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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 09.08.2019 - Der Sommer auf Abwegen

| M. Hoffmann

Besonders stabil war der Wettercharakter im Sommer 2019 nicht. Es gab neben der Hitze auch kühlere Phasen, doch bislang fehlte es an Niederschlag und der Sommer hat sein Soll erst zu 53 Prozent erfüllen können - doch das wird sich nun verändern.

Sommerlich warme Temperaturen sind in den kommenden Tagen immer wieder mal möglich, doch der instabile Wettercharakter sorgt für eine mäßige bis hohe Niederschlagsneigung. Örtlich sind auch kräftigere und länger andauernde Niederschläge möglich.

Die Werte erreichen am Wochenende +24 bis +28 Grad und örtlich sind bis +30 Grad zu erwarten, doch zum Start in die neue Woche sinken die Werte mit +17 bis +23 Grad in einen für die Jahreszeit zu kühlen Bereich ab. Bei länger andauernden Niederschlägen sind auch noch Werte darunter möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2019.

So schnell ist kein stabiles Sommerwetter zu erwarten
So schnell ist kein stabiles Sommerwetter zu erwarten

Schwachgradientiges Tiefdruckwetter

Die Tiefdrucksysteme ziehen in den kommenden Stunden vom Atlantik in Richtung England und führen auf ihrer Vorderseite sehr warme - und auch feuchte - Luftmassen nach Mitteleuropa. Zum Sonntag liegt das Tiefdruckzentrum über Skandinavien und die Grundströmung über Mitteleuropa dreht auf westliche Richtungen, was kühlere Luftmassen nach Deutschland, der Schweiz und Österreich führt. In der Übergangsphase ist auch mit unwetterartigen Wettererscheinungen zu rechnen.

Aus Südwest wird zunehmend West: kühles und unbeständiges Augustwetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Aus Südwest wird zunehmend West: kühles und unbeständiges Augustwetter © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Zonal geprägte Großwetterlage

Um es kurz zu machen: Das europäische Vorhersage-Modell berechnet vom 11. bis 19. August eine Verlagerung des Tiefdruckzentrums über Skandinavien.

Vollwetter

Infolge daraus ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mit einem typischen Sommerwetter zu rechnen. Vielmehr sorgen wiederholte Niederschläge mit Wind und kühlen Temperaturen für einen äußerst abwechslungsreichen Wettercharakter. Der Sommer muss sich in der zweiten August-Dekade hinten anstellen.

Die geordnete Zonalisierung lässt dem Sommer wenig Spielraum
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die geordnete Zonalisierung lässt dem Sommer wenig Spielraum © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Sommerwetter? Nicht wirklich!

Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells lässt dem Sommer in der zweiten August-Dekade nur wenige bis gar keine Chancen.

Ein Tief nach dem anderen

Nicht nur dass sich das Tiefdruckzentrum über Skandinavien positioniert, nein, auch die nachfolgende Tiefdruckrinne ist gut organisiert und erstreckt sich von Neufundland bis nach Skandinavien. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen sehr abwechslungsreichen Wettercharakter zur Folge.

Mal warm, mal kühl - häufiger kühl

Entsprechend verhalten sich die Temperaturwerte. Mit der Vorderseitenanströmung gelangen durchaus wärmere Luftschichten nach Mitteleuropa - zumindest in der Höhe - doch wegen der Dynamik können diese sich nur bedingt auch in den unteren Luftschichten durchsetzen und so ist dann halt bei +25 Grad die Grenze des Möglichen erreicht. Häufiger aber werden sich die Werte im Bereich von +17 bis +22 Grad bewegen und mit länger andauernden Niederschlägen sind auch Werte darunter möglich.

Viel Niederschlag und mäßiger bis kräftiger Wind

Tiefdrucksysteme haben es so an sich, dass sie neben Bewölkung auch für Niederschläge sorgen und den Sonnenschein in die zweite Reihe verfrachten. Da die Tiefdruckaktivität aber vom Atlantik - nahezu ungebremst - in Richtung Mitteleuropa durchziehen kann, ist auch phasenweise mit kräftigen Windereignissen zu rechnen.

Welche Chancen hat der Sommer?

Doch ganz so hoffnungslos sind die Aussichten für den Sommer nun auch wieder nicht. Nicht gerade selten kippt so eine stramme Westwetterlage relativ schnell in eine warme - aber unbeständige - Südwestwetterlage, bei der neben sommerlichen Temperaturwerten auch kurze Hitze-Phasen möglich sind. Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet eine solche Südwestwetterlage für den Beginn der letzten August-Dekade - dann aber ist schon Spätsommer und man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

Eine zonal geprägte Großwetterlage sorgt in der zweiten August-Dekade für abwechslungsreiches Wetter - erst in der letzten Dekade könnte eine Südwestwetterlage für wärmere Werte sorgen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Eine zonal geprägte Großwetterlage sorgt in der zweiten August-Dekade für abwechslungsreiches Wetter - erst in der letzten Dekade könnte eine Südwestwetterlage für wärmere Werte sorgen © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Der Norden und Westen deutlich zu kühl

Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe lässt für den Sommer im Zeitraum vom 12. bis 24. August so gut wie keinen Spielraum. Zu stark ist die Tiefdruckaktivität, was das Temperaturniveau im Vergleich zum langjährigen Mittelwert um eine Abweichung von -3 bis -6 Grad in den zu kalten Bereich absinken lässt. Anders die Situation über dem Süden und Osten, wo sich die Abweichung mit -3 bis +1 Grad gemäßigter verläuft.

Wer nun aber denkt, dass der Sommer zu kalt ausfällt, täuscht sich. Der aktuelle Temperaturüberschuss beträgt gegenüber dem vieljährigen Mittelwert rund +2,9 Grad. Um das noch auf Normalniveau abzusenken, müssten die letzten August-Tage um etwa -11 Grad zu kalt ausfallen. Kumuliert man die Werte einfach auf und nimmt an, dass die letzten August-Tage um -2 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu kalt ausfallen, so wäre der Sommer 2019 am Ende um +1,8 bis +2 Grad zu warm. Zum Vergleich: der Sommer 2018 endete mit einer Abweichung von +3 Grad zu warm.

Reichlich Niederschlag

Über den gesamten Zeitraum bis zum 24. August ist die Niederschlagsprognose nach den Kontrollläufen leicht bis mäßig erhöht zu bewerten. Summiert man die Niederschlagsmengen auf, so kommt man auf Summen von verbreitet 20 bis 30 l/m² und über manchen Regionen bis 60 l/m². Der Niederschlagsschwerpunkt aber kann mit bis zu 90 l/m² und mehr über dem Norden und dem Süden von Deutschland liegen.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
15. August +13 bis
+21 Grad
+18 bis
+19 Grad
19. August +11 bis
+26 Grad
+17 bis
+19 Grad
24. August +12 bis
+29 Grad
+18 bis
+20 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 09.08.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Wenn Sie die Wärme mögen, genießen Sie noch die warmen Temperaturen der kommenden Tage. Mit Beginn der neuen Woche verändert sich der Wettercharakter und wird zunehmend von einer zonalen (westlichen) Grundströmung dominiert. Die Temperaturen sinken verbreitet in einen normalen bis zu kühlen Bereich ab und der Charakter wird bedeutend unbeständiger.

Der Sommer wird in der zweiten August-Dekade so seine Probleme haben, sich durchzusetzen. Erst mit Beginn der letzten August-Dekade ist mit einer Südwestströmung die Zufuhr wärmerer Luftmassen möglich - doch dieser Trend muss sich in den kommenden Tagen in den Wetterprognosen erst noch festigen.

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