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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 30.06.2019 - Der Sommer mäßigt sich, Temperatursturz über dem Norden

| M. Hoffmann

Die extreme Hitze endet mit dem Juni und Anfang Juli sorgt ein böiger Wind für einen Luftmassenaustausch. Wie sich der Sommer aber weiterentwickeln kann, hängt stark davon ab, ob und wie sich die atlantische Tiefdruckrinne stabilisieren kann.

Tiefer Luftdruck verlagert sich aktuell von England in Richtung Skandinavien und führt auf seiner Vorderseite nochmals richtig heiße Luftmassen über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinweg. Doch diese Hitze war für den Juni 2019 prägend und so wurden gleich drei neue Wetterrekorde aufgestellt. Mehr dazu im Wetterrückblick Juni 2019. Doch das ändert sich Anfang Juli, wenn die Grundströmung auf westliche Richtungen dreht, der Wind über dem Norden stark bis mäßig auffrischt und über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee in Böen auch stürmisch in Erscheinung treten kann.

Der Wind führt deutlich kühlere Luftmassen über den Norden, was die Tageswerte unter die +20 Grad Marke absinken lassen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre am 2. Juli noch nicht einmal mehr das Erreichen der +15 Grad Marke möglich, was gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu kühl ist und im krassen Gegensatz zu den heutigen Temperaturen steht. Kurzum - ein Temperatursturz. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Gemäßigtes Sommerwetter
Gemäßigtes Sommerwetter

Sommerlich warm über dem Süden

Das Tiefdrucksystem schwenkt im Verlauf der Woche über Deutschland hinweg und sorgt auch über dem Süden für einen Temperaturrückgang und mit Werten unterhalb der +25 Grad Marke für eine erfrischende Abwechslung. Niederschläge sind auch zu erwarten. Im Schwerpunkt und in Form von Schauern und Gewittern am heutigen Sonntag (Gewitterradar) und am kommenden Freitag über dem Nordosten - viel an Niederschlag ist aber mit Ausnahme der Alpenregionen nicht zu erwarten. Ob das Wetter so bleibt, oder ob der Hochsommer zurückkommen wird, hängt von einem Keil des Azorenhochs und dessen weiteren Entwicklung ab.

Ob warmes oder kühles Sommerwetter vorherrschend sein wird, hängt u.a. von dem Hochdruckkeil ab
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Ob warmes oder kühles Sommerwetter vorherrschend sein wird, hängt u.a. von dem Hochdruckkeil ab © www.meteociel.fr

Lebensbedrohliche Hitze

Einen idealen Sommer - den gibt es nicht. Den einen ist es zu warm, den anderen zu kalt, anderen wiederum scheint die Sonne zu häufig und den anderen fällt zu wenig Niederschlag und sowieso kann das Wetter es niemanden recht machen. Ein Optimum aber, bei denen sich die meisten Menschen wohl fühlen, liegt bei Werten von +21 bis +24 Grad. Das ist mitunter auch ein Grund, warum viele Menschen die lauen Sommerabende so mögen.

Umso erstaunter muss man feststellen, wie manche Medien in Schlagzeilen suggerieren, dass +30 Grad und mehr einem Supersommerwetter entspricht. Eher das Gegenteil ist der Fall: +30 Grad und mehr entspricht Hitze und erfüllt Warnkriterien. Der Hitzestress für den Körper nimmt zu und für manche Personengruppen wird die Hitze zur lebensbedrohlichen Gefahr. Im Hitzesommer 2018 sind allein in Berlin 450 Menschen an den Folgen der Hitze gestorben. Nach Zahlen des Robert-Koch-Institutes gab es in Hessen 12 Todesopfer pro 100.000 Einwohner. Gefährdet von der Hitze sind Kleinkinder und ältere Menschen ab etwa 75 Jahre, bei denen häufiger das Herz-Kreislauf-System versagen kann. Vor diesem Hintergrund kann man sich über Tageswerte im Bereich von +15 bis +25 Grad freuen. Aber das nur am Rande.

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Sommerfrische folgt Sommerwetter

Die atlantische Tiefdruckrinne kommt nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells nicht in die Gänge. Zwar dominiert das Tiefdruckgebiet über Skandinavien das Wettergeschehen, doch über dem Atlantik keilt hoher Luftdruck nach Norden auf und stört die Entwicklung einer Tiefdruckrinne.

Sommerlich frisch

In Kombination der beiden Wettersysteme werden vom 5. bis 7. Juli kühle Luftmassen nach Süden geführt, was mit Tageswerten über dem Norden von +13 bis +18 Grad zu einem vorläufigen Tiefpunkt führen kann. Anders die Situation über dem Süden - dort ist der maritime Einfluss nicht so groß und die Werte pendeln sich zwischen +20 bis +25 Grad ein. In Summe aber nimmt der Hitzestress ab und die Innenräume können durchgelüftet werden, was vor allem die Bewohner von Dachgeschosswohnungen begrüßen werden.

