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Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 28.03.2019 - Auf und Ab der Temperaturen

| M. Hoffmann

Zwischen frühlingshaft milden Werten und Graupelschauern. Der April bleibt auch in den aktuellen Wettervorhersagen der Wettermodelle launisch.

Der April startet standesgemäß. Zunächst ruhig und über weite Teile von Deutschland trocken, dann zunehmend wilder mit stürmisches Windböen und einem markanten Temperaturrückgang zum 3. April. Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab sind nicht auszuschließen und in den Nächten ist wieder mit Frost zu rechnen.

Verantwortlich für dieses Auf und Ab der Temperaturen ist die Konstellation aus einem Hochdrucksystem über dem Atlantik und einem Sturmtief über Skandinavien. Mit einer nördlichen Grundströmung gelangen zunehmend kühlere Luftmassen nach Deutschland. Mehr Details in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2019.

Zwischen Frühling und spätwinterlichen Wettererscheinungen
Zwischen Frühling und spätwinterlichen Wettererscheinungen

Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modell: Dem Frühling nah, dem Spätwinter nicht fern

Wie bereits in den letzten Tagen berichtet, tendiert die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells zu einer meridionalen Grundströmung (Nord-Süd, Süd-Nord). Dabei kommt es zu sog. Trogwetterlagen, welche eine warme Vorder- und Rückseite haben, während es in der Trogmitte sehr frisch werden kann. Entscheidend für die Wetterentwicklung über Deutschland wird also sein, wo sich dieser Trog wird positionieren können.

Schnee- und Graupelschauer

Im Zeitraum vom 3. bis 4. April bestätigt das amerikanische Vorhersage-Modell einen markanten Temperaturabschwung mit Graupelschauern bis auf tiefere Lagen herab. Doch im Gegensatz zu den Prognosen der letzten Tage verbleibt das Hoch nicht draußen auf dem Atlantik, sondern verlagert sich bis zum 5. April rasch über Mitteleuropa. Somit wird eine nachhaltige Austrogung unterbunden. Anders formuliert ist aus dem Trog ein Trögchen geworden.

Frühsommerlich warm

Im Zeitraum vom 5. bis 7. April verlagert sich das Hoch weiter über die Mittelmeerregion und sorgt mit Hilfe der atlantischen Tiefdrucksysteme für eine milde Südwestströmung. Temperaturen von bis zu +20 Grad und mehr wären demnach nicht auszuschließen.

Gemäßigtes Aprilwetter

Das Hochdrucksystem wölbt sich im Zeitraum vom 8. bis 13. April von der Mittelmeerregion in Richtung Island und Grönland auf und führt im Verbund mit einem Tief über der Barentssee wieder kühlere Luftmassen nach Süden. Wechselhaftes und launisches Aprilwetter wäre demnach zu erwarten.

Der Trog wird nach Osten abgelenkt
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Trog wird nach Osten abgelenkt © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Trogstruktur ist unverkennbar

Dass die kommende Entwicklung der Großwetterlage nicht ganz so einfach ist, zeigt die Berechnung des europäischen Vorhersage-Modells. Bis zum 7. April liegt ein Hoch auf dem Atlantik und ein zweites über dem westlichen Russland, welches sich bis zum 7. April mehr und mehr in Richtung Skandinavien ausdehnt. Dazwischen entsteht eine Lücke, in welche die Tiefdrucksysteme vorstoßen.

So gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz im Zeitraum vom 3. bis 6. April in den Einflussbereich des Troges. Mit kühlem Schauerwetter ist zu rechnen und Anfangs sind auch Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab möglich. Im Zeitraum vom 6. bis 7. April verlagert sich das steuernde Tiefdrucksystem weiter nach Westen und positioniert sich über England. Deutschland gelangt somit in eine zunehmend mildere Vorderseitenanströmung. Verantwortlich für die westliche Verlagerung ist das sich über Skandinavien ausdehnende Kontinentalhoch.

Trogstruktur bleibt zunächst erhalten
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Trogstruktur bleibt zunächst erhalten © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Amerikanisches Vorhersage-Modell ist ein warmer Ausreißer

Bei der kommenden Entwicklung der Großwetterlage handelt es sich mit dem meridionalen Strömungsmuster um eine gestörte Zirkulation. Gerade bei Trogwetterlagen sind Veränderungen in den Simulationen zu erwarten, da es sehr darauf ankommt, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren. Schaut man sich die Kontrollläufe an, so erkennt man zwei Entwicklungen.

Der Durchzug des Troges im Zeitraum vom 1. bis 5. April wird weiterhin gestützt, doch - vor allem über dem Süden - deutlich abgeschwächt. Im Zeitraum vom 5. bis 8. April zeigt sich im Wettertrend eine vorsichtig positive Temperaturentwicklung, wenngleich das amerikanische Vorhersage-Modell mit Abstand eines der wärmsten Varianten berechnet.

Apriltypische Temperaturentwicklung?

Das Temperaturspektrum liegt am 3. April zwischen +1 bis +12 Grad (Mittelwert: +7 bis +8 Grad), am 8. April zwischen +3 bis +21 Grad (Mittelwert: +11 Grad) und am 12. April zwischen +1 bis +18 Grad (Mittelwert: +10 bis +11 Grad). Der Mittelwert entspricht exakt dem Wert, welcher für die Jahreszeit typisch wäre - doch das täuscht.

Schaut man sich das Verhältnis von zu warmen und zu kalten Entwicklungen im nachfolgenden Diagramm genauer an, zeigt sich eine Hop oder Top Entscheidung, was bei einer Trog-, bzw. meridionalen Grundströmung, auch nicht verwunderlich ist. Und wer hier regelmäßig mit liest, kennt unseren Spruch bei kniffligen Wetterlagen: "Mild/Warm gewinnt zunehmend häufiger".

Diagramm Temperaturen April 2019 vom 28.03.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe April 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Hochdruckdominanz zur zweiten April-Dekade?

Wie bereits in der gestrigen Wetterprognose zu Ostern 2019 erläutert, zeichnete sich zum Beginn der zweiten April-Dekade mehrheitlich eine hochdruckdominierte Großwetterlage ab.

Schaut man sich die heutigen Berechnungen aller Kontrollläufe an, so sind zwei Hochdrucksysteme maßgeblich für die weitere Wetterentwicklung verantwortlich. Das eine liegt auf dem Atlantik, das zweite über Sibirien/westliches Russland. Dazwischen ergibt sich einer größerer Spielraum für Tiefdruckentwicklungen mitsamt einem meridionalen Strömungsmuster. Das sind gänzlich andere Voraussetzungen als gestern.

Eine stabile und frühlingshaft milde Großwetterlage vor Ostern bleibt abzuwarten
Mittelwert aller Kontrollläufe: Eine stabile und frühlingshaft milde Großwetterlage vor Ostern bleibt abzuwarten © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht

Der April macht auch in 2019 was er will. Das Strömungsmuster meridionalisiert zum Monatsbeginn und ein abwechslungsreicher Wettercharakter ist in der ersten April-Dekade bei einem Auf und Ab der Temperaturen zu erwarten. Ab dem 12. April beginnen in einigen Bundesländern die Osterferien und ob sich bis dahin eine stabile Hochdruckwetterlage wird durchsetzen können, bleibt zu m aktuellen Stand (noch) infrage zu stellen.

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