Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 18.06.2019 - Die nächste Hitzewelle kündigt sich an
Hitze, Schauer und Gewitter mit nachfolgender Abkühlung. Dann beginnt das Spiel von vorne und zum Start in die neue Woche kündigt sich eine weitere Hitzewelle an.
Warm wird es in den kommenden Tagen werden - örtlich können auch Hitzewerte von bis +34 Grad erreicht werden. Verbreitet aber pendeln sich die Temperaturen im Bereich von +24 bis +28 Grad ein. Die Luftmassen sind wenig stabil und so kommt es zu Schauern und Gewittern, welche sich nach Osten ausdehnen können. Kräftiger und ergiebiger können die Niederschläge im Zeitraum von Donnerstag bis Samstag im Schwerpunkt über Baden-Württemberg und Bayern ausfallen - örtlich auch unwetterartig. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.
Instabile Luftmassen
Verantwortlich für den zunächst heißen und turbulenten Wettercharakter ist ein Tiefdruckgebiet über England, welches im Verbund mit einem Hoch über dem östlichen Europa sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Im weiteren Verlauf der Woche aber verlagert sich der Tiefdruckschwerpunkt in Richtung Skandinavien und beeinflusst zunehmend das Wetter über Mitteleuropa, was im Schwerpunkt über dem Süden zu kräftigen Niederschlägen führen kann. In diesem Prozess gehen die Temperaturen zurück und pendeln sich bis zum Wochenende auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad ein.
Wettervorhersage dem europäischen Vorhersage-Modell: Das nächste Hitze-Tief bringt sich in Stellung
Normalerweise berichtet man ja von Hochdruckgebieten, welche für Hitze sorgen können. Doch in diesem Juni ist es anders - meist sorgen die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik mit einer kräftigen Vorderseitenströmung für einen Hitzeschub. Der Vorteil: Die Hitze ist nur von kurzer Dauer. Der Nachtteil: Die ansteigende Luftfeuchtigkeit im Zusammenspiel mit der Hitze ist für einige Menschen ein Problem, zudem kommt es in der Übergangsphase zu kräftigen Schauern und Gewittern mit einem erhöhten Unwetterpotential.
Beständig unbeständig
In der aktuellen Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells verlagert sich das Tief zum Wochenende weiter in Richtung Barentssee und wird für Mitteleuropa weniger relevant. Dafür entsteht aber zwischen den Azoren und England ein weiteres Tiefdrucksystem, welches vom 25. bis 28. Juni sehr warme bis heiße Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Da dies in einem erneuten gradientenschwachen Wetterumfeld passiert und die Luftmassen entsprechend labil geschichtet sind, ist in diesem Zeitraum mit kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen. Das Unwetterpotential ist als hoch einzustufen.
Meridionale Grundströmung
Schaut man sich die nachfolgende Wetterkarte etwas genauer an, so fallen die Hochdrucksysteme auf dem Atlantik und dem östlichen Europa auf. Denn diese blockieren die atlantischen Tiefdruckgebiete jeweils auf ihre Art und lösen somit ein meridional verlaufendes Strömungsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord) aus. Eine Zonalisierung hat bis Ende Juni demnach keine Chance.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Hitzewelle nur von kurzer Dauer?
Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell stützt die Wetterentwicklung nach dem europäischen Prognose-Modell und so wird eine Hitze-Welle im Zeitraum vom 24. bis 26. Juni zunehmend wahrscheinlicher. Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet den Höhepunkt der Hitze mit Werten von +30 bis +35 Grad und örtlich bis +39 Grad am 25. Juni.
Strukturelle Veränderungen
Im Zeitraum vom 26. Juni bis 1. Juli verändert sich die Großwetterlage. Das auf dem Atlantik nach Norden aufstrebende Hochdrucksystem dehnt sich über England in Richtung Mitteleuropa aus und blockiert somit die atlantischen Tiefdrucksysteme. Gleichzeitig dreht die Grundströmung auf nordwestliche Richtungen und führt über Deutschland gemäßigtere - sommerlich warme - Luftmassen nach Mitteleuropa, was die Tageswerte auf +21 bis +26 Grad absinken lassen kann.
Das unbeständige Wetter hält auch im Juli an
Das Hoch aber kann sich nicht über Mitteleuropa behaupten und zieht sich Anfang Juli über die Mittelmeerregion zurück. Gleichzeitig etabliert sich von Neufundland bis weit über das westliche Russland eine Tiefdruckrinne, welche in der ersten Juli-Dekade noch für die eine oder andere Überraschung sorgen kann. Doch aus dieser Konstellation heraus ist erst einmal nicht mit einem stabilen Wettercharakter zu rechnen. Auch weitere - vorübergehende - Hitzewellen bleiben mit entsprechender Vorderseitenanströmung in Betracht zu ziehen. Gleiches gilt im Übrigen auch für unwetterartige Schauer und Gewitter.
Kontrollläufe: Hitzewelle mit nachfolgender Abkühlung
Der Hitze-Peak der kommenden Woche hat sich in den letzten Tagen in den Wettervorhersagen der Wettermodelle gezeigt und wurde von den Kontrollläufen gestützt. Heute nun wurden die Berechnungen konkreter und machen eine weitere Hitzewelle zum Start in die neue Woche wahrscheinlicher. Der Höhepunkt wird für den 25. Juni berechnet, bei dem die Temperaturen um 4 bis 8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen können. Nachfolgend geht das viel zu hohe Temperaturniveau zurück und erreicht zum 28. Juni mit seinem Mittelwert fast normale Werte.
Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 26. Juni zwischen +14 bis +36 Grad (Mittelwert: +23 bis +26 Grad) und am 3. Juli zwischen +14 bis +29 Grad (Mittelwert: +20 Grad).
Erhöhte Niederschlagsaktivität
Im Zeitraum vom 24. bis 26. Juni ist - auch nach den Kontrollläufen - ein niederschlagsarmer Zeitraum auszumachen. Davor und danach wird ein mäßig hohes Niederschlagsniveau berechnet.
Auf den Punkt gebracht
Der Juni ist aktuell um +3,2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm. In den kommenden Tagen wird sich das noch nach oben verändern können, bevor zum 27. Juni ein langsamer Temperaturrückgang für ein absinkendes Niveau sorgen kann. Nichtsdestotrotz hat der Juni sehr gute Chancen am Ende um bis zu +3 Grad zu warm auszufallen.
Zum Vergleich: Der Juni 2018 hatte am Ende eine Abweichung von +2,4 Grad vorzuweisen. Doch waren im Juni 2018 nicht die Temperaturen das Problem, sondern vielmehr die Dürre. Das ist in diesem Jahr anders zu bewerten. Das Niederschlagssoll wurde bis heute zu 53 Prozent erfüllt. Während es über dem Nordosten zu nass ist, war der Juni über dem Westen zu trocken und über dem Südosten deutlich zu trocken.