Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 24.06.2019 - Ein Wetterumschwung im Juli wird zunehmend wahrscheinlicher
Gleich zwei Wetter-Rekorde könnten im Verlauf der Woche eingestellt werden und unterstreichen nochmals, wie außergewöhnlich das Wetter im Juni ist und war. Für Anfang Juli mehren sich die Anzeichen einer Umstellung. Ob diese nachhaltig ist oder nicht, hängt von einem Tiefdrucksystem über Skandinavien ab.
Niederschlag ist in den kommenden Tagen bis einschließlich dem Wochenende nur wenig zu erwarten. Verbreitet bleibt es trocken. Hin und wieder ziehen Wolkenfelder vorüber und trüben den Sonnenschein ein, sonst aber scheint vielfach die Sonne von einem wolkenlosen Himmel den ganzen Tag über.
Das treibt die Temperaturen bis zur Wochenmitte auf heiße +30 bis +35 Grad und örtlich können +38 bis +40 Grad erreicht werden. In den Nächten sind zudem tropische Nächte zu erwarten, bei der die Temperaturen nicht unter die +20 Grad Marke abfallen können. Nach der Wochenmitte wird es von Norden etwas kühler, doch zum Wochenende steigen die Werte wieder in den Hitze-Bereich an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.
Hitze-Juni
Das ist die dritte Hitze-Welle im Juni 2019 und zum aktuellen Stand liegt die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit +3,5 Grad im deutlich zu warmen Bereich. Der Rekord stammte mit einer Abweichung von +3,95 Grad aus dem Jahr 2003 und vor dem Hintergrund, dass die kommenden Tage um 4 bis 12 Grad zu warm ausfallen können, ist der Rekordwert aus dem Jahre 2003 in ernsthafter Gefahr, geknackt zu werden.
Schaut man sich die Niederschlagsentwicklung an, so hat der Juni seinen Sollwert zu 70 Prozent erfüllt. Da nun aber bis zum Monatsende eine nur sehr geringe Niederschlagsaktivität in Aussicht gestellt wird, wird der Juni auch zu trocken ausfallen können.
Hochdruckachse ist Entscheidend
Viele Menschen mögen warme Temperaturen, keine Frage - aber Hitze mögen nur die wenigsten und so bekommen wir in den letzten Tagen vermehrt E-Mails mit der Frage, wie lange diese Hitze-Welle andauern wird. Verantwortlich für die hochsommerliche Hitze ist ein Hochdrucksystem über Mitteleuropa, welches im Verbund mit einem eingekapselten Tiefdrucksystem vor Mitteleuropa sehr warme Luftmassen aus Afrika nach Europa befördert. Der Großteil der Hitze wird nach Spanien und Frankreich geführt. Deutschland wird sozusagen nur gestreift.
Ob neue Temperaturrekorde aufgestellt werden, bleibt mit dem Mittwoch abzuwarten. Entscheidend hierfür ist die Hochdruckposition, welche im Verlauf der Woche sich mehrmals verlagert und nach der Wochenmitte aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland führen kann. Kühler ist in diesem Fall relativ, bleiben die Werte mit +22 bis +28 Grad doch in einem für die Jahreszeit zu warmen Bereich. Zudem drückt das Tief vor Mitteleuropa zum Wochenende die verbleibende Hitzeblase über Frankreich nach Osten, was die Tageswerte über Deutschland, Österreich und der Schweiz erneut über die +30 Grad Marke ansteigen lassen kann.
Wetterumschwung
Die Frage nach der Dauer der Hitze-Welle lässt sich - wie bereits in der gestrigen Wetterprognose für den Juli - mit dem Ende des ersten Sommermonats beantworten. Beide Wettermodelle berechnen zum 1. Juli die Verlagerung der Tiefdruckaktivität über Skandinavien, was einer strukturellen Veränderung gleichkommt. So werden am 1. Juli über dem Süden zwar noch Höchstwerte im Bereich von +27 bis +33 Grad berechnet, doch die Schauer- und Gewitterneigung nimmt zu und lässt die Werte zum 2. Juli auf +24 bis +28 Grad zurückgehen. Das ist zwar für die Jahreszeit noch immer zu warm, doch die Hitze-Welle ist vorerst einmal beendet.
Wie nachhaltig ist der Wetterumschwung?
Das wird ganz davon abhängen, wie sich das Tief über Skandinavien positionieren wird und ob es gelingt, eine nachfolgende Tiefdruckrinne von Neufundland und über Island aufzubauen. Schaut man sich die obenstehende Wetterkarte genauer an, so erkennt man bspw. einen vom Hoch ausgehenden Störimpuls, was eine Zonalisierung schon im Keim ersticken könnte.
