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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 28.04.2019 - Durchwachsenes und phasenweise zu kaltes Wetter

| M. Hoffmann

Die Eisheiligen haben in 2019 eine gute Chance etwas verfrüht auf sich aufmerksam zu machen. Bleibt das Wetter kalt und durchwachsen, oder sind die Eisheiligen nur eine vorübergehende Erscheinung? Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modell sind da noch sehr differenziert.

Deutschland liegt bis zum 3. Mai in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Die Temperaturen pendeln sich in einen Bereich von +15 bis +20 Grad ein und hin und wieder ist mit Schauern unterschiedlichster Intensität und Dauer zu rechnen. Zwischendurch ist auch immer wieder Zeit für etwas Sonnenschein.

Ab dem 3. Mai setzt sich ein Tiefdrucksystem über der Barentssee durch und führt im Verbund mit einem Hoch über Island und Grönland kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zeitgleich nimmt die Niederschlagsneigung zu und der Wind frischt stürmisch auf. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.

Schauerwetter
Schauerwetter

Kaltluftzustrom

In den letzten Tagen zeigte sich ein reges hin und her zwischen zwei Varianten. Entweder setzt sich ein Tiefdrucksystem über dem Atlantik durch und führt auf seiner Vorderseite sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich oder der Schweiz, oder aber das Tief über der Barentssee hat mehr Durchsetzungskraft und lässt die Werte auf +7 bis +13 Grad absinken. Heute ist es die kalte Variante, welche in der Wetterprognose beider Vorhersage-Modelle gestützt wird.

Das Tief über der Barentssee setzt sich durch und sorgt für vorgezogene Eisheilige
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Das Tief über der Barentssee setzt sich durch und sorgt für vorgezogene Eisheilige © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Anfang vom Ende

Weite Strecken des Aprils waren von einem Hoch über Skandinavien dominiert. Das entsprach einem gestörten Zirkulationsmuster, da eine normale West-Ost Zirkulation blockiert wurde. Die oben stehende Karte zeigt eine Umkehr der Wettersysteme. Das Hoch auf dem Atlantik und das Tief über Skandinavien und dennoch handelt es sich erneut um eine gestörte Zirkulation - dieses Mal meridional ausgerichtet mit einer höheren Niederschlagswahrscheinlichkeit über Deutschland.

Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage im Zeitraum vom 3. bis 7. Mai eine Verlagerung des Hochdrucksystems nach Norden, sodass sich eine - fast - normale Zirkulation etablieren kann. Die Tiefdrucksysteme konzentrieren sich in zwei Zentren. Das eine über Neufundland und das zweite über Skandinavien. Gleichzeitig festigt sich über den Azoren das Azorenhoch und so gewinnt die West-Ost Zirkulation an Dynamik. Beide Tiefdruckzentren schließen sich zu einer Tiefdruckrinne zusammen und setzen den über Deutschland, Österreich und der Schweiz abwechslungsreichen Wettercharakter fort. Mal mit einer warmen Vorderseite, mal mit einer kühleren Rückseite. Im Grunde aber entspricht das dem Ende der gestörten Zirkulation.

Das Zirkulationsmuster normalisiert sich langsam
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Das Zirkulationsmuster normalisiert sich langsam © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Kaltes Wetter

Nachhaltiger setzt sich die nördliche Grundströmung nach dem europäischen Vorhersage-Modell durch. Der Trog stabilisiert sich im Zeitraum vom 4. bis 8. Mai über Deutschland und das Hoch zwischen Island England und Spanien weicht nicht von der Stelle. Somit bleibt das meridionale Strömungsmuster erhalten.

Bei einer regen Schauerneigung erreichen die Temperaturen nach dieser Wetterprognose Tageshöchstwerte von +5 bis +10 Grad und örtlich bis +13 Grad, was im Vergleich zum langjährigen Mittelwert deutlich zu kühl ist. In den Nächten wäre bei Aufklaren mit örtlichem Frost zu rechnen und Schnee- und Graupelschauer wären in höheren Lagen wieder zu bestaunen.

