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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 07.05.2019 - Das Zirkulationsmuster bleibt gestört

| M. Hoffmann

Verrücktes oder normales Wetter? Ganz untypisch ist die aktuelle Wetterentwicklung mit einem sich auflösenden Polarwirbel nicht. Da kommt es gerne einmal zu Turbulenzen. Aber wann stabilisiert sich das Strömungsmuster wieder?

Kurzzeitig wird es in dieser Woche frühlingshaft mild, doch von langer Dauer ist das nicht. Der Wettercharakter bleibt zudem unbeständig und mit wiederholten Niederschlägen ist zu rechnen, welche am Wochenende über dem Süden auch kräftiger und länger andauernd ausfallen können. Der Wind frischt phasenweise stark böig auf und dreht zum Wochenende auf nördliche Richtungen. So gelangen wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.

Der Frühling im Warte-Modus
Der Frühling im Warte-Modus

Unbeständig

Die atlantische Frontalzone versucht sich bis zum kommenden Wochenende zu etablieren und scheitert kläglich. Die Erhaltungsneigung hält dagegen und baut bis zum 12. Mai ein Hochdruckkern bei England auf. Somit wird die atlantische Frontalzone frühzeitig blockiert und somit die Einflussnahme auf Mitteleuropa unterbunden.

Da der Hochdruckkern westlich von Mitteleuropa liegt, gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den östlichen - und damit kalten - Hochdruckgradienten. Gleichzeitig etabliert sich über der Mittelmeerregion noch ein Tiefdruckgebiet, was die gestörte Zirkulation - und damit die Erhaltungsneigung - zunächst einmal stützt.

Ein stark meridional verlaufendes Strömungsmuster führt zum Beginn der zweiten Mai-Dekade nochmals kühle Luftmassen nach Deutschland
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein stark meridional verlaufendes Strömungsmuster führt zum Beginn der zweiten Mai-Dekade nochmals kühle Luftmassen nach Deutschland © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Spürbar wärmer

Das Mittelmeertief spielt nach der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell im weiteren Verlauf eine wesentliche Rolle. Das Hochdrucksystem verlagert sich zunächst über Deutschland und positioniert sich bis zum 15. Mai über Skandinavien und rückt bis zum 18. Mai weiter in Richtung Grönland vor. Damit bleibt die atlantische Tiefdruckaktivität massiv gestört. und das Muster beginnt zu mäandrieren (verschlungen), was die Tiefdruckaktivität mehr und mehr zwischen die Azoren und die Mittelmeerregion verlagert.

Viel Niederschlag über dem Süden

Sollte sich diese Großwetterlage tatsächlich so einstellen können, so wäre die Niederschlagsneigung vom 12. bis 20. Mai über dem Norden von Deutschland - aufgrund der Nähe des Hochdrucksystems - als gering einzustufen. Anders die Situation südlich der Linie von Köln und Dresden und insbesondere über den Alpen und den Regionen südlich davon. Im Detail bleibt diese Wetterentwicklung abzuwarten, sie zeigt jedoch deutlich, dass ein stabiler Wettercharakter vorerst nicht zu erwarten ist.

Frühlingshaft mild, frühsommerlich warm

Die Großwetterlage ist als gradientenschwach zu bewerten. Allzu viel Dynamik ist nicht zu erwarten, was auch zu den teils enormen Niederschlägen führen kann. Das Tief bleibt quasi Orts treu. Die Tempertaturen aber können sich langsam erwärmen und erreichen zum 15. Mai Tageswerte von +14 bis +18 Grad und zum 17. Mai +17 bis +23 Grad. Einpendeln wird sich das Spektrum zumeist zwischen +14 bis +18 Grad.

Ein mäandrierendes System - eine Struktur ist nicht mehr zu erkennen
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Ein mäandrierendes System - eine Struktur ist nicht mehr zu erkennen © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Gestörte Zirkulation

Auch heute wieder ist die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells dem amerikanischen sehr ähnlich, was zum einen die Zufuhr kalter Luftmassen um den 12. Mai sehr wahrscheinlich macht, zum anderen aber den Erhalt der gestörten Zirkulation stützt - jedoch in anderer Form.

Das Hoch verlagert sich zum 14. Mai über Deutschland, Österreich und der Schweiz und zieht sich zum 16. Mai über das europäische Nordmeer zurück. Zur gleichen Zeit wird das Azorenhoch aktiv und baut bis zum 17. Mai eine Hochdruckbrücke nach Norden auf. Die atlantische Frontalzone wird daraufhin blockiert und da sich Mitteleuropa am östlichen Hochdruckgradienten befindet, werden kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt. Ob das so kommt, bleibt aber abzuwarten, da zwischen hochsommerlichen und jahreszeitlich zu kühlen Werten nur wenige tausend Kilometer liegen. Geringe Verschiebungen können zu großen Veränderungen führen.

Mehr Struktur, doch die gestörte Zirkulation befindet sich in einer Erhaltungsneigung
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Mehr Struktur, doch die gestörte Zirkulation befindet sich in einer Erhaltungsneigung © www.meteociel.fr

Frühlingshaft milde Temperaturen möglich

Der in den kommenden Tagen positiv verlaufende Temperaturtrend erhält nach den Kontrollläufen zum 11. Mai einen Dämpfer und strebt ab dem 15. Mai die normalen Verhältnisse an. Somit sind nachhaltig frühlingshaft milde Werte von +14 bis +18 Grad und mancherorts darüber hinaus nach dem 15. Mai möglich und auch wahrscheinlich.

Die Niederschlagsneigung ist bis zum 13. Mai als mäßig hoch zu bewerten und sinkt vom 14. bis 17. Mai in einen schwachen Bereich ab. Das spricht klar für das Hoch, welches zunächst westlich und bis zum 15. Mai über Mitteleuropa berechnet wird. Darüber hinaus bleibt die Niederschlagsneigung über dem Norden schwach zu bewerten und steigt nach Süden an.

Diagramm Temperaturen Mai 2019 vom 07.05.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Wer nach Indikatoren sucht, die für eine Normalisierung des Zirkulationsmusters sprechen, wird sie im AO- und NAO-Index finden. Doch dazu müssen diese positiv bewertet werden und nicht - wie aktuell - bis auf weiteres negativ. Denn ein bspw. negativer NAO-Index zeugt von einer anhaltenden Hochdruckaktivität über Island und einer Tiefdruckdynamik über den Azoren. Und so ist das ein maßgeblicher Faktor für ein weiterhin anhaltend gestörtes Strömungsmuster.

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