Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 22.02.2019 - Markanter Wetterwechsel oder laues Lüftchen?
Stürmischer Frühlingsbeginn mit milden Temperaturen und reichlich Regen? Das ist eine gute Option und wird von den gängigsten Varianten der Prognose-Modell gestützt. Doch so einfach ist es dann doch nicht.
Bis Ende Februar wird das Hochdrucksystem über Deutschland berechnet. Somit bleibt auch der ruhige, trockene und für die Jahreszeit viel zu warme Wettercharakter erhalten. Die Spitzenwerte könnten mit Werten von +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad am 27. Februar erreicht werden. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.
Für Anfang März berechneten die Wettermodelle einen beginnenden Wetterumschwung, welcher bis zum 4. März abgeschlossen sein könnte. Der Wettertrend ist klar umrissen, doch die Detail variieren teils heftig.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Markanter Wetterumschwung
Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells bestätigte im Tagesverlauf zum wiederholten Male einen Wetterumschwung Anfang März. Gleich zum Beginn des neuen Monats keilt das Hoch über England und das europäische Nordmeer weit nach Norden auf, während über der Barentssee ein Tiefdruckgebiet sehr kalte Luftmassen nach Süden führt. Die Tageswerte können am 2. März kurzzeitig auf +3 bis +7 Grad absinken und Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer ermöglichen.
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Doch der Hochdruckkeil kann sich nicht behaupten und kippt bis zum 3. März zuerst nach Osten und dann nach Süden weg. Somit wird der Weg für die atlantischen Tiefdrucksysteme nach Mitteleuropa frei und beeinflussen ab dem 4. März das Wettergeschehen über Deutschland.
Unbeständiges Frühlingswetter
Im Zeitraum vom 4. bis 10. März etabliert sich auf dem Atlantik eine gut funktionierende Tiefdruckrinne, welche ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen über Mitteleuropa hinwegeführt. Vorderseitig mal mit milden und Rückseitig mit kühlen Temperaturen. Zwischendurch ist die eine oder andere Starkwindphase nicht auszuschließen. Die Hochdruckdominanz aber ist zunächst einmal unterbunden.

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Wetterumschwung
Auch das europäische Vorhersage-Modell bestätigt mit seinen aktuellen Berechnungen den Wetterumschwung zum wiederholten Male. Das Hoch zieht sich zum 28. Februar weit nach Süden zurück, während die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zunehmend stärker wird. Daraus entsteht eine Anfang März milde Südwestwetterlage und der beginnende Kaltluftvorstoß - von der Barentssee ausgehend - wird nach Osten abgelenkt.
Regnerisch und windig
Bis zum 3. März hat sich die atlantische Frontalzone zwischen Island und Skandinavien positioniert und beeinflusst mit Wind und Regen das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anders aber wie nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell trogen die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik weit nach Süden - bis über die Azoren - aus, was das Strömungsmuster zum 4. März meridionaler ausgestaltet. Eine stringente Westwetterlage kann somit noch infrage gestellt werden.

Der Wettertrend ist klar umrissen
Die Gemeinsamkeiten beider Wettermodelle zeigt sich in einer grundsätzlich strukturellen Veränderung, welche so auch von den Kontrollläufen bestätigt wird. Die Niederschlagsneigung steigt vom 1. bis 3. März an und wird vom 4. bis 10. März in einem gemäßigt erhöhten Bereich berechnet.
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Das Temperaturspektrum liegt am 1. März zwischen +5 bis +16 Grad (Mittelwert: +9 bis +12 Grad), am 6. März zwischen -1 und +13 Grad (Mittelwert: +6 bis +7 Grad) und am 10. März zwischen -1 bis +15 Grad (Mittelwert: +6 bis +7 Grad). Anders ausgedrückt normalisiert sich der Mittelwert in der ersten März-Dekade, bzw. nähert sich dem langjährigen Mittelwert allmählich an.

Die Chancen auf eine kältere Witterung
Betrachtet man die Druckanomalien so wird der Trend des Zusammenschlusses der Hochdruckbrücke von Sibirien bis nach Alaska nicht (mehr) gestützt. Stattdessen gibt es - erneute - Ambitionen des Hochdrucksystems über Mitteleuropa sich in Richtung Grönland zu verlagern. Gelingt hier der Brückenschlag mit dem Hoch über Alaska, würde das einer kompletten Umstrukturierung gleichkommen, da die kalten Luftmassen arktischen Ursprungs mit dem Tief über der Barentssee bis nach Mitteleuropa geführt werden können.

Zusammenfassung:
Man sieht: es gibt noch Spielraum für die eine oder andere Wetterentwicklung abseits einer Westwetterlage und der Polarwirbel gibt den Takt vor. Gelingt der Brückenschlag zwischen Sibirien und Alaska, so ist über Deutschland ein windiger und unbeständiger Wettercharakter zu erwarten. Gelingt es stattdessen dem Hoch sich über Island und Grönland weit in den Polarwirbel hinein zu manövrieren, so ergibt sich die Möglichkeit eines meridionalen Zirkulationsmusters. Die Zufuhr arktischer Kaltluftmassen ist genauso möglich, wie ein neuerliches Hochdruckgebiet über Mitteleuropa - Je nachdem auf welcher Seite des Troges Deutschland liegen wird. Zum aktuellen Stand aber spricht vieles für einen nachhaltigen Wetterumschwung mit einem sich normalisierenden Temperaturtrend.