Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 29.07.2019 - Ein kühler Temperaturtrend für die erste August-Dekade
Kühles Augustwetter? Die Hitze verabschiedet sich und über Deutschland normalisieren sich Anfang August. Im weiteren Verlauf zeichnet sich im langjährigen Vergleich eine zu kühle Temperaturentwicklung ab.
Durchwachsen startet das Wetter in den August und im Vergleich zu den letzten Tagen gehen die Temperaturen spürbar zurück und pendeln sich bis zum 3. August auf einen Bereich zwischen +20 bis +25 Grad ein.
Dazu gibt es im Schwerpunkt über dem Norden und Süden immer wieder Niederschlage, welche bis in den August hinein noch kräftiger und mancherorts länger andauernder ausfallen können. Die Niederschlagssummen können sich mit 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² sehen lassen, während es in einem breiten Streifen zwischen dem Saarland und Dresden mit 0 bis 10 l/m² weniger an Niederschlag geben kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2019.
Wechselwetter
Das vormals über Skandinavien liegende Hochdrucksystem hat seinen Schwerpunkt aktuell über das europäische Nordmeer verlagert und liegt zum 2. August im Bereich zwischen Grönland und Island (negativer NAO). Deutschland, Osterreich und die Schweiz gelangen zunehmend in den Einflussbereich eines Tiefdruckzentrums über der Barentssee, was das Temperaturniveau etwas abkühlt und in einem gradientenschwachen Wetterumfeld für etwas Niederschlag sorgen kann.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Stabilitätsfaktor fehlt
Die Wetterentwicklung der letzten Tage war nicht gerade dazu geeignet, um einen längeren Ausblick zu gewähren. Erst einmal muss klar sein, wie das Hoch über Grönland und dessen Hochdruckkeil nach Süden sich verhalten werden - erst dann lässt sich daraus die weitere Entwicklung abschätzen. Heute aber bestätigt sich ein Wettertrend, welcher sich in den letzten Tagen schon abzeichnete.
Meridionale Grundströmung
Eine zonale - westlich orientierte - Grundströmung kann sich nach der Wetterprognose des europäischen Modells Anfang August nicht durchsetzen. Stattdessen hält das Hoch über Grönland die Verbindung zum Azorenhoch aufrecht und blockiert die atlantische Tiefdruckaktivität.
Schwül-warm und unbeständiges Sommerwetter
Gleichzeitig aber sorgen schwachgradientige Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa für wechselnde bis starke Bewölkung für wiederholte Niederschläge. Teils kräftiger ausfallend und mit Gewittern einhergehend. Anfangs werden schwül-warme Luftmassen nach Deutschland geführt, bevor zum 6./7. August das Tief weiter nach Osten zieht und auf seiner Rückseite kühlere Luftmassen advehiert. Aus +24 bis +28 Grad werden +17 bis +23 Grad.
Verbreitet sind bis zum 7. August Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² möglich.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Gemäßigt warmes und unbeständiges Sommerwetter
Nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells zentralisiert sich in der ersten August-Dekade über Skandinavien der tiefe Luftdruck, während sich das Hoch zwischen Grönland und Island allmählich abbaut und an Wetterwirksamkeit verliert.
Das Tiefdruckzentrum aber liegt östlicher und beeinflusst mit einer nördlichen Grundströmung das Wetter über Deutschland stärker - vor allem über Norddeutschland. Die Temperaturen erreichen bspw. am 6. August Tageswerte von +16 bis +21 Grad und können über dem Süden bis +24 Grad erreichen. Dazu gibt es bei wechselnder Bewölkung immer wieder Niederschlagsereignisse zu bestaunen. Der Wind kommt überwiegend aus nordwestlichen Richtungen.
Südwestströmung - der Sommer wird wieder etwas wärmer
Der Hochdruckkeil schwächt sich bis zum 10. August weiter ab und atlantische Tiefdrucksysteme nehmen Kurs auf Island und England. So kippt die gesamte Tiefdruckachse auf südwestliche Richtungen und führt wärmere, aber auch feuchte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Schauer und Gewitter sind bei +24 bis +28 Grad zu erwarten.
Wettertrend der Kontrollläufe: Die erste August-Dekade zu kühl
Aber nicht nur beide Wettermodelle berechnen einen in der ersten August-Dekade zu kühlen Temperaturtrend, auch die Kontrollläufe stützen dies nun mehrheitlich. Das Temperaturspektrum kann demnach sein Minimum am 8. August erreichen und über dem Norden für ein im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um -1 bis -4 Grad zu kaltes Temperaturspektrum sorgen. Etwas gemäßigter ist das mit einer Abweichung von -2 bis +1 Grad über dem Süden der Fall.
In der Niederschlagsentwicklung zeichnet sich über dem Norden vom 1. bis 13. August eine leicht erhöhte Regenwahrscheinlichkeit ab, welche nach Süden eine ansteigende Tendenz aufweist. Man erkennt auf dem nachfolgenden Diagramm eines sehr deutlich - eine neuerliche Hitze-Welle spielt in der ersten August-Dekade keine Rolle.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
3. August | +18 bis +23 Grad |
+20 bis +21 Grad |
8. August | +14 bis +22 Grad |
+19 bis +20 Grad |
13. August | +15 bis +26 Grad |
+20 bis +21 Grad |
Auf den Punkt gebracht
Die Umstrukturierung der Großwetterlage kommt in die Gänge. Zwar ist die daraus resultierende Großwetterlage noch alles andere als gesichert, doch gelten zu kühle bis normale Temperaturvarianten wahrscheinlicher als zu warme. Zudem steigt die Niederschlagsentwicklung an, was den unbeständigen Wettercharakter in der ersten August-Dekade komplettiert.
Erst mit dem Beginn der zweiten August-Dekade zeichnet sich ein weiterer Wetterumschwung zu einer Südwestwetterlage ab. An dem unbeständigen Wettercharakter aber ändert sich vorerst einmal nichts.