Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 28.02.2019 - Vollwetter
Stürmischer Frühlingsauftakt - und auch darüber hinaus lässt zeigt sich der Wettercharakter alles andere als frühlingshaft. Vollwetter!
Der März beginnt ungemütlich. Verbreitet ist mit stürmischen Winden zu rechnen, welche am Rosenmontag mit orkanartigen Windböen ihren vorläufigen Höhepunkt haben können. Verantwortlich für das erhöhte Potential für Unwetter ist eine Randtiefentwicklung, welche im Zeitraum vom 4. bis 5. März von der Nord- über die Ostsee zieht und über Deutschland den Wind kräftig aufleben lässt.
Der Wind treibt dabei immer wieder Niederschlagsfelder über Deutschland hinweg und mit dem abziehenden Sturmtief werden spürbar kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt. Graupelschauer und kurze Gewitter sind in diesem Prozess nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage für das Wetter März 2019.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Entfesselte Westwetterlage
Die nasskalten Nordwestwetterlage vom gestrigen Tage bestätigte das amerikanische Vorhersage-Modell nicht mehr. Stattdessen erfolgt der Umschwung auf ein westliches Zirkulationsmuster. Im Zeitraum vom 4. bis 10. März positioniert sich die atlantische Frontalzone mit einem Zentraltief zwischen Island und Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in den südlichen Einflussbereich der Tiefdruckgradienten.
Der Frühling beginnt mit viel Niederschlag
Eine Tiefdruckstörung nach der anderen überquert Deutschland und sorgen für reichlich Niederschlag. Bis zum 14. März werden Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 80 l/m² simuliert. Entlang und über den Alpen können bis zu 150 l/m² an Niederschlag erreicht werden. Das langjährige Monatssoll liegt bei 51 l/m² und zeigt, wie deutlich zu nass die erste März-Hälfte ausfallen kann.
Zurückgehende Temperaturen und eine absinkende Schneefallgrenze
Der März beginnt gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm, doch ab dem 5. März normalisieren sich mit +5 bis +10 Grad die Temperaturwerte. Die Frostgrenze sinkt auf 900 bis 1.200 Meter ab, so dass der Niederschlag ab den höheren Lagen als Schnee niedergehen kann.
Stürmische Winde
Da sich Deutschland, die Schweiz und Österreich am südlichen Gradienten der Tiefdrucksysteme befinden, sind weiterhin Randtiefentwicklungen mit entsprechenden Starkwindereignissen möglich. Doch mit einem generell stürmischen bis stark böigen Wind ist im Zeitraum vom 4. bis 12. März zu rechnen.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Ein wildes Hin und Her
Die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells ist ähnlich turbulent, doch die Zugbahn der Tiefdruckgebiete ist eine andere. Das Tiefdruckzentrum positioniert sich zum 5./6. März über Skandinavien, während die atlantische Frontalzone weit nach Süden - bis über die Azoren - austrogt. Kurzzeitig führt diese Konstellation kühlere Luftmassen nach Deutschland, doch zum 7. März kippt die Grundströmung auf West- bis Südwest.
Bei einem sehr windigen und unbeständigen Wettercharakter können sich die Temperaturen auf +7 bis +12 Grad einpendeln. Bis zum 10. März werden Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² simuliert. Über dem Westen können es mit 60 l/m² und über den Staulagen mit bis zu 80 l/m² auch mehr sein.
Deutlich kälteres Wetter
Die Kontrollläufe stützen einen milden Start in den März. Ab dem 5. März zeigt sich eine Normalisierung der Temperaturen, welche bis zur Monatsmitte anhalten kann. So liegt das Temperaturspektrum am 4. März zwischen +6 bis +14 Grad (Mittelwert: +8 bis +11 Grad), am 9. März zwischen +1 bis +11 Grad (Mittelwert: +5 bis +7 Grad) und am 15. März zwischen -1 und +14 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Süden und Osten und +7 Grad über dem Westen und Norden).
