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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 18.04.2019 - Wie wird der Sommer 2019? Ein Blick auf die Langfristprognosen

| M. Hoffmann

Außergewöhnlich warme Temperaturwerte sind über und auch nach Ostern zu erwarten. Doch die Großwetterlage verändert sich bis zum Mai hin.

Außergewöhnlich warme Temperaturen sind mit Werten von +17 bis +23 Grad und über dem Westen örtlich bis +25 Grad zu erwarten. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert sind diese Werte und +3 bis +6 Grad zu warm. Zudem setzt sich bis Ostermontag die Trockenheit weiter fort. Lediglich über dem Schwarzwald und entlang des Alpenrandes sind lokale Schauer und Gewitter nicht auszuschließen. Verbreitet aber müssen die Schokoladenhasen und Ostereier im Schatten versteckt werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Ostern 2019.

Mehr Schauer und Gewitter im Mai?
Mehr Schauer und Gewitter im Mai?

Eine Veränderung kündigt sich an

Das Hochdrucksystem über Skandinavien verlagert sich über Ostern weiter nach Westen und baut eine labile Hochdruckbrücke zwischen dem westlichen Russland, Mitteleuropa, den Azoren bis über den Osten der USA auf. Gleichzeitig positioniert sich bei Island die atlantische Frontalzone.

Die Hochdruckzone kann dem tiefen Luftdruck nicht standhalten und konzentriert sich zum Ostermontag in zwei Schwerpunkten. Der eine liegt über dem westlichen Russland und der zweite über dem Atlantik und der Ostküste der USA. Dazwischen entsteht eine Lücke, in welche die Tiefdrucksysteme vorstoßen können. Im Grunde gibt es zum aktuellen Stand zwei unterschiedliche Wetterentwicklungen, welche daraus entstehen können - und diese werden heute von den Prognose-Modellen in ihren Wetterprognosen ganz gut abgebildet.

Über Ostern verlagern sich die Schwerpunkte
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Über Ostern verlagern sich die Schwerpunkte © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Sehr warm, aber zunehmend unbeständiger

Das Hoch über dem westlichen Russland hält dagegen und blockiert das Tiefdruckgebilde auf dem Atlantik. Da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen, werden zunächst sehr warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Die Tageswerte können bspw. am 26. April über dem Süden auf +20 bis +25 Grad und örtlich auf bis +28 Grad ansteigen.

Hochdrucksystem wird unterwandert

Da den Tiefdruckgebieten der Weg über Skandinavien verwehrt bleibt, müssen andere Routen gesucht werden. Nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells könnte die neue Route über die Mittelmeerregion verlaufen, was die Neigung von Schauern und Gewittern bis Anfang Mai über Deutschland ansteigen lassen kann.

Das skandinavische Hochdrucksystem gibt sich nicht so leicht geschlagen, wird aber an seinen südlichen Gradienten von Tiefdruckgebieten unterwandert
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Das skandinavische Hochdrucksystem gibt sich nicht so leicht geschlagen, wird aber an seinen südlichen Gradienten von Tiefdruckgebieten unterwandert © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die klassische Erhaltungsneigung?

Auch in der Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells zeichnet sich nach Ostern eine ganz ähnliche Wetterentwicklung ab. Mit weiter ansteigenden Temperaturen ist ebenso zu rechnen, wie mit einer zunehmenden Neigung für Schauer und Gewitter. Die Temperaturen werden bspw. am 27. April im Bereich von +23 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad berechnet. Ungewöhnlich, aber das zwingende Resultat aus der Konstellation der Großwetterlage.

Ausgleichsverhalten?

Doch anstatt die atlantische Frontalzone in die Gänge kommt und versucht das Wetter bis in den Mai hinein nachhaltig zu verändern, strebt zum 27. April ein Hochdruckkeil von den Azoren nach Norden in Richtung England, Island und Skandinavien. Dieses Schema kann im weiteren Verlauf zu einem neuerlichen, bzw. zur Stabilisierung des Skandinavienhochs - und damit zu einer Erhaltungsneigung - beitragen, es kann aber auch nach Island ausweichen und somit den Raum über Skandinavien freimachen. Anfang Mai wären in diesem Fall bei zurückgehenden Temperaturen mehr Schauer zu erwarten.

