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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 20.06.2019 - Hitze zum Siebenschläfertag und der Juni ist drauf und dran zwei Rekorde einzustellen

| M. Hoffmann

Niederschläge sorgen in den kommenden Tagen im Schwerpunkt über dem Süden für Abwechslung und die Temperaturen gehen bis zum Wochenende auf ein Jahreszeit-typisches Niveau zurück. Zum Beginn der kommenden Woche kündigt sich die nächste Hitze-Welle an und bestimmt das Wetter am Siebenschläfertag - doch wie das Wetter im Sommer wird, hängt nicht von einem Tag, sondern von einem Zeitraum ab und da kündigt sich ein Wetterwechsel an.

Schauer und Gewitter ziehen bis zum Wochenende über Deutschland hinweg - über dem Süden mehr, über dem Norden weniger (Gewitterradar). Dabei bleibt ein latent erhöhtes Unwetterpotential über dem Süden erhalten. Der Wind dreht von westliche auf östliche Richtungen und führt bis zum Samstag mit +20 bis +25 Grad - bei Regen mit +15 bis +20 Grad - frischere Luftmassen nach Deutschland. Ab Sonntag nimmt die Niederschlagstätigkeit ab und die Temperaturen steigen mit Hilfe des Sonnenscheins wieder an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.

Die für Juni außergewöhnliche Hitze wird für viele Menschen zur Belastung
Die für Juni außergewöhnliche Hitze wird für viele Menschen zur Belastung

Die dritte Hitze-Welle

Für die Schauer und Gewitter, sowie die nachfolgende Abkühlung ist ein von England nach Skandinavien ziehendes Tiefdrucksystem verantwortlich, verliert aber bis zum Sonntag seinen Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stattdessen dehnt sich auf dem Atlantik ein weiteres Tiefdruckgebiet weit nach Süden aus und positioniert sich zwischen Neufundland, Island, England und Spanien. Gleichzeitig verstärkt sich der hohe Luftdruck über Europa und blockiert das atlantische Tiefdruckgebiet. Es wird regelrecht eingekesselt.

+40 Grad und mehr?

Für einen Juni sind Werte von +30 Grad ungewöhnlich, von +35 Grad bemerkenswert und von +40 Grad und mehr eine seit 1881 noch nie dagewesene Ausnahme. Doch im Zusammenspiel der beiden Wettersysteme wären am 26. und 27. Juni Tageswerte von +30 bis +36 Grad und örtlich von bis zu +40 Grad möglich und bildet somit den Höhepunkt der bereits dritten Hitze-Welle im Juni 2019 ab. Der Klimawandel lässt grüßen.

Rekordtemperaturen sind möglich
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Rekordtemperaturen sind möglich © www.meteociel.fr

Der erste Sommermonat außergewöhnlich heiß

Bereits mit der ersten Hitze-Welle in der ersten Juni-Dekade war klar, dass der Juni 2019 zu warm ausfallen wird. Die zweite Hitzewelle unterstrich die Ambitionen nochmals. Am Ende der zweiten Juni-Dekade beträgt die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert +3,6 Grad und ist damit viel zu hoch. Übrigens stammt der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 2003 (Hitzewelle Sommer 2003). Damals betrug die Abweichung +3,95 Grad. Die höchste Temperatur in einem Juni wurde aber 1947 mit +38,2 Grad über Frankfurt registriert. Beide Rekordwerte könnten im Juni 2019 eingestellt werden. Rückblickend auf die letzten 14 Monate waren 13 davon zu warm!

Wie lange hält sich die sommerliche Hitze-Welle?

Noch nicht einmal im Hochsommer sind Werte von 40 Grad und mehr etwas normales. Die höchste in Deutschland gemessene Temperatur wurde im Sommer 2015 mit +40,3 Grad in Kitzingen registriert. Sollten die +40 Grad in den kommenden Woche tatsächlich erreicht werden können, wird das den einen oder anderen sicherlich nachdenklich stimmen.

Geht es nach den Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle, so setzt sich die Hitze-Welle im Zeitraum vom 24. bis 28. Juni über Deutschland durch und sorgt in den Nächsten verbreitet für sog. tropische Nächte (Temperaturen sinken nicht unter +20 Grad ab), was für viele Menschen eine außergewöhnliche Belastung darstellen kann. Der Höhepunkt wird im Zeitraum von Mittwoch bis Freitag simuliert. Erst zum Wochenende gelingt es Tiefdruckgebieten wieder vermehrt Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu nehmen, dann aber mit einem erhöhten Unwetterpotential. So oder so, die kommende Woche wird gleich mehrere Unwetterkriterien erfüllen können.

