht vom 1. bis 2. März zügig in Richtung Skandinavien weiter und lässt die Werte mit +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad im Verlauf der ersten März-Dekade fast auf ein Jahreszeit-typisches Niveau absinken. Anders formuliert ist der Wärmepeak
sehr wahrscheinlich, beschränkt sich aber auf einen kurzen Zeitraum.
Ein Ende des turbulenten Wettercharakters?
Das wird nach der Wettervorhersage seit einigen Stunden immer wieder in der gleichen Art und Weise berechnet. Der Polarwirbel konzentriert sich wieder mehr in Richtung Zentrum und verlagert sich in Richtung Kanada. Das nimmt über Skandinavien den Druck aus dem Kessel
und dem Azorenhoch bietet sich die Chance nach Nordosten auszudehnen, bzw. eine Hochdruckbrücke zum Kontinentalhoch zu schlagen.
Sollte das so eintreten, so wäre vom 7. März an mit einer nachhaltigen - strukturellen - Veränderung der Großwetterlage zu rechnen.
Auf den Punkt gebracht: Nasskalt mit kurzzeitiger Erwärmung
Geht es nach der Wetterprognose der Kontrollläufe, so wird die frühlingshaft warme Vorderseitenanströmung am 29. Februar weitgehend bestätigt. Ob es dann zu frühsommerlich warmen Werten reichen wird, bleibt abzuwarten. Die Wetterprognose der Amerikaner gehört hier zu den wärmsten Varianten. Der Mittelwert liegt eher zwischen +10 bis +15 Grad.
Nachfolgend sinkt der Mittelwert über dem Norden, Westen und Osten auf ein Jahreszeit-typisches Niveau ab und bleibt über dem Süden auf einem leicht zu milden Niveau.
Die Niederschlagsentwicklung ist über den gesamten Vorhersagezeitraum bis zum 9. März auf einem mäßig hohen bis hohen Niveau zu finden.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
28. Februar | -1 bis +10 Grad |
+4 bis +6 Grad |
5. März | -2 bis +11 Grad |
+4 bis +6 Grad |
8. März | -2 bis +15 Grad |
+5 bis +7 Grad |
Langfristprognose für den Frühling und Sommer 2020
März
Man sollte der Meinung sein, dass das Langfristmodell - aufgrund der niederschlagsreichen Zeit, den die Vorhersage-Modelle derzeit berechnen - seine zu trockene Wetterprognose für den März korrigiert. Tut es aber nicht. Die Prognose bleibt für den ersten Frühlingsmonat zu trocken. Was mit einer stabilen Hochdruckwetterlage möglich ist. Entsprechend hoch ist die Temperaturabweichung von +1 bis +3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert.
April
Der zweite Frühlingsmonat April wird mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert ebenfalls zu warm simuliert. Die Niederschlagsprognose ist als zu trocken zu bewerten.
Mai
Der Mai wird mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad zwar zu warm berechnet, doch könnte der Mai 2020 der kühlste der drei Frühlingsmonate werden. Die Niederschlagsprognose fällt durchwachsen aus und ist über dem Norden von Deutschland etwas zu trocken zu bewerten. Lassen die Eisheiligen im Mai grüßen?
Juni
Der erste Sommer-Monat Juni hat gegenüber dem langjährigen Mittelwert nach wie vor eine Abweichung von +1 bis +2 Grad vorzuweisen. Die Niederschlagsentwicklung ist als durchwachsen und weitgehend als normal einzustufen. Mit punktuellen Niederschlagsspitzen lässt sich eine höhere Gewitteraktivität ableiten.
Juli
Ganz ähnlich wie der Juni soll auch der Juli verlaufen können. Mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad grundsätzlich für die Jahreszeit zu warm. Die Niederschlagsprognose ist unauffällig und im Trend über dem Süden und Nordosten leicht zu trocken.
August
Der letzte Sommermonat August wird mit einem Temperaturüberschuss von +0,5 bis +1,5 Grad zu warm berechnet, bildet aber insgesamt den kühlsten der drei Sommermonate ab. Die Niederschlagsentwicklung wird leicht zu nass bewertet.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2020 | +1 bis +3 Grad | Trend: zu trocken |
April 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Mai 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Juni 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal, etwas zu trocken |
Juli 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal, etwas zu trocken |
August 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: etwas zu nass |
Was sich im Tagesverlauf verändert hat und wie es um den Polarwirbel bestellt ist, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 19:50 Uhr
Gleich zwei kräftige Tiefdruckentwicklungen ziehen in den kommenden 72 Stunden über Deutschland hinweg. Das eine Tief sorgt mit seiner Vorderseitenströmung für sehr warme Temperaturen, das zweite Tief führt aus nordwestlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz und lässt die Schneefallgrenze zur Wochenmitte bis auf die mittleren Lagen herab absinken. Aber auch über tieferen Lagen ist mit dem einen oder anderen Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer zu rechnen.
