Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 21.07.2019 - Temperatursturz zum August bleibt ein Thema
Hitze-Temperaturen von +35 Grad und mehr sind im Verlauf der Woche zu erwarten. Doch bereits zum Freitag kündigt sich eine Tiefdruckstörung an, welche das Potential für weitreichend strukturelle Auswirkungen beim Wetter haben kann.
Ein Hochdrucksystem baut sich in den kommenden Stunden über Deutschland auf und stabilisiert sich bis zur Wochenmitte. Die Niederschlagsneigung lässt nach und die sonnigen Anteile nehmen zu.
Das Temperaturspektrum pendelt sich auf +30 bis +35 Grad ein und über den westlich gelegenen Ballungsgebieten sind bis +37/+39 Grad zu erwarten. Ob die +40 Grad Marke erreicht werden kann, ist nicht ganz auszuschließen und bleibt für den Moment noch abzuwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.
Hitze - gefolgt von unwetterartigen Wetterereignissen
Dem Hochdrucksystem gelingt es nicht, seine Stabilität aufrecht zu erhalten und so erreichen zum kommenden Wochenende die ersten Tiefdruckstörungen Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Neigung zu Schauern und Gewittern ansteigen lassen kann - verbreitet sind auch unwetterartige Wetterereignisse nicht auszuschließen.
Ob diese Störung ausreicht, um für einen nachhaltigen Wetterwechsel im August 2019 zu sorgen hängt u.a. auch von dem Hochdrucksystem über Skandinavien ab. Löst es sich komplett auf, so hat die atlantische Frontalzone ihre Chance, schwächt es sich lediglich nur ab, oder bleibt gar als Omegahoch omnipräsent, geht der Hochsommer auch im August weiter.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Das Omegahoch schwächt sich etwas ab, bleibt aber präsent
Das ist auch der Knackpunkt der kommenden Tage - bleibt das Hoch über Skandinavien erhalten, oder setzt sich die atlantische Frontalzone durch? Die Vorhersage-Modelle sind da unterschiedlicher Ansichten.
Nur gelegentlich etwas Niederschlag - Sommer überwiegt
Vom 26. bis 31. Juli bleibt das Hoch nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells über dem skandinavischen Raum präsent und dehnt sich vom europäischen Nordmeer bis über die Karasee aus. Somit verliert der südliche Hochdruckgradient an Stabilität, was den Spielraum der Tiefdrucksysteme sich bis nach Mitteleuropa durchzusetzen erweitert.
Vorderseitig werden in diesem Prozess feucht-warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt, was die Neigung zu Schauern und Gewittern grundsätzlich ansteigen lassen kann. Doch zum einen treten diese nur Regional in Erscheinung und können in ihrer Intensität sehr unterschiedlich auftreten.
Bis zum 31. Juli werden Niederschlagssummen von verbreitet 0 bis 7 l/m² und örtlich bis 20 l/m² simuliert. Die Temperaturen bleiben mit +27 bis +32 Grad überwiegend im sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich. Viel Niederschlag ist also nicht zu erwarten und in Anbetracht der Hitze hat das unschöne Auswirkungen auf die Vegetation.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Nachhaltiger Wetterumschwung
Klar ist, dass so ein Omegahoch nicht binnen kürzester Zeit aus dem Weg geräumt werden kann. Wie es aber dennoch geschehen kann, zeigt die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells. Bereits zum 26. Juli dehnt sich die atlantische Frontalzone in Richtung Mitteleuropa aus und wird von einem Tiefdruckzentrum bei Island gesteuert. Unwetterartige Wetterereignisse wären zum kommenden Wochenende nicht auszuschließen.
Das Hoch verlagert seinen Schwerpunkt
Im Zeitraum vom 27. bis 31. Juli positioniert sich das Hoch über Grönland und dem europäischen Nordmeer westlicher, doch kann zunächst noch der Hochdruckkeil über England in Richtung des Azorenhochs aufrecht erhalten werden. Ein brachialer Durchbruch der atlantischen Frontalzone ist somit weniger wahrscheinlich.
Nichtsdestotrotz befinden sich Deutschland, Österreich und die Schweiz in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Die Temperaturen sind mit +17 bis +23 Grad und übe dem Südwesten bis +27 Grad spürbar frischer und häufiger ist auch mit Schauern zu rechnen.
