Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 27.04.2019 - Leicht unbeständiges Wetter - Trend zur Normalisierung bleibt erhalten
Frühsommer oder Eisheilige? Die Positionierung von drei Wettersystemen wird in der ersten Mai-Dekade entscheidend über warme oder kalte Temperaturverhältnisse sein.
Gradientenschwaches Wetter stellt sich in den kommenden Tagen über Deutschland ein und sorgt bei einer labilen Luftschichtung für wiederholte Schauer und örtliche Gewitter. Die Temperaturen pendeln sich bei einem meist schwachen Wind aus unterschiedlichen Richtungen auf +13 bis +17 Grad ein und können phasenweise mal darunter und mal darüber liegen. Richtiger - und über mehrere Tage andauernder - Landregen ist vorerst einmal nicht in Sicht und dennoch fällt der Start in den Mai Jahreszeiten-typisch aus. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.
Patt-Situation
Der Grund für die Anfang Mai gradientenschwache Großwetterlage ist die Positionierung der unterschiedlichen Wettersysteme zueinander. Zum 3. Mai liegt zwischen Neufundland, England und den Azoren ein kräftiger Tiefdruckwirbel auf dem Atlantik. Das Hoch bildet zwischen Grönland, Island und England einen Hochdruckkeil nach Süden aus und blockiert somit die atlantische Frontalzone. Über der Barentssee positioniert sich ein weiteres Tiefdruckgebiet und führt im Verbund mit dem Hoch kalte Luftmassen über Skandinavien nach Süden. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird sein, welches der Wettersysteme sich zuerst bewegt und durchsetzen kann.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Frühsommer setzt sich durch
Der Kaltluftzustrom aus nördlichen Richtungen ist im Zeitraum vom 3. bis 4. Mai unverkennbar. Die Tageswerte werden sich in diesem Zeitraum zwischen +10 bis +15 Grad in einem für die Jahreszeit leicht zu kalten Bereich einpendeln können.
Im Zeitraum vom 4. bis 7. Mai aber setzt sich das Tiefdrucksystem auf dem Atlantik durch und verhindert das Blockadehoch auf dem Atlantik. Stattdessen schiebt es das Hoch vor sich her und so entsteht über Mitteleuropa eine feucht-warme Südwestwetterlage, was die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf frühsommerlich warme +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad ansteigen lassen kann. Bedingt aber durch die feucht-warmen Luftmassen bleibt in diesem Zeitraum die Neigung zu Schauern und Gewittern hoch.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Frühsommerlich warmer Wettertrend
Ganz ähnlich wie nach dem europäischem Prognose-Modell ist die Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells. Das Hoch verlagert sich im Zeitraum vom 4. bis 6. Mai mehr und mehr über Mitteleuropa, während die atlantischen Tiefdrucksysteme gegen das Hoch auflaufen und dadurch eine südwestlich orientierte Großwetterlage einleiten.
Die Temperaturen pendeln sich vom 5. bis 11. Mai auf +20 bis +25 Grad ein. Im Unterschied zum europäischen Vorhersage-Modell aber dominiert das Hochdrucksystem das Wettergeschehen über Deutschland, Österreich und der Schweiz, was die Niederschlagsneigung deutlich geringer ausfallen lässt.
Normalisierung des Strömungsmusters?
Die Details sind noch vage, der Wettertrend ist schon klarer umrissen und im Kern wird die Frage im Raum stehen, ob sich das gestörte Zirkulationsmuster im Mai wird erhalten können, oder kehrt das Strömungsmuster zu einer normalen - von West nach Ost verlaufenden - Zirkulation zurück?