Unwetterartige Starkwindereignisse
Wetterwarnung
Die erste Randtiefentwicklung zieht in den kommenden 24 Stunden über Deutschland hinweg und sorgt im Schwerpunkt am morgigen Sontag für kräftige Windböen. Das Hauptwindfeld zieht liegt etwa zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.
Hat sich der nasskalte Wettertrend bestätigen können?
Ja und nein. Ja in dem Fall, als dass sich Anfang März eine kühlere Nordwestwetterlage wird einstellen können, bei der im Zeitraum vom 1. bis 3. März weitere Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich sind. Der Vorstoß der Kaltluftmassen ist kräftig strukturiert und kratzt in der Höhe an der -10 Grad Marke, was über tieferen Lagen die Tageswerte auf -2 bis +4 Grad absinken lassen kann.
Keine nachhaltige Entwicklung
Nein lautet die Antwort, wenn man die Nachhaltigkeit der Wetterlage betrachtet. Zu stark ist die Dynamik auf dem Atlantik und es dauert nicht lange, bis atlantische Frontensysteme mit einem kräftigen Wind wieder mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen können. Aber so richtig warm, bzw. frühlingshaft ist das auch nicht, was die Amerikaner heute Abend berechnen. Das sieht mehr nach einer für die Jahreszeit typischen Wetterentwicklung aus.
Der Polarwirbel
Der AO-Index, welcher - stark vereinfacht ausgedrückt - den Zustand des Polarwirbels beschreibt, wird Ende Februar kurzzeitig weniger positiv berechnet, steigt aber Anfang März wieder in den deutlich positiven Bereich an. Anders formuliert wird die Schwingung entlang der Polarfront, so wie sie vor ein paar Tagen noch berechnet wurde, nicht mehr gestützt.
Nasskalt
Der für Mitteleuropa wichtigere Parameter aber ist der NAO-Index und der wird ab Ende Februar neutral berechnet, was ein klarer Fürsprecher für die gemäßigt kühle (nicht kalte) Nordwestwetterlage ist. Vom Mittelwert aller Kontrollläufe wird das so aber nicht gestützt, denn hier befindet sich das Tiefdruckzentrum zwischen Grönland, Island und Skandinavien. Das deutet eher auf eine West- bis Südwestwetterlage hin. Egal wie, im Endeffekt bedeutet das eine generell geringe Eintreffwahrscheinlichkeit einer spätwinterlichen Wetterlage.
Doch Vorsicht - ganz abzuschreiben ist der Spätwinter dennoch nicht
Die These des Spätwinters ist mit den Druckanomalien zu begründen. Verfolgt man diese die letzten Tage, so erkennt man einen über Kanada steten Aufbau hohen Luftdrucks, der sich mehr und mehr in Richtung Grönland ausdehnt und damit die Kaltluftzufuhr weiter nach Osten drückt. Gleichzeitig verlagert sich die Tiefdruckaktivität mit ihrem Zentrum zwischen die Barents- und Karasee. Wird das Hoch nun etwas kräftiger, kann es mit dem Spätwinter recht schnell gehen. Für den Moment ist das ein Umstand, den es weiter zu beobachten gilt.
Die Erkenntnis
Stürmisch und turbulent verlaufen die kommenden Tage und jeder der Wetter mag, wird seine Freude daran haben. Folgen doch auf Tageswerte von bis zu +18 Grad nasskalte +1 bis +6 Grad nach und im Wechsel sind kräftige Schauer und örtliche Graupelgewitter möglich. Das Spiel wiederholt sich Ende Februar und Anfang März mit zunächst frühlingshaft milden und nachfolgend nasskalten Werten. Dazu gibt es immer wieder kräftigen Niederschlag. Ab dem 3./4. März zeichnet sich dann eine nachhaltigere Tendenz einer strukturellen Veränderung der Großwetterlage ab. Soweit der Stand!