Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 05.03.2019 - Mehr Wetter geht nicht!
Sturm, Wind, Regen, Graupelschauer und Gewitter. Mit großen Schritten nähert sich die nächste Sturmfront Deutschland, doch dann beginnt das System zu stocken.
Langeweile wird unter den Meteorologen in den kommenden Tagen nicht aufkommen. Ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen überquert Deutschland. Mal mit einer sehr milden Vorderseitenanströmung und mal mit einem kühlen Rückseitenwetter. Dazu gesellen sich immer wieder Niederschläge unterschiedlichster Intensität und kurze Gewitter sind bei diesem turbulenten Wetter nicht auszuschließen. Ist zudem die Schauerintensität entsprechend hoch, so kann es bis in tiefere Lagen herab Graupelschauer geben. Mehr dazu in der aktuellen Wetter März 2019.
Gute ausgebildete Tiefdruckrinne
Der Grund für die außergewöhnliche Wetteraktivität ist eine gut strukturierte und von Neufundland über Island bis nach Skandinavien verlaufende Tiefdruckrinne. Am südlichen Tiefdruckgradienten entstehen sog. Randtiefsysteme und beeinflussen bis in die zweite März-Dekade das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich. Mal mit einem kräftigen Wind und milden Temperaturwerte, dann mit stürmischen Windböen, kräftigem Niederschlag und kühleren Werten. Aprilwetter im März!
Und plötzlich stockt das System
Man könnte meinen, dass die Grundstruktur nun weitgehend gefestigt ist und sich nichts großartiges mehr verändern wird. Das ist beim Wetter eine grundsätzlich falsche Annahme. Dass dem so ist, zeigen die aktuellen Wetterprognosen des amerikanischen Vorhersage-Modells.
Nasskaltes Frühlingswetter
Beide Wörter zusammen sind ein Widerspruch für sich, doch genau das simuliert das amerikanische Prognose-Modell heute. Im Zeitraum vom 9./11. März zieht ein sehr kräftiges Sturmtief über Deutschland hinweg und könnte über manchen Regionen zu unwetterartigen Extremwindereignissen führen.
Zum 12. März etabliert sich über dem östlichen Skandinavien ein Hochdruckgebiet, während auf dem Atlantik die Tiefdrucksysteme ungehindert wüten und in Richtung Mitteleuropa ziehen. Doch das (noch) schwach strukturierte Skandinavienhoch ist ein Störimpuls und sorgt dafür, dass die Tiefdruckgebiete zwischen Island und England ins Stocken geraten. Gleichzeitig wölbt sich das Azorenhoch nach Norden auf und führt über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer nasskalten Nordwestwetterlage.
Graupelschauer
Der turbulente Wettercharakter bleibt im Zeitraum vom 11. bis 15. März erhalten, doch gehen die Temperaturen auf +1 bis +7 Grad in den nasskalten Bereich zurück. Graupelschauer bis in tiefere Lagen und eine absinkende Schneefallgrenze bis auf die mittleren Lagen herab sind nach dieser Wettervorhersage nicht auszuschließen.
Frühlingshaft mild
Kommen wir zum Widerspruch. Das Skandinavienhoch ist nicht stabil genug um der atlantischen Frontalzone ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Die Tiefdruckgebiete steuern auf Mitteleuropa zu und führen auf ihrer Vorderseite milde Luftmassen mit sich, was die Tageswerte vom 15. bis 18. März auf +7 bis +12 Grad und örtlich auf bis +15 Grad ansteigen lassen kann. Dieser Prozess gelingt aber nur mit einer entsprechenden Windaktivität. Wie bereits erwähnt - langweilig wird das Wetter nicht!
Wenig frühlingshafte Wetteraussichten
Deutlich konkreter ist die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells. Der Frühling bekommt bis zum 15. März keinen Fuß in die Türe.
Extreme Wetterereignisse
Gestützt wird vom europäischen Prognose-Modell die zu Unwetter neigende Entwicklung im Zeitraum vom 9. bis 11. März. Orkanartige Winde sind nach diese Prognose absolut möglich. Doch die hohe Wetteraktivität hat Folgen. Zum 13. März zieht das Orkantief nach Nordosten über die Barentssee ab und am südlichen Gradienten mach sich ein Hochdruckkeil des Kontinentalhochs bemerkbar. Gleichzeitig dehnt sich das Azorenhoch weit nach Norden in Richtung Grönland aus und blockiert die atlantische Tiefdruckrinne.
Blockiertes Tiefdruckgebiet
Die Folge daraus ist ein über Island und England blockiertes Tiefdruckgebiet und da über der Mittelmeerregion der hohe Luftdruck fehlt, tropft das Tiefdrucksystem im Zeitraum vom 13. bis 15. März langsam über Mitteleuropa nach Süden ab. Im Ergebnis daraus bleibt der Wettercharakter turbulent und die Temperaturen gehen in einen nasskalten Bereich zurück. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nach dieser Wetterprognose kräftige Niederschläge zu erwarten.
Mehr Wetter geht nicht
Die turbulente Wetterentwicklung zeigt sich sehr deutlich in den Druckanomalien bis zum 15. März. Die Tiefdruckzentren müssen sich regelrecht anstellen und so jagt eines nach dem anderen über Deutschland hinweg. Der Störimpuls mit dem Skandinavienhoch wird schwach angedeutet und wird in den kommenden Tagen genauer zu beobachten sein. Warum? Dieser Impuls könnte mit einer komplett anderen Wetterentwicklung die zweite März-Hälfte nahhaltig prägen.
Normaler Temperaturtrend bei einen viel zu nassen Wettercharakter
Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich diese turbulente Wetterentwicklung bis zum 20. März. Das Temperaturspektrum liegt am 13. März zwischen -2 und +10 Grad (Mittelwert: +1 Grad über dem Süden, sonst zwischen +4 bis +6 Grad) und am 20. März zwischen +0 bis +15 Grad (Mittelwert: +7 bis +9 Grad). Auf den Punkt gebracht muss der Frühling sich noch etwas in Geduld üben.
Im gesamten Zeitraum wird eine deutlich erhöhte Niederschlagsneigung simuliert, deren Schwerpunkt am 7./8. März, 10./11. März und 16. März liegen kann. Die akkumulierten Niederschlagssummen liegen am 15. März zwischen 20 bis 30 l/m² und örtlich bis 60 l/m². Über Staulagen der westlichen Mittelgebirge und der Alpen sind 80 l/m², bzw. bis 120 l/m² an Niederschlag möglich.
Zusammenfassung:
Die Wetterprognose bleibt weiterhin dabei: In manchen Regionen wird zur Monatsmitte das langjährige Niederschlagssoll von 57 l/m² bereits erfüllt sein können. Zudem deutet vieles darauf hin, dass die aktive Westwindzone zur Monatsmitte in eine Nordwestwetterlage übergeht, was das Warten auf nachhaltige Frühlingluft bis in die letzte März-Dekade hinein verschieben kann.