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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 19.07.2019 - Folgt der Hitze eine Abkühlung nach?

| M. Hoffmann

Temperaturen von bis +40 Grad? Heiß wird das Wetter in der kommenden Woche und enorme Hitze-Werte sind nicht auszuschließen. Doch ob sich die Stabilität der Großwetterlage bis in den August hinein behaupten kann, ist mehr als fraglich.

Feucht-warme Luftmassen sorgen bis einschließlich Sonntag für eine erhöhte Neigung von Schauern und Gewittern, deren Höhepunkt am Samstag und in der Nacht auf Sonntag erreicht sein sollte. Ein örtliches Potential unwetterartiger Wetterereignisse ist nicht auszuschließen.

Die Temperaturen pendeln sich auf +24 bis +28 Grad ein und können am Samstag über dem Süden und Osten über die +30 Grad Marke ansteigen. Zum Start in die neue Woche stabilisiert sich das Wetter. Die Anzahl der Sonnenstunden nimmt zu und die Temperaturen erreichen mit +28 bis +34 Grad und örtlich bis +38 Grad hochsommerlich heiße Werte. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Hitze-Wetter mit anschließender Abkühlung?
Hitze-Wetter mit anschließender Abkühlung?

Hitze-Phase

Temperaturen von mehr als +30 Grad gelten als hochsommerlich warm und ab +35 Grad geht es in Richtung Hitze. Verantwortlich für den Hitze-Schub ist die Kombination aus einem Tief westlich von Europa und einem Hochdrucksystem über Mitteleuropa. Da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen, kommt es zur Advehierung der außergewöhnlich warmen Luftmassen.

Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert sind Werte von +30 Grad und mehr zu warm für die Jahreszeit. In diesem Fall wird der Höhepunkt der Hitze-Phase am 25./26. Juli erreicht sein und gegenüber dem langjährigen Durchschnittswert eine Differenz von 4 bis 7 Grad erreichen. Anders formuliert hat der Juli ein hohes Potential zu warm auszufallen, auch wenn der Norden über einen längeren Zeitraum zu kühl war. Aktuell ist der Juli mit einer Abweichung von -0,34 Grad noch im normalen Bereich (>-0,5 <+0,5) angesiedelt.

Hitze-Phase zum Beginn der neuen Woche
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hitze-Phase zum Beginn der neuen Woche © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Warmes und durchwachsenes Sommerwetter

Das europäische Vorhersage-Modell berechnet den Höhepunkt der Hitze zum 26. Juli. Die Temperaturen können verbreitet die +35 Grad Marke überspringen und in Richtung der +40 Grad tendieren. Doch verliert das Hoch über Skandinavien an Stabilität.

Kräftige Schauer und Gewitter mit erhöhtem Unwetterpotential

Im Zeitraum vom 22. bis 26. Juli ist mit einem weitgehend stabilen Wettercharakter zu rechnen. Ab dem 26. Juli aber nähern sich die atlantischen Tiefdrucksysteme Mitteleuropa und beginnen das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern. Ob das in letzter Konsequenz gelingen wird und eine nachhaltige Umstrukturierung der Großwetterlage erfolgt, bleibt abzuwarten.

Doch im Detail werden feuchtere und auch instabile Luftmassen nach Mitteleuropa geführt, was in einem gradientenschwachen Wetterumfeld vom 26. bis 29. Juli zu kräftigen Schauern und Gewittern führen kann. Im Vergleich zur gestrigen Wetterprognose August 2019 zeigt sich das Hoch über Skandinavien heute stabiler strukturiert und sollte sich daran nichts verändern, wäre auch bis in den August hinein mit einer warmen bis heißen und überwiegend trockenen Wetterentwicklung zu rechnen.

Das Skandinavienhoch wird stabiler simuliert
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Das Skandinavienhoch wird stabiler simuliert © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Betonhoch über Skandinavien?

Die Hundstage beginnen am 23. Juli und beschreiben eine Wettersingularität, welche dem Hochsommer zuzuschreiben ist und bis zum 23. August andauert. Am 23. Juli beginnt die nächste Hitze-Phase und nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells ist diese ebenfalls in der Ausbildung des Skandinavienhochs begründet.

Auf die Stabilität kommt es an

Man sieht es schon auf den Wetterkarten des europäischen Vorhersage-Modells, dass es sich bei der Hochdruckstruktur um eine Omegawetterlage handelt. Die Tiefdrucksysteme links und rechts von dem Hochdruckgebiet tragen zur Stabilität dieser Großwetterlage bei. Schwindet eines dieser Systeme, so bricht das Omegahoch relativ rasch in sich zusammen. Stabilisiert sich diese Großwetterlage aber über einen längeren Zeitraum, so schwingt sich die Zirkulation ein und das Omegahoch wird zunehmend stabiler. Eine Beeinflussung des Wetters bis in den August hinein ist somit eine plausible Wetterentwicklung.

