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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 15.07.2019 - Sommer, Hitze, Hitzewelle?

| M. Hoffmann

Sommerlich warme Temperaturwerte setzten sich im Verlauf der Woche auch über den Norden von Deutschland durch. Passend zum Beginn der Hundstage werden hochsommerlich warme Werte zunehmend wahrscheinlicher, doch darüber hinaus sind sowohl kühle, als auch heiße Wetterentwicklungen möglich.

Die Grundströmung dreht in den kommenden Tagen auf südwestliche Richtungen und führt spürbar wärmere Luftmassen nach Deutschland - auch über den Norden. Zeitgleich werden feuchte und instabile Luftmassen zugeführt, was die Neigung zu Schauern und Gewittern ab der Wochenmitte ansteigen lassen kann - örtlich mit einem erhöhten Unwetterpotential einhergehend.

Das Temperaturspektrum pendelt sich verbreitet auf sommerlich warme +24 bis +28 Grad ein. An den Küstenregionen kann es mit +20 bis +25 Grad etwas frischer sein, während über dem Süden örtlich die +30 Grad Marke überschritten werden kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Die Tage werden zunehmend hochsommerlich warm, doch was kommt danach?
Die Tage werden zunehmend hochsommerlich warm, doch was kommt danach?

Tiefer Luftdruck konzentriert sich bei Island

Verantwortlich für die wärmer werdende Südwestströmung ist ein sich bei Island aufbauendes Tiefdruckzentrum. Feuchte und instabil geschichtete Luftmassen erreichen auf diesem Wege Deutschland und sorgen für die ansteigende Schauer- und Gewitterneigung.

Im gleichen Zeitraum nutzt ein Hochdrucksystem den über Skandinavien frei werdenden Raum, um sich über dem nördlichen Europa zu positionieren und die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zu blockieren. Infolge daraus verstärkt sich die Südströmung zum Wochenende, was die Tageswerte zum Sonntag verbreitet in Richtung der +30 Grad Marke ansteigen lassen kann. Ob sich nun der Hochsommer wird durchsetzen können, hängt davon ab, wie und ob sich das Skandinavienhoch stabilisieren wird.

Stabilisiert sich das Hoch über Skandinavien, so hat der Hochsommer seine Chancen
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Stabilisiert sich das Hoch über Skandinavien, so hat der Hochsommer seine Chancen © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Heißes Sommerwetter

Der Wettertrend zeichnete sich in den letzten Tagen in den Prognosen des europäischen Vorhersage-Modells schon ab und wird heute nochmals bestätigt.

Die Hitze kommt von Süden

Ein Hochdruckkeil baut sich bis zum 20. Juli in Richtung Skandinavien auf und blockiert die atlantischen Tiefdruckgebiete. Deutschland gelangt zunächst in den Zustrom warmer Luftmassen aus südlichen Richtungen.

Ab dem 21. Juli nimmt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zu und konzentriert sich weit über dem Süden in Richtung der Azoren. An der Tiefdruckvorderseite werden sehr heiße Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Norden gepumpt, was die Tageswerte vom 22. bis 25. Juli über Deutschland, Österreich und der Schweiz ohne weiteres in Richtung der +35 Grad und mehr ansteigen lassen kann. Bis zum 25. Juli verlagert sich das Tiefdruckzentrum über Skandinavien, was das Hoch in die Defensive drängt und die weitere Wetterentwicklung offen hält.

Schwache Niederschlagsleistung

Niederschläge sind zumeist in Form von Schauern und Gewittern zu erwarten, welche regional sehr unterschiedlich ausfallen können. Doch mit 0 bis 10 l/m² berechnet das europäische Vorhersage-Modell bis zum 25. Juli einer generell nur sehr geringe Niederschlagsleistung.

Kurze Hitze-Phase, oder länger andauernde Hitze-Welle?
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Kurze Hitze-Phase, oder länger andauernde Hitze-Welle? © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Sommer, Hitze, Hitzewelle?

Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet vom 18. bis 20. Juli eine Stabilisierung des Hochdrucksystems über Skandinavien mit einer weitreichenden Achsausbildung nach Süden. Es entsteht im Ansatz eine omegaähnliche Großwetterlage, bei der die Tiefdrucksysteme weit um Europa herumgeführt werden.

Heißes Wetter zum Beginn der Hundstage

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird jedoch blockiert und so schaukelt sich das System auf. Aus südlichen Richtungen gelangen immer wärmer werdende Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte bis zum 23. Juli (Beginn der Hundstage) auf +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad ansteigen lassen kann.

Das System stabilisiert sich

In der gestrigen Wetterprognose für den August konnte sich das Skandinavienhoch nicht behaupten und die Tiefdrucksysteme haben nach dem 24. Juli das Wetter über Deutschland dominieren können.

Heute nun die andere Variante mit einer Stabilisierung des Skandinavienhochs, was bis Anfang August das Temperaturniveau mit +25 bis +30 Grad und örtlich bis +33 Grad hoch hält und für die Jahreszeit deutlich zu warm ist. Anders formuliert ist eine Hitzewelle nach der Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells im Zeitraum vom 22. Juli bis Anfang August nicht auszuschließen.

Das Hochdruckgebiet stabilisiert sich über dem nördlichen Europa und sorgt für hochsommerlich heißes Wetter
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Das Hochdruckgebiet stabilisiert sich über dem nördlichen Europa und sorgt für hochsommerlich heißes Wetter © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Sommerlich warm bis heiß

Die Wetterprognose der Kontrollläufe stützt in der Grundlage eine sommerlich warme Wetterentwicklung. Das Temperaturniveau erreicht zum 17. Juli den vieljährigen Durchschnittswert und steigt darüber hinaus in einen zu warmen Bereich an. Das Maximum wird mit einer Abweichung vom vieljährigen Mittelwert von +2 bis 6 Grad zum 23. Juli berechnet. Anschließend sinkt das Niveau etwas ab, bleibt aber um 1 bis 4 Grad für die Jahreszeit zu warm.

Sollte sich diese Wetterentwicklung durchsetzen können - und danach sieht es derzeit aus - so ist bereits jetzt schon der Juli 2019 als zu warm zu bewerten. Warum? Zwar gibt es - vor allem über dem Norden - Defizite und der Juli war etwa nördlich der Linie von Köln und Dresden um rund -0,8 Grad etwas zu kühl temperiert, im Gegensatz dazu war der Juli über dem Süden um +0,6 Grad etwas zu warm. Im Mittel kommt eine leicht zu kühle Abweichung von -0,37 Grad zustande. Sollte das Temperaturniveau in der letzten Juli Dekade in dem Maße wie berechnet ansteigen können, so wäre der Juli am Ende etwa um +1,5 Grad zu warm.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
21. Juli +20 bis
+29 Grad
+23 bis
+24 Grad
24. Juli +16 bis
+32 Grad
+23 bis
+27 Grad
30. Juli +14 bis
+32 Grad
+21 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 15.07.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht: Kommt jetzt der Hochsommer?

Auch wenn die Modelle und die Kontrollläufe in Richtung hochsommerliche Wetterverhältnisse gehen, so ist zum derzeitigen Stand noch eine gesunde Skepsis angesagt. Warum das so ist, liegt im Aufbau des Hochdrucksystems über Skandinavien und im Detail in dessen Stabilität begründet. Denn kippt das System nach Osten weg - was durchaus plausibel wäre - so würde die atlantische Frontalzone durchbrechen und das mit einem westlich orientierten Strömungsmuster das Wetter beeinflussen können.

Teilweise wird das Szenario einer Zonalisierung in den Kontrollläufen berücksichtigt. Kurzum ist zu aktuellen Stand eine sommerlich warme Wetterentwicklung bis zum 23. Juli mit einer ansteigenden Schauer- und Gewitteraktivität sehr wahrscheinlich. Hitze-Phasen von +30 Grad und mehr sind vom 22. bis 25. Juli möglich. Darüber hinaus kommt es auf die Entwicklung des Hochdruckgebietes an - abwarten ist angesagt.

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