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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 13.06.2019 - Der erste Sommermonat ist viel zu warm

| M. Hoffmann

Historisch anmutende Hitze über dem Osten, dazu immer wieder Schauer und Gewitter - örtlich unwetterartig. Eine flächendeckende Abkühlung ist nicht in Sicht - eher das Gegenteil ist der Fall.

Die Großwetterlage der kommenden Tage ist alles andere als stabil. Immer wieder ist mit Schauern und Gewittern zu rechnen, deren Intensität unterschiedlich ausfallen kann. Unwetterartige Wetterereignisse sind am Samstag und in der Nacht auf Sonntag zu erwarten. Die Temperaturen erreichen bei einem Wechselspiel aus Sonne und Wolken meist Werte zwischen +24 bis +28 Grad und können über dem Osten tendenziell höher ausfallen. Mit Schauern gehen die Werte auf +20 bis +25 Grad zurück. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.

Stabiles Sommerwetter?
Stabiles Sommerwetter?

Die Großwetterlage stellt sich um

War in den letzten Tagen ein Tiefdruckgebiet bei England für das Wettergeschehen über Deutschland verantwortlich, so verändert sich die Großwetterlage allmählich. Die Hochdruckblockade auf dem Atlantik löst sich auf und die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik beginnt sich zu stabilisieren. Bis zur Wochenmitte kann sich von Neufundland über Island bis England eine Tiefdruckrinne organisieren. Gleichzeitig dehnt sich von den Azoren hoher Luftdruck in Richtung Mitteleuropa aus und es entsteht daraus eine feucht-warme und zu Schauern und Gewittern neigende Südwestwetterlage.

Feucht-warme Südwestwetterlage mit wiederholten Schauern und Gewittern
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Feucht-warme Südwestwetterlage mit wiederholten Schauern und Gewittern © www.meteociel.fr

Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells: Warm gewinnt

Gab es in den letzten Tagen noch mehrere Entwicklungsvarianten, so berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell heute eine Variante, welche kaum mehr Spielräume offen lässt.

Hochsommerliche Südwestwetterlage

Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik normalisiert sich im Zeitraum vom 19. bis 23. Juni und konzentriert sich in Form eines Zentraltiefs zum 22. Juni über Island. Somit bleibt dem südlich gelegenen Hoch genügend Spielraum sich über Mitteleuropa zu festigen und im Zusammenspiel kommt es zu einer feucht-warmen Südwestströmung.

Hitze und Unwetter

Dem Hochdrucksystem aber gelingt es nicht, ein autarkes Hochdruckgebiet über Mitteleuropa aufzubauen. Stattdessen rücken die atlantischen Tiefdruckgebiete immer wieder einmal nach Osten vor und halten die Schauer und Gewitteraktivität über Deutschland, Österreich und der Schweiz aufrecht. Auch ein örtlich erhöhtes Potential für unwetterartige Wetterereignisse ist möglich. Simuliert werden Tageswerte meist zwischen +24 bis +28 Grad. Mit Schauer etwas darunter und über dem Osten tendenziell darüber liegend.

Hochdruckdominanz über Mitteleuropa
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Hochdruckdominanz über Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Sommerlich warm und unbeständig

Die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells lässt noch viel Spielraum offen, doch der Temperaturtrend ist bis zum 23. Juni klar sommerlich geprägt. Weder das Hoch, noch die Tiefdruckgebiete können sich nachhaltig über Mitteleuropa durchsetzen und so kommt es zu einem Gemengelage zwischen Tief- und Hochdruckgebieten.

Warm mit Schauern und Gewittern

Entsprechend weniger stabil ist die Großwetterlage, welche immer wieder zu Schauern und Gewittern neigt - häufiger auch unwetterartig. Die Temperaturen erreichen zumeist +22 bis +27 Grad und können phasenweise auf bis +30 Grad ansteigen und mit Schauern und Gewittern auf +20 Grad absinken.

Keine stabile Großwetterlage
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Keine stabile Großwetterlage © www.meteociel.fr

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Dieser Trend der Mischform setzt sich auch heute fort und wird von den Kontrollläufen weitgehend gestützt. Schauer und Gewitter werden ein steter Begleiter sein und über dem Süden häufiger als über dem Norden in Erscheinung treten können. Das Temperaturniveau aber bleibt durchweg in einem für die Jahreszeit zu warmen Bereich.

Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 20. Juni zwischen +20 bis +30 Grad (Mittelwert: +24 bis +25 Grad) und am 27. Juni zwischen +12 bis +28 Grad (Mittelwert: +20 Grad). Der Mittelwert liegt über weite Strecken im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Abweichung von +2 bis +4 Grad im zu warmen Bereich und hat erst zum 27. Juni eine normalisierende Tendenz vorzuweisen.

Diagramm Temperaturen Juni 2019 vom 13.06.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Der erste Sommermonat fällt zu warm aus

Die kommenden Tage sind weitgehend in der Prognosegüte gesichert und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass nach einer viel zu warmen ersten Juni-Dekade, die zweite ebenfalls deutlich zu warm wird ausfallen können. Zum aktuellen Stand liegt die Abweichung der Temperaturen mit +3,1 Grad im deutlich zu warmen Bereich. Vor allem aber über den östlichen Regionen liegt die Abweichung mit rund +5 Grad nahe an einem historischen Höchstniveau.

Kumuliert man die Werte, so könnte daraus zum 20. Juni eine Abweichung um die +3 Grad zustande kommen. Anders formuliert müsste die letzte Juni-Dekade um -5 Grad zu kalt ausfallen, um noch für annähernd normale Verhältnisse sorgen zu können. Nimmt man an, dass die letzte Dekade normal ausfällt, so wäre am Ende noch immer ein Temperaturüberschuss von +2 Grad zu bestaunen.

Niederschlagsbilanz durchwachsen

Über Teile vom Westen - vor allem aber über Bayern - ist der Juni 2019 bisweilen deutlich zu trocken. Anders die Situation weiter nach Norden und Osten, wo die Bilanz über weite Strecken bisweilen ausgeglichen und durch Unwetter auch schon im positiven Bereich zu finden ist. Im Flächenmittel wurde der Sollwert um 34 Prozent erreicht und liegt somit im etwas zu trockenen Bereich.

Auf den Punkt gebracht

Das Bemühen um eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage ist klar zu erkennen. Nach dem amerikanischen etwas mehr wie nach dem europäischen Prognose-Modell. Im Grunde aber wird es darauf ankommen, ob die seit April gestörte Zirkulation durch ein halbwegs normales Strömungsmuster abgelöst werden kann. Das letzte Wort ist dabei noch nicht gesprochen.

Und so ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein bis weit in die letzte Juni-Dekade hineinreichender unbeständiger Wettercharakter zu erwarten, welcher im Temperaturtrend im Vergleich zum langjährigen Mittelwert zu warm ist. Ob der Juni wird zu trocken ausfallen können, hängt von der Niederschlagsaktivität ab. In manchen Regionen wurde der Sollwert überschritten und in anderen wiederum wurden ich nicht einmal 2 Prozent des Solls erfüllt. Es sieht momentan stark danach aus, als ob der Juni im Trend zu trocken ausfallen könnte.

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