Die nächste Hitzewelle könnte Ende Juni beendet werden
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die nächste Hitzewelle könnte Ende Juni beendet werden © www.meteociel.fr

Siebenschläfertag mit Hitze

Der klassische Siebenschläfertag ist am 27. Juni und - statistisch gesehen - soll das Wetter am Siebenschläfertag das Wetter über den Sommer beeinflussen können. Simuliert werden am 27. Juni 2019 Tageshöchstwerte von +31 bis +37 Grad und örtlich bis +40 Grad. Dazu viel Sonnenschein und kein Niederschlag. Nun stimmt das mit dem Siebenschläfertag aber nicht so ganz. Viel entscheidender ist, welche Grundströmung sich im Zeitraum vom 27. Juni und dem 7. Juli wird einstellen können.

Die Großwetterlage stellt sich um

Sowohl die Wetterprognose des amerikanischen, als auch europäischen Vorhersage-Modells berechnen ein Ende der Hitzewelle für Anfang Juli. Atlantische Tiefdrucksysteme greifen auf Deutschland über und sorgen bei einer erhöhten Niederschlagsleistung für zurückgehende Temperaturen auf ein Jahreszeit-typisches Niveau. Anders formuliert wird aus einem meridionalen (Nord-Süd, Süd-Nord) ein zunehmend zonales Strömungsmuster (West-Ost).

Die Großwetterlage stellt sich zum zweiten Sommermonat um
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Großwetterlage stellt sich zum zweiten Sommermonat um © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Durchwachsener Siebenschläferzeitraum

Weitgehend trockenes Wetter ist im Zeitraum vom 24. bis 28. Juni zu erwarten. Darüber hinaus steigt die Niederschlagstätigkeit wieder an - über dem Süden mehr als über dem Norden. Das Temperaturniveau sinkt bis zum 2. Juli auf ein Jahreszeit-typisches ab und hat darüber hinaus die Tendenz leicht zu kühl auszufallen. Anders formuliert könnte im Hinblick auf die Siebenschläferregel der Sommer mit dem Juni bereits seinen Höhepunkt erreicht haben.

Diagramm Temperaturen Juni 2019 vom 20.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird der Sommer 2019?

  • Wie bereits mehrfach erläutert wird der Juni 2019 in einem Bereich von +3,5 bis +4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm ausfallen können. Kumuliert man die Spitzenwerte der kommenden Woche, so wäre auch eine Abweichung von bis zu +4,5 Grad möglich. Zum aktuellen Stand hat der Juni sein Niederschlagssoll zu 55 Prozent erfüllt. In den kommenden Tage sind noch Niederschläge zu erwarten, doch zeigt sich im Verlauf der kommenden Woche ein überwiegend trockener Wettercharakter, was die Wahrscheinlichkeit für einen etwas zu trockenen Juni erhöht.
  • Das der mögliche Wetterwechsel im Juli nachhaltiger sein könnte, bestätigt das Langfristmodell. Denn mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad soll der zweite Sommermonat weitgehend normal und im Trend zu warm ausfallen können. In der Niederschlagsbewertung wird der Juli normal und im Trend etwas zu trocken simuliert.
  • Die Wetterprognose für den August 2019 bleibt mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert unauffällig und kann im Trend mit bis +1 Grad auch etwas zu warm ausfallen. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert als unauffällig zu bewerten.
Abweichungen der Temperaturen im Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2019 +3 bis +4 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
Juli 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
August 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2019 vom 20.06.2019
Diagramm der Temperaturprognose Sommer 2019

Auf den Punkt gebracht

Der Juni legt mit seiner dritten Hitzewelle ordentlich vor und mit einer Abweichung von +3,5 bis +4 Grad einen grundsätzlich zu warmen Sommer 2019 bereits besiegeln. Zudem könnte erste Sommermonat zugleich der wärmste sein, denn ob das noch zu toppen ist, bleibt - zumindest zum aktuellen Stand - infrage zu stellen. Die Wettermodelle und auch die Kontrollläufe sehen eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Normalisierung des Wetters zum Start in den Juli. Der Wettertrend für einen zu warmen und durchwachsenen Sommer bleibt erhalten.

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