Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 23.05.2019 - Der Sommer in der Zwickmühle
Die ganz großen Niederschläge gehören der Vergangenheit an, wenngleich die Großwetterlage in den kommenden Tagen alles andere als stabil zu bewerten ist. Anders sich das im Juni und hat damit der Sommer seine Chancen?
Frühsommerliche Temperaturen sind in den kommenden Tagen vor allem über Süddeutschland zu erwarten, wenngleich der Wettercharakter immer wieder zu Schauern und zum Wochenende, bzw. zum Start in die neue Woche auch zu Gewittern neigt. Die Niederschlagssummen halten sich in Grenzen und die Schauer sind meist der leichten Art.
Häufiger kommt die Sonne zum Vorschein und lässt die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad und über dem Süden örtlich auf bis +25 Grad ansteigen. Etwas kühler kann es mit +12 bis +17 Grad über dem Norden und Nordosten sein. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.
Tiefer Luftdruck über Skandinavien
Der Grund für den leicht unbeständigen Wettercharakter sind Tiefdrucksysteme über Skandinavien, welche das Wetter über Deutschland immer wieder beeinflussen und über dem Norden auch frischere Luftmassen zuführen können. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird die Hochdruckaktivität auf dem Atlantik und die Tiefdruckposition über dem nördlichen Europa sein.
Auf die Position kommt es an
Bereits Anfang der Woche haben wir darüber berichtet, dass sich das Wetter auf seiner Entwicklung bis Juni auf einem Scheideweg befindet - Hop oder Top könnte man auch dazu sagen. Im Grunde aber lassen sich die Optionen für das Wetter im Juni auf zwei wesentliche Varianten reduzieren.
Kühles Nordwetter
Das Tiefdruckgebiet über Skandinavien kann sich behaupten und bleibt bis Ende Mai quasi-stationär dort bestehen. Somit kann das Hoch auf dem Atlantik sich nach Norden aufwölben und im Zusammenspiel der Wettersysteme entsteht ein von Nord nach Süd verlaufenden - meridionales - Strömungsmuster.
Bei einem unbeständigen Wettercharakter könnten sich die Temperaturwerte auf +12 bis +17 Grad einpendeln, was für die Jahreszeit zu kühl wäre.
Sommerlich bis hochsommerlich warm
Eine Abwandlung dieser Variante zeigt sich in der Form, wenn sich die Tiefdruckrinne auf dem Atlantik stabilisiert und sich mit einem Tiefdruckkern über Island zentralisiert. Dann wäre in der ersten Juni-Dekade eine normale Grundströmung zu erwarten und das Azorenhoch hätte die Möglichkeit, sich bis nach Mitteleuropa auszudehnen. Entweder es entsteht daraus eine leicht wechselhafte - aber warme - Südwestwetterlage, oder aber die Tiefdruckdynamik ist so hoch, dass hochsommerlich warme Luftmassen aus Spanien nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Das Temperaturspektrum bewegt sich zwischen +20 bis +25 Grad, bzw. +25 bis +30 Grad.
Hop oder Top?
Und wieder einmal ist die Entwicklung der Großwetterlage an diesem Punkt angelangt. Gelingt es die seit Wochen gestörte Zirkulation wieder zu normalisieren, oder erhält sich das meridionale Grundmuster? Diese Frage ist für den ersten Sommermonat von großer Bedeutung.
Erst kühl, dann wärmer
Schaut man sich die Berechnungen der Kontrollläufe an, so ist ein bis Ende Mai unbeständiger Wettercharakter eine gute Option, welcher sich noch bis in die ersten Juni-Tage hineinziehen kann. Ab dem 2./3. Juni aber ist der Temperaturtrend - wie in den letzten Tagen bereits - positiv zu bewerten.
Unbeständiges Wetter
Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist durchwachsen. Zwar zeigt sich ab dem 3. Juni eine über dem Norden zurückgehende Niederschlagswahrscheinlichkeit, doch steigt diese über dem Süden in einen mäßig hohen Bereich an. Anders formuliert ist mit einer stabilen Großwetterlage vorerst einmal nicht zu rechnen.
Das Temperaturspektrum bewegt sich am 30. Mai zwischen +7 bis +23 Grad (Mittelwert: +15 bis +16 Grad) und am 6. Juni zwischen +13 bis +27 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad).
Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird der Sommer 2019?
- Das Wetter im Juni 2019wird vom Langfristmodell mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad und im Trend von bis +2 Grad leicht bis deutlich zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend leicht negativ zu bewerten (etwas zu trocken).
- Der Juli 2019wird mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad etwas kühler berechnet, ist im Trend aber dann doch leicht zu warm. Auch hier zeigt sich die Niederschlagsentwicklung weitgehend normal.
- Die Wetterentwicklung für den August 2019 bleibt nach wie vor unauffällig. Die Differenz der Temperaturen bewegt sich mit -0,5 bis +1 Grad im normalen und im Trend im leicht zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose verhält sich gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +3,1 Grad | Zu nass |
April 2019 | +2,2 Grad | Zu trocken |
Mai 2019 | -1,5 bis -1 Grad | Trend: zu nass |
Juni 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Juli 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
August 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Auf den Punkt gebracht
Der Sommer tut sich weiterhin schwer und bis Ende Mai ist mit einem durchwachsenen Wettercharakter zu rechnen. Die Temperaturen können über dem Norden etwas zu kühl und über dem Süden wärmer ausfallen. Es bleibt aber dabei, dass das Wetter im Mai 2019 zu kalt und zu nass ausfallen wird. Das ist nach 13 zu warmen Monaten in Folge aber auch mal an der Zeit!
Mit hoher Wahrscheinlichkeit zieht sich der unbeständige Wettercharakter auch noch in den Juni hinein, doch wird der Temperaturtrend zunehmend positiver. Die Anzeichen einer strukturellen Veränderung der Großwetterlage mehren sich in den letzten Tagen und erhöht die Eintreffwahrscheinlichkeit. Nichtsdestotrotz geht es um die Frage: Hop oder Top. Die Wetterentwicklung der Woche kann hierbei schon entscheidend sein.