Kurswechsel

Das amerikanische Vorhersage-Modell gehörte mit seinen Wettervorhersage der letzten Tage stets zu den kühleren Varianten, was aber im Vergleich zu den Kontrollläufen als kalter Ausreißer zu bewerten war. Heute nun die Umkehrvariante. Die Hitze erreicht zum 26. Juli ihren vorläufigen Höhepunkt, was die Tageswerte durchaus bis an die +40 Grad Marke heranführen kann. Als Anmerkung sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Hitze-Rekord mit +40,3 Grad aus dem Jahre 2015 stammt. Man wird sehen, ob in diesem Sommer auch dieser - noch relativ junge Rekord - eingestellt werden kann.

Im Zeitraum vom 26. bis 29. Juli wird von den Tiefdrucksystemen zwar der Versuch unternommen, das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern, doch wird es nach der aktuellen Wetterprognose bei einem Versuch bleiben. Das Hoch stabilisiert sich bis zum 29. Juli. Schauer und Gewitter sind vom 26. bis 28. Juli eine sehr wahrscheinliche Wettererscheinung - örtlich auch unwetterartig ausfallend.

Das Hoch zeigt Stabilitätsprobleme

Anfang August löst sich das Tief am östlichen Hochdruckgradienten auf und die Omegawetterlage bricht in sich zusammen. Ob sich Anfang August daraus eine nachhaltige Umstellung in Richtung Zonalisierung ergibt, ist zum derzeitigen Stand noch zu bezweifeln - möglich ist dieses Szenario dennoch. Denn nach der Statistik zeigt sich Anfang August eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Wetterumschwungs, welche aber nur vorübergehender Natur sind.

Kurzzeitiger oder nachhaltiger Wetterumschwung Anfang August?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Kurzzeitiger oder nachhaltiger Wetterumschwung Anfang August? © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Rückläufiger Temperaturtrend im August

Der Höhepunkt der Hitze-Phase wird nach den Kontrollläufen zum 26. Juli berechnet und sinkt bis Anfang August langsam in einen Jahreszeit-typischen Bereich ab, welcher über dem Norden auch leicht zu kühl ausfallen kann.

Doch zeigen die Kontrollläufe ab dem 28. Juli eine generell sehr unsichere Entwicklung der Großwetterlage. So liegt das Spektrum der Temperaturen in rund 1.500 Meter Höhe am 28. Juli zwischen +6 bis +22 Grad, was einer Differenz von 16 Grad gleichkommt. Zum Vergleich: für eine Wettervorhersage ist eine Differenz von 2 bis 4 Grad und für eine Wetterprognose von 2 bis 6 Grad wünschenswert. Das unterstreicht aber zugleich, wie sehr es auf die Entwicklung des Hochdrucksystems über Skandinavien ankommen wird.

Schwache Niederschlagsignale

Die Kontrollläufe stützen die erhöhte Schauerneigung vom 19. bis 21. Juli. Der Zeitraum vom 22. bis 26. Juli wird weitgehend trocken bewertet, bevor zum 27. bis 30. Juli - im Schwerpunkt über dem Süden - die Niederschlagsneigung anstiegen kann. Im weiteren Verlauf der ersten August-Tage wird eine leicht bis mäßig erhöhte Niederschlagsprognose ausgegeben. Anders formuliert ist eine stabile Hochdruckwetterlage nicht auszuschließen, doch zum aktuellen Stand infrage zu stellen.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
25. Juli +25 bis
+33 Grad
+28 bis
+30 Grad
29. Juli +14 bis
+33 Grad
+24 bis
+25 Grad
3. August +15 bis
+33 Grad
+22 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 19.07.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Hochsommerliche Großwetterlage mit strukturellen Veränderungen Anfang August

So lautet das heutige Fazit. Zwar ist in der Theorie die Wetterentwicklung durchaus in der Lage das Omegahoch zu einer stabilen Großwetterlage auszubauen, doch ist eine bis in den August hingen anhaltende Stabilität sehr infrage zu stellen. In der Zwischenzeit aber könnten unter bestimmten Voraussetzungen vom 25. bis 26. Juli über Deutschland die +40 Grad anvisiert werden. Anders formuliert folgt mit höherer Wahrscheinlichkeit der Hitze-Phase eine Abkühlung nach.

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