Sommerlich warm, aber unbeständig

Wie bereits in den letzten Tagen schon häufiger berechnet, kann sich im Zeitraum vom 7. bis 10. Juli weder das Hoch, noch die Tiefdruckdynamik nachhaltig durchsetzen. Doch verlagert sich das Tiefdruckzentrum zunehmend nach Westen, was Deutschland, Österreich und die Schweiz auf eine wärmer werdende Vorderseitenströmung aus südwestlichen Richtungen bringt. Die Temperaturen steigen auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad an, doch mit der labilen Schichtung und den feuchten Luftmassen ist mit einer ansteigenden Schauer und Gewitterneigung zu rechnen.

Keine klaren Strukturen, keine stabile Großwetterlage
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Keine klaren Strukturen, keine stabile Großwetterlage © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Wetteraction

Weder das Tief über Skandinavien, noch der Hochdruckkeil über dem Süden weichen nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells von der Stelle und Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen zwischen diesen beiden Fronten - Pattsituation.

Gemäßigtes Sommerwetter

Die kühlsten Werte können über dem Norden mit +14 bis +18 Grad bereits am 2. Juli erreicht werden. Nachfolgend pendelt sich das Niveau bis zum 6. Juli auf +17 bis +23 Grad ein. Etwa südlich der Linie von Köln und Dresden sind +20 bis +25 Grad zu erwarten. Bei wechselnder Bewölkung kommt es nur gelegentlich zu lokalen Schauern.

Krawallwetter

Die Tiefdruckaktivität nimmt im Zeitraum vom 7. bis 13. Juli zu und führt energiegeladene und feuchte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Schauer- und Gewitterneigung ansteigen lassen kann. Sollten sich die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells bewahrheiten, so ist auch mit einem ansteigenden Unwetterpotential zu rechnen. Die Temperaturen liegen zumeist in einem Bereich von +22 bis +27 Grad und mit entsprechender Niederschlagsaktivität sind Werte darunter und mit vermehrten Sonnenschein auch darüber möglich.

Zwischen den Fronten
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Zwischen den Fronten © www.meteociel.fr

Hochsommerliche Wetterentwicklung - kommt das Omegahoch?

Im Zeitraum vom 13. bis 16. Juli berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell den Aufbau von hohem Luftdruck über Mitteleuropa bis nach Skandinavien reichend, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik blockiert und Deutschland in den Einflussbereich einer warmen Südanströmung der Luftmassen bringt.

Diese Entwicklung wurde in den letzten Tagen hin und wieder berechnet und entspricht einer hochsommerlichen Wetterlage, bei der die Tageswerte wieder ohne weiteres über die +30 Grad Marke ansteigen können. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch die Ausbildung eines berühmt berüchtigten Omegahochs nicht auszuschließen (Hitzesommer 2003).

Ein Omegahoch zur Monatsmitte?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein Omegahoch zur Monatsmitte? © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Wenig Anzeichen einer Hitzewelle

Über dem Süden pendelt sich das Temperaturniveau im Zeitraum vom 2. bis 16. Juli in einen Jahreszeit-typischen Bereich ein und kann vom 7. bis 9. Juli mit einer Abweichung vom Mittelwert von +2 bis +4 Grad zu warm ausfallen. Anders die Situation über dem Norden- dort bleibt das Niveau exakt im Jahreszeit-typischen Bereich und kann vom 2. bis 5. Juli auch etwas zu kühl ausfallen. In Summe aber zeichnet sich bis zur Monatsmitte eine weitgehend normale um im Trend etwa zu warme Temperaturentwicklung ab.

Das Temperaturspektrum liegt am 9. Juli zwischen +16 bis +30 Grad (Mittelwert: +25 Grad über dem Süden und +20 Grad über dem Norden) und am 15. Juli zwischen +15 bis +31 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad).

Diagramm Temperaturen Juni 2019 vom 30.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Ansteigende Niederschlagswahrscheinlichkeit

Mit wenig Niederschlag ist im Zeitraum vom 1. bis 8. Juli zu rechnen. Erst darüber hinaus steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an - über dem Süden mehr, als über dem Norden.

Auf den Punkt gebracht

Der Wettercharakter verändert sich in den kommenden Tagen, was sich insbesondere an der Temperaturentwicklung spürbar nachverfolgen lassen kann. Der Hitze folgen gemäßigte Temperaturwerte, welche über dem Norden phasenweise auch zu kühl ausfallen können. Die Niederschlagsneigung ist zunächst als gering einzustufen, doch steigt diese ab dem 8. Juli in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an. Die Großwetterlage ist in der gesamten ersten Juli-Hälfte als wenig strukturiert zu bewerten und ein Hoch- und ein Tiefdrucksystem kämpfen um die Vormachtstellung.

Ob sich ein zur Monatsmitte ein Omegahoch über Mitteleuropa ausbilden kann - wie es bspw. das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet - kann zum aktuellen Stand infrage gestellt werden. Eine neuerliche - und deutschlandweite - Hitzewelle ist zum aktuellen Stand in der ersten Juli-Dekade wenig wahrscheinlich.

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