Schaut man sich die Kontrollläufe an, so wird eines deutlich: Beide Wetterprognosen der Wettermodelle sind zum aktuellen Stand warme Ausreißer. Entweder wird dieser Trend in den kommenden Stunden bestätigt oder verworfen. Die Mehrheit der Kontrollläufe berechnet eine für Mai normale Temperaturentwicklung. Woher kommen diese Differenzen? Die Vorhersage-Modelle gehen zum derzeitigen Stand davon aus, dass sich die atlantischen Tiefdrucksysteme durchsetzen. Die Kontrollläufe halten aber dagegen und zeigen, dass auch das Tief über der Barentssee - und damit kältere Varianten - seine Chancen hat.
Zwischen kalt und warm
Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 5. Mai zwischen +7 bis +20 Grad (Mittelwert: +15 bis +17 Grad), am 5. Mai zwischen +9 bis +17 Grad (Mittelwert: +12 Grad) und am 12. Mai zwischen +8 bis +27 Grad (Mittelwert:+15 bis +16 Grad). Der Mittelwert liegt in einem Jahreszeit-typischen Umfeld, doch die Temperaturdifferenz bis zu 20 Grad zeigt, dass da - zum derzeitigen Stand - noch gehörige Unsicherheiten vorhanden sind.
Niederschlagsprognose: Wie viel Regen kommt?
Auf die Region kommt an. Nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell werden bis zum 6. Mai südlich der Linie von Köln und Dresden Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und entlang der Alpen bis 80 l/m² simuliert. Weiter nach Norden sind es mit 8 bis 18 l/m² deutlich weniger und über Brandenburg und Berlin mit 2 bi 8 l/m² noch weniger.
Nach dem europäischen Vorhersage-Modell werden bis zum 6. Mai mit verbreitet 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² deutlich mehr Niederschläge simuliert. Aber auch hier zeigt sich im Raum Brandenburg und Berlin mit 7 bis 15 l/m² eine geringere Niederschlagsneigung ab.
Wettertrend nach dem Langfristmodell: Wie wird der Sommer 2019?
- Das Wetter im Mai 2019 hat mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert ein hohes Potential weitgehend normal und im Trend etwas zu warm auszufallen. Die Niederschlagsprognose wurde gegenüber den letzten Tagen von normal in leicht zu trocken korrigiert.
- Der Wettertrend für den Juni 2019bleibt mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich. Der Niederschlagstrend wird etwas zu trocken berechnet.
- Die Wetterprognose für den Juli 2019 wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad im zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert etwas erhöht, was auch eine erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität schließen lässt.
- Für den August 2019 werden mit einer Differenz von -0,5 bis +0,5 Grad neutrale Bedingungen berechnet. Im Wettertrend zeichnet sich eine Abweichung von bis +1 Grad im etwas zu warmen Bereich ab. Die Niederschlagsprognose fällt - zum aktuellen Stand - leicht positiv aus (etwas zu nass).
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +3,1 Grad | Zu nass |
April 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Mai 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu trocken |
Juni 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Juli 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: etwas zu nass |
August 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal |
Auf den Punkt gebracht
Örtlich kräftige Schauer sorgen in den kommenden Tagen bis in den Mai hinein für einen abwechslungsreichen Wettercharakter. Hin und wieder ist mit sonnigen Wetterphasen zu rechnen und die Temperaturen pendeln sich in den Bereich rund um die +15 Grad Marke ein.
Im Zeitraum nach dem 4. Mai entscheidet die Position von drei Wettersystemen, wie sich das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz weitereinwickeln wird. Grundsätzlich sind zu kalte, wie auch zu warme Temperaturentwicklungen gleichermaßen möglich, tendenziell aber zeichnet sich eine frühlinghafte Temperaturentwicklung ab.
Hinsichtlich des Strömungsmusters zeichnet sich ebenfalls eine langsame Normalisierung in der zweiten Mai-Dekade ab. Die Niederschlagsneigung nimmt generell zu und sorgt in der ersten Mai-Dekade für fast normale Verhältnisse, doch der Osten hat eine hohe Wahrscheinlichkeit weiterhin zu trocken auszufallen.
Für das Wetter im Sommer 2019 bleibt alles wie gehabt. Im Trend zu warm und im Charakter durchwachsen.