Die Niederschlagsentwicklung ist nach den Kontrollläufen nach dem 3. März deutlich erhöht und findet ihren vorläufigen Höhepunkt im Zeitraum vom 4. bis 5. März. Erst zur Monatsmitte zeigt sich eine langsame Abschwächung der Niederschlagsneigung.
Wetterprognose des Langfristmodells für den Frühling und Sommer 2019: Die Tiefdruckaktivität zeigt Wirkung
- Der März 2019 wird gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad weiterhin zu warm simuliert. Über Skandinavien beträgt die Abweichung bis zu 4 Grad, was der enormen Tiefdruckaktivität zu verdanken ist. In der Niederschlagsprognose wird der März (noch) zu trocken berechnet. Sollte die Westwetterlage aber wie simuliert durchbrechen, so ist in den kommenden Tagen mit Korrekturen zu rechnen.
- Mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad soll das Wetter im April etwas zu warm ausfallen können. Im Niederschlagstrend wird der zweite Frühlingsmonat etwas zu trocken berechnet.
- Der letzte Frühlingsmonat Mai wird mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad weitegehend normal und in der Niederschlagsprognose leicht zu nass simuliert.
- Für die Sommermonate Juni, Juli und August haben sich gegenüber den letzten Tagen keine Veränderungen ergeben. Der Juli könnte demnach mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad der wärmste Sommermonat werden.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
April 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Mai 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: leicht zu nass |
Juni 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: etwas zu trocken |
Juli 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: leicht zu nass |
August 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal |
Zusammenfassung:
Der Wetterwechsel kommt und zeigt sich in seiner Struktur als nachhaltige Westwetterlage, welche das Wetter bis Mitte März beeinflussen kann. Ob es im Tagesverlauf zu Veränderungen gekommen ist, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Beide Prognose-Modelle stützten in ihren Berechnungen von heute Nachmittag und heute Abend ein Starkwindereignis im Zeitraum vom 3. bis 5. März. Der Höhepunkt soll am Rosenmontag erreicht werden können. Die Spitzenwindgeschwindigkeiten werden mit 100 km/h und mehr simuliert. Das entspricht einem erhöhten Unwetterpotential.
Sind Veränderungen möglich?
Die Wetterentwicklung gilt als aktiv-dynamisch. Veränderungen sind in diesem Fall immer möglich. Doch die Zugbahn des zentralen Tiefdrucksystems ist von Island nach Skandinavien und positioniert sich zum 4. März zwischen England und Skandinavien. Am südlichen Gradienten kommt es zu einer sog. Randtiefentwicklung, welche zu diesen problematischen Windverhältnissen führen kann. Veränderungen sind also möglich und hängen maßgeblich von dieser Randtiefentwicklung ab. Doch ist die Wahrscheinlichkeit eines eintreffenden Starkwindereignisses als hoch zu bewerten.
Turbulente Westwetterphase
Ist die Zirkulation erst einmal gefestigt, ändert sich diese auch nicht mehr so schnell. Ganz gut zeigt sich das in der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells. Bis zum 15. März jagt ein Tiefdrucksystem nach dem anderen über Deutschland hinweg.
Mal mit einer milderen Vorderseite, mal mit einer kalten Rückseite. Von frühlingshaft milden Temperaturen zu Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer. Dazwischen sind Gewitter und weitere Starkwindereignisse möglich. Erst nach dem 15. März berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell eine langsame Beruhigung der Großwetterlage.
Vieles spricht für eine länger andauernde Westwindphase
Allein schon der Blick auf die Druckanomalien bis zum 10. März zeigt, dass eine Westwetterlage eine aktuell sehr hohe Eintreffwahrscheinlichkeit hat. Der Spielraum zeigt sich noch zwischen einer nasskalten Nordwest- und einer milden Südwestwetterlage.