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Wetter Frühling und Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 17.02.2019 - Trocken und warm?

| M. Hoffmann

Ein Hochdrucksystem sorgt aktuell für außergewöhnlich warme Temperaturen und einen sehr trockenen Wettercharakter. Bleibt das so, oder folgt im März ein Wetterwechsel?

Frühlingshaft milde Temperaturen mitten im Februar - ist das normal? Kommt schon vor, ist aber häufig nur von kurzer Dauer. Meist gelingt das mit einer Vorderseitenanströmung eines Tiefdrucksystems, oder aber mit einem kräftigen Föhneffekt über den Alpen. Aktuell aber sorgt eine sehr stabile Hochdruckwetterlage für Jahreszeit viel zu warme Temperaturen und einen trockenen Wettercharakter. Zwar wird das Wetter in der kommenden Woche unbeständiger und die Temperaturen gehen etwas zurück. Doch das ändert nichts daran, dass der Februar viel zu warm ist. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.

Und damit nicht genug, denn zum kommenden Wochenende baut sich das Hochdrucksystem erneut über Mitteleuropa auf und dominiert mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter bis Ende Februar. Der Winter ist in seiner meteorologischen Zeit von Dezember bis Ende Februar definitiv Geschichte und hat unter diesen Voraussetzungen keine Chancen sich bis in tiefere Lagen durchzusetzen. Zudem ist der Februar 2019 der 11. Monat und der Winter der 8. zu warme in Folge. Der kalendarische Winter geht aber noch bis zum 20. März und Zeit für den einen oder anderen Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bleibt noch.

Eine weitere spannende Frage ist die Schneesituation über den Skigebieten Anfang März zu den Winterferien (Fasching/Karneval) und zu guter Letzt erreichen uns derzeit viele Anfragen zum Wetterausblick auf den Sommer 2019 - die Furcht vor einer Wiederholung eines Dürresommers wie 2018 ist groß.

Wie startet das Wetter im Frühling 2019?
Wie startet das Wetter im Frühling 2019?

Anfang März: Die Chancen auf einen Wetterwechsel

Daran hat sich seit der letzten Wetterprognose für den März kaum etwas verändert. In der Theorie ergeben sich drei wesentliche Wetterentwicklungen. Eine für die Jahreszeit normale Wetterentwicklung hat - für den Moment - die besseren Karten.

Bestätigt wird ein Wetterwechsel Anfang März seit ein paar Tagen vom amerikanischen Vorhersage-Modell. Das Hoch bleibt bis Ende Februar weitgehend über Deutschland, Österreich und der Schweiz erhalten und verlagert sich in den ersten Frühlingstagen nach Süden. Bis zum 2. März setzt sich die atlantische Frontalzone über Skandinavien durch und verhindert eine erneute Aufwölbung des Hochdrucksystems. Infolge daraus dreht das Strömungsmuster auf westliche Richtungen.

Zum Frühlingsbeginn eine Westwetterlage?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Zum Frühlingsbeginn eine Westwetterlage? © www.meteociel.fr

Wetterprognose der Kontrollläufen: Wetterwechsel erhält Unterstützung

Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe sinkt in den ersten März-Tagen auf ein Jahreszeit-typisches Niveau ab. In der Höhe von rund 1.500 Meter liegen die Werte zwischen -16 und +8 Grad - zum Vergleich: aktuell liegen die Höhentemperaturen bei +8 Grad. Zugleich zeigt die Differenz von 24 Grad, dass da einiges an Wetterentwicklungen möglich ist.
Zudem steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit zum Monatswechsel in den leicht erhöhten Bereich an. Wunder sollte man keine erwarten, doch wird eine Hochdruckdominanz bis in den März hinein zunehmend unwahrscheinlicher.

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 17.02.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Polarwirbelsplit zum Frühlingsbeginn?

Das war ein Thema der letzten Tage. Immer wieder wurden solche Varianten berechnet, so auch heute wieder. Der Auslöser hierfür ist das aktuelle Hochdrucksystem. Anstatt sich passiv nach Süden zu verlagern, kann es auch weiter nach Norden in Richtung Grönland aufkeilen und durch den Polarwirbel hindurch eine Hochdruckbrücke zum Hoch über Alaska aufbauen.

