Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 26.04.2019 - Normalisierung der Großwetterlage?
Die Eisheiligen bekommen ihre Chance in der ersten Mai-Dekade und leiten den voraussichtlichen Höhepunkt der gestörten Zirkulation ein. Der Polarwirbel schwächt sich weiter ab, was auf das Zirkulationsmuster nachhaltig Auswirkungen haben kann.
Kräftiger Wind aus westlichen Richtungen treibt heute Niederschläge von West nach Ost, welche über dem Osten mit Gewittern einhergehen und kräftiger ausfallen können. Gleichzeitig wird es spürbar kühler. Damit endet vorerst die seit einigen Tagen anhaltende Hochdruckdominanz. Anfang Mai nähert sich ein weiteres Tiefdrucksystem Deutschland und führt auf seiner Vorderseite verhältnismäßig warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, bevor zum 3. Mai die kühle Rückseitenströmung erfolgt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.
Vorgezogene Eisheilige!?
Die Wetterprognosen des amerikanischen und europäischen Vorhersagemodells berechnen eine kühlere Variante seit ein paar Tagen, was die Eintreffwahrscheinlichkeit grundsätzlich einmal erhöht. Das vormals über Skandinavien positionierte Hoch verlagert sich bis zum 2. Mai in Richtung Island und Grönland. Gleichzeitig entsteht über der Barentssee ein Tiefdruckgebiet und führt im Verbund mit dem Hoch kalte Luftmassen nach Süden.
Nach dem europäischen Vorhersage-Modell geht dieser Vorgang dynamischer vonstatten, was im Zeitraum vom 3. bis 5. Mai mehr Niederschlag bei kühleren Temperaturen zur Folge haben kann. Mehr wie +8 bis +13 Grad wären demnach nicht zu erwarten.
Bleibt es länger Zeit kalt?
Das wird man (noch) abwarten müssen. Die zentrale Frage lautet: wie wird sich das Hochdrucksystem positionieren, bzw. verhalten? Zieht es nach Grönland in Richtung Alaska und Kanada ab, so wird die West- bis Südwestwetterlage wieder ihre Chance über Mitteleuropa bekommen. Bildet sich stattdessen eine Hochdruckbrücke von Island in Richtung der Azoren aus, so hat eine meridionale Grundströmung (Nord-Süd, Süd-Nord) eine höhere Eintreffwahrscheinlichkeit.
Wetterprognose amerikanisches Vorhersage-Modell: Nur kurzzeitig kühler
Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist bis zum 4. Mai als hoch zu bewerten und so gelingt es dem Hoch nicht, eine Hochdruckzone in Richtung der Azoren aufzubauen. Stattdessen rücken die Tiefdruckgebiete in Richtung Mitteleuropa vor und schieben das Hoch vor sich her. Die gestörte Zirkulation kann sich nach dieser Wetterprognose nicht mehr regenerieren und im Zeitraum vom 5. bis 10. Mai stellt sich eine warme und gradientenschwache Südwestwetterlage ein.
Die Niederschlagsneigung ist in diesem Zeitraum als schwach zu bewerten und die Temperaturen steigen auf +15 bis +20 Grad an und können zum 10. Mai örtlich bis +23 Grad erreichen. Nach dieser Wetterprognose sind die Eisheiligen also nur vorübergehender Natur und in 2019 deutlich verfrüht.
Wie stehen die Chancen auf eine West-Ost Zirkulation?
Der Polarwirbel in Stratosphärenhöhe hat keinerlei Strukturen mehr vorzuweisen, was in den kommenden 14 Tagen die Polarwirbeltätigkeit in den unteren Schichten weiter zurückgehen lassen wird. Das sind grundsätzlich gute Voraussetzungen, um die hohe Wellenbewegung entlang der Polarfront zu glätten. Zudem zeigt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit der Verlagerung des Hochdrucksystems in einem für Deutschland wenig relevanten Bereich.
Schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so erkennt man in der zweiten Mai-Dekade eine zunehmende Normalisierung des Strömungsmusters. Zudem ist wird der NAO- und AO-Index neutraler berechnet. Kurzum: eine Normalisierung des Strömungsmuster bleibt im zweiten Mai-Drittel eine plausible Wetterentwicklung.
Kontrollläufe: Kaltstart in den Mai
Die Temperaturentwicklung ist Anfang Mai als mäßig zu bewerten. Vielfach schwankt der Mittelwert um den langjährigen Mittelwert und sinkt im Zeitraum vom 4. bis 8. Mai in einen leicht zu kühlen Bereich ab.
Das Temperaturspektrum liegt am 1. Mai zwischen +10 bis +18 Grad (Mittelwert: +14 bis +16 Grad), am 5. Mai zwischen +9 bis +17 Grad (Mittelwert: +12 Grad) und am 11. Mai zwischen +7 bis +24 Grad (Mittelwert:+14 bis +16 Grad).
Eine schwache bis mäßig hohe Niederschlagsprognose
Den lang ersehnten Landregen wird es wohl nicht geben. Stattdessen sind immer wieder Niederschläge zu erwarten und vervollständigen den leicht unbeständigen Wettercharakter. Simuliert werden bis zum 11. Mai Niederschlagssummen von verbreitet 10 bis 20 l/m² und über dem Osten, Westen und Süden 20 bis 40 l/m². Über Staulagen können bis 80 l/m² zusammen kommen.
Wettertrend der Langfristmodelle: Wie wird das Wetter im Sommer 2019?
- Das CFSv2 Prognose-Modell berechnet das Wetter im Sommer 2019 mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Mittelwert eher unauffällig und verhält sich weitgehend neutral (normal).
- Das Langfristmodell der NASA berechnet in seiner Wetterprognose die Sommermonate Juni, Juli und August mit einer Abweichung von +1 bis+2 Grad deutlich zu warm. Die Niederschlagsprognose fällt über Baden-Württemberg und Bayern etwas zu nass, sonst normal aus.
- Die Langzeitprognose des DWD simuliert den Sommer 2019 mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad ebenfalls zu warm. Die Niederschlagsvorhersage fällt ebenfalls neutral und im Trend leicht zu nass aus.
- Das europäische Langfristmodell berechnet in seinem Wettertrend für den Sommer eine Temperaturabweichung von +0 bis +0,5 Grad und im Trend bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich. Die Niederschlagsprognose aber fällt gegenüber dem langjährigen Sollwert leicht negativ aus (etwas zu trocken).
Auf den Punkt gebracht
Die Großwetterlage verändert sich Ende April und Anfang Mai. Die Ansätze für eine nachhaltige Veränderung sind vorhanden und bestätigen sich von Tag zu Tag. Der Polarwirbel schwächt sich weiter ab und die strukturellen Veränderungen werden - spätestens - zur zweiten Mai-Dekade wahrscheinlicher. Vieles deutet zum aktuellen Stand auf eine Normalisierung des Strömungsmusters hin.
Ein problematisches Thema bleibt die Niederschlagsprognose. Zwar normalisiert sich die Niederschlagsneigung in der ersten Mai-Hälfte, doch gilt es aus dem April und auch aus dem Jahre 2018 ein erhebliches Defizit abzubauen und das wird vorerst nicht gelingen.
Für den Sommer 2019 simulieren die Langfristmodelle einen einheitlich leicht zu warmen Temperaturtrend bei einer auffällig normalen Niederschlagsentwicklung. Anders formuliert ist der 23. zu warme Sommer in Folge sehr wahrscheinlich, doch zeigt er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit durchwachsen.