Die Hochdruckposition entscheidet zwischen Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Hochdruckposition entscheidet zwischen Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten © www.meteociel.fr

Wann kommt Regen?

In den Prognose-Modellen ist bereits berücksichtig, was in den Kontrollläufen schon seit ein paar Tagen berechnet wird. Ab dem 24. April steigt bis Anfang Mai die Niederschlagsprognose in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an. Doch die ganz großen Niederschlagsmengen sind das nicht. Simuliert werden bis zum 4. Mai über dem Nordwesten Niederschlagssummen von 2 bis 8 l/m², sonst zwischen 5 bis 15 l/m² und über dem Osten und Süden - mit Hilfe von Schauern und Gewittern - 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 50 l/m². Das Problem von Schauern und Gewittern aber ist, dass diese zwar auftreten können, aber nicht müssen.

Kontrollläufe: Zunächst deutlich zu warm

Im Zeitraum vom 18. bis 28. April ist die Temperaturprognose der Kontrollläufen gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm. Aktuell hat der April 2019 eine Temperaturabweichung von 0 Grad vorzuweisen. Da aber die kommenden Tage um 2 bis 6 Grad zu warm ausfallen werden, ist schon jetzt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit abzusehen, dass der April der 13. zu warme Monat in Folge werden wird.

Das Niederschlagssoll wurde erst zu 24 Prozent erfüllt. Über weite Teile Ostdeutschlands wurde das Soll mit 1 bis 2 Prozent deutlich untererfüllt und über manchen Regionen gab es noch keinen einzigen Regentropfen im April zu sehen.

Normalisierung zum Mai

Das viel zu hohe Temperaturspektrum wird nach den Kontrollläufen bis zum Start in den Mai abgebaut werden können. Der Mittelwert liegt am 1. Mai mit +14 bis +16 Grad in einem Jahreszeit typischen Umfeld.

Diagramm Temperaturen Mai 2019 vom 18.04.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wie wird das Wetter im Sommer 2019? Ein Blick auf die Langfristmodelle

  • Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des CFSv2 Langfristmodells, so werden die Sommermonate Juni, Juli und August mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad und im Trend bis +2 Grad zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Mittelwert unauffällig.
  • Die Sommerprognose der NASA ist mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad ebenfalls zu warm ausgereichtet. In der Niederschlagsprognose zeichnet sich ein etwas zu nasser Süden und ein unauffälliger Norden ab.
  • Der Trend für den Sommer 2019 ist nach dem europäischen Vorhersage-Modell mit einer Abweichung von +0,25 bis +1 Grad leicht zu warm und in der Niederschlagsbilanz etwas zu trocken.
  • Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
    Monat Tem­peratur Nieder­schlag
    März 2019 +3,1 Grad Zu nass
    April 2019 +1 bis +2 Grad Trend: zu trocken
    Mai 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
    Juni 2019 +1 bis +2 Grad Trend: zu trocken
    Juli 2019 +1 bis +2 Grad Trend: etwas zu nass
    August 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
    Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2019 vom 18.04.2019
    Diagramm der Temperaturprognose Frühling und Sommer 2019

    Auf den Punkt gebracht

    Der Zeitraum um und auch nach Ostern wird gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm ausfallen. Somit hat der April 2019 eine hohe Wahrscheinlichkeit als der 13. zu warme Monat in Folge in die Geschichte einzugehen. Erst Ende April und Anfang Mai 2019 zeichnet sich nach den Kontrollläufen eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Normalisierung der des Temperaturniveaus ab.

    Für das Wetter im Sommer 2019 berechnen die Langfristmodelle einen zu warmen Temperaturtrend bei einem insgesamt durchwachsenen Wettercharakter. Ein Dürre-Sommer wie 2018 bleibt - zum aktuellen Stand - infrage zu stellen.

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