Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 24.02.2019 - Sturmtief zum Rosenmontag?
Der Wettercharakter wird sich Anfang März verändern. Ob es aber zu unwetterartigen Starkwindereignissen kommen kann, hängt von der Position des Zentraltiefs ab.
Sonnenschein und frühlingshaft milde Temperaturwerte werden die letzten - meteorologischen - Wintertage begleiten. Der Februar hat gegenüber dem langjährigen Mittelwert aktuell eine Abweichung von +3,1 Grad vorzuweisen und daran wird sich nichts mehr verändern. Es ist nicht nur der dritte Wintermonat, welcher zu warm ausfällt, sondern zugleich der 11. Monat in Folge, welcher zu warm ist. Eine Normalität scheint das Wetter derzeit nicht zu kennen. Um dem aber noch eines draufzusetzen, werden bis zum Mittwoch in einigen Regionen von Deutschland bis +20 Grad berechnet. Das sind dann schon frühsommerliche Temperaturwerte!
Wetterwechsel
Bereits Ende Februar kündigt sich mit einer Verlagerung des Hochdrucksystems nach Westen eine erste Veränderung des Setups an. Komplettiert wird diese Veränderung durch kräftige Tiefdrucksysteme über dem Atlantik und der Barentssee, welche zunehmend auf das Wettergeschehen in den ersten März-Tagen über Deutschland, Österreich und der Schweiz Einfluss nehmen können. Geht es nach der Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells, sind bis zum 4. März Starkwindereignisse mit einem erhöhten Potential für Unwetter nicht auszuschließen. Details bleiben zum aktuellen Stand noch abzuwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage für das Wetter März 2019.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Westwetterlage
Im Zeitraum vom 4. bis 12. März simuliert das amerikanische Prognose-Modell eine gute strukturierte Tiefdruckrinne von Neufundland bis nach Skandinavien verlaufend. Vorderseitig werden sehr warme und Rückseitig auch mal kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt. So können die Temperauren im Zeitraum vom 9. bis 11. bis an die +15 Grad Marke ansteigen, doch zumeist pendeln die Werte zwischen +5 bis +10 Grad.
Windiges und niederschlagsreiches Wetter
Im gesamten Zeitraum vom 3. bis 12. März ziehen immer wieder Tiefdrucksysteme über Deutschland hinweg und sorgen für zeitweilige Regenfälle, welche zwischendurch kräftiger ausfallen können. Der Wind kommt stark bis mäßig aus westlichen Richtungen und kann am 4./5., 7. und 11. März stürmisch auffrischen.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Westwetterlage setzt sich durch
Die Gemeinsamkeiten beider Wettermodelle zeigt sich in der generellen Umstrukturierung der Großwetterlage. Das Hoch hat in der ersten März-Dekade kaum mehr Chancen sich nachhaltig über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu positionieren. Doch die Unterschiede zeigen sich in den Details.
Sehr hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik
Während sich die Tiefdruckaktivität nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell mehr in Richtung Europa orientiert, simuliert das europäische Prognose-Modell das Tiefdruckzentrum bei Island. So werden in kurzen Abständen Tiefdruckausläufer nach Mitteleuropa entsendet, doch dreht sich bis zum 6. März das Zentrum um das Tief über Island.
Deutschland, Österreich und die Schweiz bekommen somit nicht die volle Wucht der atlantischen Frontalzone ab, sondern lediglich deren Ausläufer. Der Wettercharakter wird windiger und unbeständiger, doch Starkwindereignisse mit erhöhten Potential für Unwetter sind nach dieser Wettervorhersage nicht zu erkennen. Erst im weiteren Verlauf wird sich die atlantische Frontalzone weiter nach Osten verlagern und das Risiko für Stürme ansteigen lassen - soweit ist es aber noch nicht.