Doch sollte sich das Hoch über dem Atlantik nach Norden aufstellen, so wäre die erste Juli-Dekade alles andere als sommerlich warm. Warum? Es würde ein meridionales Strömungsmuster daraus entstehen können, was im Verbund mit dem Tief über Skandinavien eher kühlere Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen könnte. Diese Wetterentwicklung ist zwar möglich, zum aktuellen Stand aber sehr theoretischer Natur. Viel wahrscheinlicher ist eine normale bis zu warme Temperaturentwicklung.
Hochdruckkeil
Geht es nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells, so gelingt es dem Azorenhoch nicht, über dem Atlantik eine Blockade aufzubauen. Die Hochdruckachse kippt nach Osten weg und legt sich bis zum 4. Juli von den Azoren quer über England bis nach Skandinavien reichend. Die Tiefdruckaktivität ist also nur vorübergehend und der sommerlich warme Temperaturcharakter bleibt weitgehend erhalten. Das Zirkulationsmuster ist alles andere als zonal strukturiert und neigt zu einem erneut gestörten Muster.
Wettervorhersage des amerikanischen Prognose-Modells: Wetterwechsel mit Substanz
Die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells zeigt eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage mit Substanz. In den ersten Juli-Tagen festigt sich die Tiefdruckaktivität über Skandinavien und nachfolgend gelingt der Aufbau einer atlantischen Tiefdruckrinne. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen mehr und mehr in ein westlich bis südwestlich orientiertes Strömungsmuster.
Durchwachsenes, aber warmes Sommerwetter
Bei einer zunehmenden Schauer- und Gewitterneigung liegen die Temperaturen in den ersten Juli-Tagen noch im Bereich von +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad und gehen zum 7. Juli auf +22 bis +27 Grad zurück. Zeitgleich erhöht sich das Unwetterpotential.
Normalisierungstrend
Die Kontrollläufe bestätigen nach den viel zu warmen Temperaturen im Juni zum 1. und 2. Juli einen markanten Temperaturrückgang um bis zu 20 Grad (im Mittel 10 bis 15 Grad). Das Temperaturspektrum liegt am 30. Juni noch zwischen +22 bis +35 Grad (Mittelwert: +28 bis +30 Grad), am 3. Juli zwischen +14 bis +27 Grad (Mittelwert: +19 bis +20 Grad) und am 9. Juli zwischen +15 bis +32 Grad (Mittelwert: +24 bis +26 Grad).
Ansteigende Niederschlagsaktivität
Auch daran hat sich in den letzten Tagen kaum etwas verändert. In der gesamten ersten Juli-Dekade ist mit einer leicht bis mäßig erhöhten Niederschlagsneigung immer wieder mit Schauern und Gewittern zu rechnen, deren Auftreten über dem Süden kräftiger und auch häufiger als über dem Norden in Erscheinung treten kann.
Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird der Sommer 2019?
- Der Juni wird definitiv deutlich zu warm und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auch zu trocken ausfallen können. Kumuliert man die Werte, so könnte der Juni am Ende im Bereich von +4,2 bis +4,4 Grad zu warm ausfallen.
- Für den Juli berechnet das Langfristmodell eine Abweichung der Mitteltemperatur gegenüber dem langjährigen Durchschnittswert von -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als neutral zu bewerten.
- Die Wetterprognose für den August 2019 bleibt mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert unauffällig und kann im Trend mit bis +1 Grad auch etwas zu warm ausfallen. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert als unauffällig und im Trend etwas zu nass zu bewerten.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2019 | +4 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Juli 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
August 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Auf den Punkt gebracht
Der Juni 2019 wird einen neuen Rekord aufstellen können. Er wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der wärmste Juni-Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Ob der Temperaturrekord mit +38,2 Grad ebenfalls eingestellt wird, bleibt bis zum Mittwoch noch abzuwarten. Ein dritter Rekord - mit Erreichen der höchsten jemals in Deutschland gemessenen Temperatur von +40,3 Grad - wird wohl nicht eingestellt werden. Kurzum ist in den kommenden Tagen mit einem trockenen Wettercharakter und für die Jahreszeit zu heißen Temperaturwerten zu rechnen.
Für Anfang Juli kündigt sich ein Wetterumschwung an und wird sowohl von den Wettermodellen, als auch den Kontrollläufen gestützt. Dabei können die Tageswerte bis zum 2./3. Juli im Vergleich zu den nun folgenden Hitzetemperaturen um bis zu 15 Grad absinken, pendeln sich aber im Verlauf der ersten Juli-Dekade bei einem durchwachsenen Wettercharakter auf ein Jahreszeit-typisches bis etwas zu warmes Niveau ein.