Der Trog hält sich über Mitteleuropa hartnäckig und sorgt für ein kaltes Mai-Wetter
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Trog hält sich über Mitteleuropa hartnäckig und sorgt für ein kaltes Mai-Wetter © www.meteociel.fr

Kalt oder warm?

Gestern haben wir darauf hingewiesen, dass die Lösung zwischen diesen zwei Wetterentwicklungen liegen wird. Heute zeigt sich eine höhere Durchsetzungskraft des Tiefdrucksystems über der Barentssee, was sich in den kommenden Tagen aber nochmals ändern kann. Entscheiden wird sein, wie sich das Hochdrucksystem zwischen Island und England verhält.

Betrachtet man die Kontrollläufe, so ist ein für die Jahreszeit zu kalter Temperaturabschnitt im Zeitraum vom 3. bis 6. Mai sehr wahrscheinlich. Darüber hinaus zeichnet sich - zum wiederholten Male - eine Normalisierung des Temperaturniveaus ab. Anders formuliert ist die Berechnung des amerikanischen Vorhersage-Modells zum aktuellen Stand mit einem Auf und Ab der Temperaturen und einem unbeständigen Wettercharakter plausibler.

Das Temperaturspektrum liegt am 5. Mai zwischen +5 bis +20 Grad (Mittelwert: +12 bis +14 Grad), am 9. Mai zwischen +8 bis +22 Grad (Mittelwert: +14 bis +17 Grad) und am 13. Mai zwischen +8 bis +24 Grad (Mittelwert: +14 bis +16 Grad).

Diagramm Temperaturen Mai 2019 vom 28.04.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Niederschlagsprognose: Ausreichend Niederschlag

Bis zum 7. Mai werden vom europäischen Vorhersage-Modell Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² berechnet. Über dem Norden mit 15 bis 30 l/m² etwas weniger und über dem Süden mit 40 bis 80 l/m² etwas mehr.

Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet verbreitet 8 bis 20 l/m². Zwischen einem breiten Streifen von Köln und Dresden und über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern sind es mit 30 bis 60 l/m² und örtlich bis 80 l/m² mehr.

Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird der Sommer 2019?

  • Der Mai 2019 wird nach dem Langfristmodell mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend etwas zu warm simuliert. Die Niederschlagsprognose ist im Trend etwas zu trocken, sonst normal.
  • Für den Juni 2019wird eine Differenz von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich berechnet. Die Niederschlagsprognose ist neutral und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
  • Für den Juli 2019 wird eine Abweichung von +1 bis +2 Grad in einem ebenfalls deutlich zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsprognose fällt durchwachsen und im Trend etwas zu trocken aus.
  • Für den August 2019 werden mit einer Differenz von -0,5 bis +0,5 Grad neutrale Bedingungen berechnet. Im Wettertrend zeichnet sich eine Abweichung von bis +1 Grad im etwas zu warmen Bereich ab. Die Niederschlagsprognose fällt - zum aktuellen Stand - leicht positiv aus (etwas zu nass).
  • Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
    Monat Tem­peratur Nieder­schlag
    März 2019 +3,1 Grad Zu nass
    April 2019 +1 bis +2 Grad Trend: zu trocken
    Mai 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
    Juni 2019 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
    Juli 2019 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
    August 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
    Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2019 vom 28.04.2019
    Diagramm der Temperaturprognose Frühling und Sommer 2019

    Auf den Punkt gebracht

    Der Mai startet durchwachsen und die Eisheiligen bekommen im Zeitraum vom 3. bis 6. Mai ihre Chance in diesem Jahr wohl etwas verfrüht. Anschließend zeigt sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Normalisierung des Temperaturniveaus. Ebenfalls normalisieren könnte sich bis Mitte Mai das Zirkulationsmuster.

    Ein stabiler Wettercharakter ist zunächst einmal nicht zu erwarten, was auch die Niederschlagstätigkeit normalisieren lässt.

    Für das Wetter im Sommer 2019 bleibt alles wie gehabt. Im Trend zu warm und im Charakter durchwachsen.

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