Wetterumschwung Anfang August?
In den ersten August-Tagen schwächt sich der Hochdruckkeil weiter ab und die atlantischen Tiefdrucksysteme setzten sich zunächst über Skandinavien durch, verlagern ihren Schwerpunkt bis zum 2. August in einem Tiefdruckzentrum über der Barentssee. Die Tiefdruckachse liegt quer über Skandinavien und erstreckt sich über England weit raus auf den Atlantik.
Grundsätzlich sind das Ansätze einer Zonalisierung und so verwundert es auch nicht, dass im Zeitraum vom 2. bis 6. August immer wieder Tiefdrucksysteme über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinwegziehen und mit ihrer Vorderseite mal wärmere und mit der Rückseite wieder kühlere Luftmassen zuführt. Anders formuliert: kein stabiles Sommer-Wetter mit einem Auf und Ab der Temperaturen.
Eine Auffällige Kuriosität
Das amerikanische Vorhersage-Modell fällt in den letzten Tagen häufiger mal mit außergewöhnlichen Wetterentwicklungen auf. Doch in der heutigen Wetterprognose zeigt sich eine ganz interessante Entwicklung, welche wir gerne kurz ansprechen möchten.
Sommerlicher Polarwirbelsplit
Nein, der Polarwirbel existiert in dieser Form im Sommer nicht, wie er es im Winter tut und ein Polarwirbelsplitt ist somit auch nicht machbar, und dennoch - schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte genauer an, so baut das Hoch über Skandinavien doch tatsächlich eine Verbindung über Grönland bis nach Alaska auf und trennt die Tiefdruckzentren über Kanada und dem Atlantik und Sibirien. Dipolverhalten im Sommer!
Hochdruckachse verlagert sich
Was eigentlich häufiger im Winter beobachtet wird, berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell im Zeitraum vom 3. bis 6. August. Die Hochdruckachse kippt und richtet sich von Sibirien bis nach Grönland aus. Das erklärt zugleich auch den nachhaltigen Wetterumschwung Anfang August. Die Hoch- und Tiefdruckzentren drehen sich um 90 Grad zueinander, was die Tiefdrucksysteme näher an Mitteleuropa bringt. Ein sehr interessanter Ansatz! Ob Spinnerei oder nicht, bleibt abzuwarten.
Wettertrend der Kontrollläufe: Temperatursturz
Die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells ist zwar nach den Kontrollläufen ein deutlich zu kalter Ausreißer, so dass die simulierte Variante nur wenig Eintreffwahrscheinlichkeiten hat. Nichtsdestotrotz bestätigen die Kontrollläufe einen markanten Temperaturrückgang um den 27./28. Juli um mehr als 10 Grad.
Temperaturunterschiede von Nord nach Süd
Die Kontrollläufe berechnen eine über dem Norden normale bis leicht zu kühle Temperaturentwicklung, während der Süden normal bis leicht zu warm ausfallen soll.
Schwache Niederschlagsignale
Zwar ist die Niederschlagsneigung im Zeitraum vom 27. bis 29. Juli deutlich erhöht, schwächt sich darüber hinaus in einen nur leicht erhöhten Bereich ab. Kurzum - keine stabilen Wetterverhältnisse bei Jahreszeit-typischen Temperaturwerten.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
26. Juli | +23 bis +35 Grad |
+30 bis +31 Grad |
31. Juli | +17 bis +30 Grad |
+23 bis +25 Grad |
5. August | +16 bis +27 Grad |
+19 bis +21 Grad |
Auf den Punkt gebracht
Sehr viel hängt von der Hochdruckentwicklung der kommenden Tage ab. Ob sich das Hoch wird bis in den August hinein stabilisieren können, bleibt zwar zum aktuellen Stand infrage zu stellen, doch bleibt diese Option erhalten. Relativ gesichert sind die hochsommerlich heißen Werte bis zum 26. Juli. Darüber hinaus zeichnet sich ein weitumfassendes Entwicklungsspektrum ab - abwarten ist angesagt - auch wenn die Kontrollläufe einen deutlichen Wettertrend in Richtung Normalisierung abgeben - zu unsicher ist die Hochdruckentwicklung.