Westwetterlage
Schaut man sich die Druckanomalien an, so zeigen sich die drei Akteure besonders deutlich. Das Tiefdruckzentrum zwischen Neufundland, Grönland und Island, das Tief über der Barent-/Karasee und der hohe Luftdruck über der Mittelmeerregion. Zwischen diesen Systemen ergibt sich zwangsläufig eine westliche Grundströmung, welche nur durch ein Aufwölben des Hochdrucksystems noch verhindert werden könnte.
Langsam normalisierender Temperaturtrend
Die Kontrollläufe stützen den Wetterwechsel einheitlich. Die Niederschlagsneigung steigt vom 1. bis 4. März von den leicht in den mäßig erhöhten Bereich an und verbleibt bis zum 12. März in diesem Bereich. Das Temperaturspektrum aber geht zurück. Liegen die Mittelwerte Anfang März noch bei +10 bis +12 Grad, so sind es am 11. März +6 bis +8 Grad. Anders formuliert normalisieren sich die Temperaturen langsam aber stetig.
Zusammenfassung:
Der Wetterwechsel zum Start in den meteorologischen Frühling ist und bleibt eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung. Die Unterschiede zeigen sich in der Position des Zentraltiefs. Je weiter es nach Osten vorankommt, desto wahrscheinlicher werden Starkwindereignisse. Schaut man sich die mittlere Niederschlagsberechnung bis zum 12. März an, so sind verbreitet 10 bis 20 l/m² und in manchen Regionen bis 50 l/m² möglich. Doch gibt es auch die sog. Lee-Gebiete (Regenschatten, oder windabgewandten Seiten), über denen mit 1 bis 10 l/m² deutlich weniger Niederschläge simuliert wird. Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Tagsüber hat sich kaum etwas verändert. Das Hochdruckgebiet bleibt bis Ende Februar dominierend. Ein trockener und für die Jahreszeit viel zu warmer Wettercharakter ist zu erwarten. Der vorläufige Höhepunkt der warmen Temperaturen könnte mit +13 bis +18 Grad am Mittwoch erreicht werden - örtlich sind bis +20 Grad nicht auszuschließen.
Das Hochdrucksystem wird ab dem 1. März zunehmend passiver und atlantische Tiefdruckausläufer beginnen auf Deutschland überzugreifen. Bis zum 2. März gelingt das häufig nur in Form von starker Bewölkung und über dem Süden auch mit etwas Regen - viel ist aber nicht zu erwarten und die Temperaturen bleiben mit +7 bis +12 Grad für die Jahreszeit zu mild.
Ab dem 4. März werden die Bemühungen der Tiefdrucksysteme konkreter und sorgen neben starker Bewölkung verbreitet für Niederschlag, welcher auch nennenswert ist. Der Wind frischt stark bis mäßig auf und kann am Rosenmontag und Faschingsdienstag über exponierten Lagen und entlang der Küstenregionen stürmisch sein. Details bleiben aber noch abzuwarten.
Ab dem 5. März hat sich nach den gängigsten Simulationen eine Westwindwetterlage durchgesetzt. Bei starker bis wechselnder Bewölkung sind immer wieder Niederschläge unterschiedlichster Intensität zu erwarten und die Temperaturen pendeln sich auf +6 bis +12 Grad ein.
Ab dem 6. März alles wieder normal?
Den Wettertrend einer Normalisierung der Temperaturen bestätigen die Kontrollläufe schon seit einer geraumen Zeit. Zwar beginnt der März mit einem deutlich zu warmen Temperaturtrend, doch ab dem 6. März zeigt sich eine zunehmende Normalisierungstendenz. Die Berechnungen der Wettermodelle sind darin gut eingebettet.
Aber nicht nur das, auch die Niederschlagsprognose ist im Zeitraum vom 4. bis 12. März als mäßig hoch zu bewerten.
Polarwirbel zeigt sich stabil, NAO-Index neutral bis leicht positiv
Das sind in etwa die gleichen Rahmenbedingungen wir im Dezember 2018, welcher gegenüber seinen Sollwerten zu nass und zu warm ausfiel. Fasst man aber die beiden Werte zusammen, so zeichnet sich für die erste März-Hälfte eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine West- bis Nordwestwetterlage ab.