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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 04.08.2019 - Zu kühles Sommerwetter?

| M. Hoffmann

Welche Richtung schlägt der Sommer 2019 ein? Seit ein paar Tagen zeichnet sich eine wenig sommerliche Wetterentwicklung ab, doch wie hoch ist die Eintreffwahrscheinlichkeit einer jahreszeitlich zu kühlen Temperaturentwicklung?

Das Wetter der kommenden Tage hat einiges zu bieten und von allem ist was dabei. Von einer warmen Vorderseitenanströmung, welche die Temperaturen über manchen Regionen in kürzester Zeit auf bis +30 Grad ansteigen lassen kann, bis hin zu einer mit +20 Grad kühleren Rückseitenströmung.

Begleitet wird das Auf und Ab der Temperaturen von einer gemäßigt hohen Niederschlagsentwicklung, welche am 7. und 9. August stärker ausgeprägt sein kann. Simuliert werden bis zum 9. August Niederschlagssummen über dem Norden von 8 bis 15 l/m² und etwa südlich der Linie von Köln und Dresden sind 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 35 l/m² möglich. Im Stau der Alpen können bis zu 60 l/m² zusammenkommen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2019.

Zu kühles Sommerwetter?
Zu kühles Sommerwetter?

Tiefer Luftdruck zwischen England und Skandinavien

Bedingt durch diese Tiefdruckposition gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz in den kommenden Tagen in eine südwestlich orientierte Grundströmung. Feucht-warme Luftmassenpakete werden in Richtung Mitteleuropa geführt und sorgen für diesen unbeständigen Wettercharakter mit einem Auf und Ab der Temperaturen.

Durchwachsene Südwestwetterlage mit einem Auf und Ab der Temperaturen
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Durchwachsene Südwestwetterlage mit einem Auf und Ab der Temperaturen © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Wechselwetter

Die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells berechnet durchaus eine sommerlich warme Temperaturentwicklung, doch sind diese Werte einer Vorderseitenanströmung zu verdanken. Ein stabiler Wettercharakter hat bis zum 14. August keine Chancen sich durchzusetzen.

Regenwetter

Im Zeitraum vom 9. bis 14. August setzen sich über Skandinavien und Mitteleuropa Tiefdrucksysteme regelrecht fest und sorgen für einen über Deutschland, Österreich und der Schweiz äußerst unbeständigen Wettercharakter.

Der Sommer in der Defensive
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Sommer in der Defensive © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Sommer macht weiterhin Pause

Zumindest aus Sicht einer hochsommerlich stabilen Wetterlage ist nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells nicht allzu viel zu erwarten.

Die Dominanz der Tiefdruckgebiete überwiegt

Im Zeitraum vom 8. bis 12. August verlagert sich der Tiefdruckkern von England über Skandinavien bis über das westliche Russland. Deutschland liegt in diesem Zeitraum weiterhin in einer unbeständigen Südwestwetterlage mit einem von +19 bis +24 Grad gemäßigt warmen Temperaturspektrum.

Vom 12. bis 18. August reaktivieren sich die atlantischen Tiefdruckgebiete, was in raschen Abständen weitere Störungen über Mitteleuropa hinwegziehen lässt. Statt Hochsommer ist ein durchwachsenes und mit Werten von +20 bis +24 Grad nur mäßig warmes Sommerwetter zu erwarten.

Viel Niederschlag

Dafür aber können sich die Niederschlagssummen bis einschließlich dem 18. August sehen lassen. Simuliert werden nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells Niederschlagsummen von verbreitet um die 50 l/m², welche über den Stau- und Küstenregionen bis zu 100 l/m² erreichen können. Über den Alpen wären bis zu 200 l/m² nicht auszuschließen.

Nasses, windiges und phasenweise zu kühles Sommerwetter
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Nasses, windiges und phasenweise zu kühles Sommerwetter © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Vom Sommer weit entfernt

Die Wetterprognose der Kontrollläufe hält sich hartnäckig, unterstreicht aber, dass die kommende Wetterentwicklung zunehmend wahrscheinlicher wird. Im Zeitraum vom 4. bis 12. August liegt das Temperaturspektrum über dem Norden in einem für die Jahreszeit-typischen und über dem Süden leicht zu warmen Bereich. Ab dem 12. August aber sinkt das Niveau - sowohl über dem Norden, als auch dem Süden - in einen zu kühlen Bereich ab.

Ein zu kühler Wettertrend

Der Mittelwert des Temperaturspektrums liegt am 14. August im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um -2 bis -5 Grad im zu kühlen Bereich. Zudem ist mit einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen. So manches Sommerfest wird wohl in der Wohnung stattfinden.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
10. August +18 bis
+27 Grad
+21
bis +23 Grad
14. August +12 bis
+23 Grad
+16 bis
+19 Grad
19. August +11 bis
+28 Grad
+19 bis
+21 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 04.08.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Der Sommer im Wandel?

Mann darf die Berechnungen der Kontrollläufe und des amerikanischen Vorhersage-Modells hinsichtlich der Jahreszeitlich zu kühlen Aussichten berechtigterweise noch infrage stellen. Warum? Sehr häufig strebt - aufgrund der hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik - über dem östlichen Europa ein Hochdruckgebiet nach Norden und verpasst den Tiefdrucksystemen einen dynamischen Dämpfer. Nachfolgend geschieht das Gegenteil: mit einer südlichen Anströmung werden warme Luftmassen nach Norden geführt. Das ist und bleibt aber für den Moment noch stark theoretischer Natur.

Kühle Varianten haben eine höhere Eintreffwahrscheinlichkeit

In der Wetterprognose aber geht es um Wahrscheinlichkeiten und schaut man sich die Druckanomalien bis zum 14. August an, so erkennt man das mögliche Dilemma, in welches der Sommer geraten könnte. Das Hoch über Grönland dreht sich im Uhrzeigersinn, während sich die beeindruckende Tiefdruckdynamik über der Barentssee gegen den Uhrzeigersinn dreht. Die Grundströmung kommt damit klar aus nördlichen Richtungen.

Druckanomalie bis 14. August
Druckanomalie bis 14. August - Die kühle Seite des Sommers? © climatereanalyzer.org

Auf den Punkt gebracht

Sommerliche Temperaturen sind möglich, doch erscheint eine stabile und hochsommerlich warme Entwicklung der Großwetterlage bis Mitte August nahezu unmöglich. Zu stark ist die Tiefdruckaktivität und mit einer entsprechenden Positionierung eines Tiefdruckwirbels über der Barentssee könnte in der zweiten August-Dekade eine jahreszeitlich zu kühle Temperaturentwicklung nachfolgen.

Soweit ist es aber noch nicht und man sollte den Sommer im August nicht zu früh als beendet erklären. Zu dynamisch ist die kommende Wetterentwicklung und nicht selten grätscht noch ein Hochdruckgebiet dazwischen.

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