Der Polarwirbel erfährt somit eine Dipolstruktur (zwei getrennt voneinander agierende Teilwirbel). Der eine Teil liegt im Bereich der Barentssee und Sibirien und der zweite beeinflusst das Wetter über Kanada. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen zwischen den Fronten und wenige hundert Kilometer werden zwischen kalten und frühlingshaft milden Temperaturen entscheidend sein. Gut illustriert wird das momentan von den Kontrollläufen, was auch erklärt, warum das Höhenspektrum der Temperaturen so stark differenziert.

Polarwirbelsplit
Berechnung Großwetterlage nach Kontrolllauf: Polarwirbelsplit © www.meteociel.fr

Schneesituation in den Skiregionen der Alpen

Viele starten in die Winterferien und die Frage ist, wie stark die hohen Temperaturwerte der Schneedecke zusetzen. Zwar schwanken die Temperaturen in den höheren Lagen überwiegend im positiven Bereich, doch dank der trockenen Hochdruckwetterlage ist der Taupunkt die meiste Zeit über negativ. Das bedeutet, dass sich das Tauwetter in Schattenlagen stark in Grenzen hält. Anders sieht es auf den sonnenzugewandten Seiten aus, wo signifikantes Tauwetter zu beobachten ist.

Für Anfang März berechnen die Kontrollläufe Temperaturen in 1.500 Meter Höhe im Bereich von -3 bis -5 Grad. Das sollte die Schneedecke oberhalb etwa 1.000 bis 1.300 Meter in den Schattenlagen weitgehend sichern. Mehr dazu in der aktuellen Schneeprognose.

Schneehöhen vom 17. Februar 2019
Schneehöhen vom 17. Februar 2019 - Schneeprognose

Warmer Winter, kalter Frühling?

Diese Korrelation lässt sich leider nicht so pauschalisieren. Betrachtet man den Winter 2018/19, so gab es von Dezember bis Januar eine dominierende Westwetterlage, welche mit dem aktuellen Hoch ein Ausgleichverhalten erfahren hat. Für den Frühling zeigt sich nach der Statistik häufiger ein zu trockener und zu warmer März und April, bevor der Mai wieder nasser und kühler werden kann.

Gestützt wird diese These durch das Langfristmodell, welches den März 2019 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad und den April 2019 mit +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm, bzw. leicht zu mild simuliert wird. Der Mai liegt mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich.

In der Niederschlagsbetrachtung wird der März unauffällig gegenüber dem Sollwert simuliert. Der April und der Mai könnten demnach etwas zu nass ausfallen.

Und das Wetter im Sommer 2019?

Hitze- und Dürresommer? Diese Frage kann nach den Berechnungen des Langfristmodells - zum aktuellen Stand - mit nein beantwortet werden. Der Juni und der August werden mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal bis leicht zu warm und der Juli mit bis +2 Grad normal bis zu warm simuliert.

In der Niederschlagsbetrachtung hat der Juni und Juli eine leicht negative und der August 2019 eine neutrale Tendenz vorzuweisen.

Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
März 2019 +1 bis +2 Grad Trend: normal
April 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: leicht zu nass
Mai 2019 -0,5 bis +0,5 Grad Trend: leicht zu nass
Juni 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: etwas zu trocken
Juli 2019 +0,5 bis +2 Grad Trend: etwas zu trocken
August 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
Diagramm der Temperaturentwicklung Frühling und Sommer 2019 vom 17.02.2019
Diagramm der Temperaturprognose Frühling und Sommer 2019

Wettertrend Frühling und Sommer anderer Langfristmodelle

  • Das europäische Langfristmodell berechnet den Frühling 2019 mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit +0,25 bis +1 Grad etwas zu mild und im Trend etwas zu nass. Für den Sommer 2019 wird eine ähnliche Abweichung im leicht zu warmen Bereich simuliert. Die Niederschlagsneigung ist gegenüber dem Sollwert als unauffällig zu bewerten.
  • Das Langfristmodell der NASA berechnet den März und den April 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalt. Der Mai ist mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad der wärmste Frühlingsmonat.
    Für die Sommermonate Juni und Juli wir mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad eine zu warme Temperaturentwicklung simuliert. Interessant ist die Niederschlagsprognose der NASA. Alle Monate von März bis Juli sollen im Trend etwas zu nass ausfallen.

Zusammenfassung

Weder ein Hitze- noch Dürresommer lässt sich in den aktuellen Wetterprognosen der Langfristmodelle erkennen. Doch Rückblickend waren die Sommer der letzten 20 Jahre allesamt zu warm. Im Mittel betrug die Abweichung +1,3 Grad und allein aus dieser Tatsachen heraus ist ein zu warmer Sommer 2019 wahrscheinlicher, als ein zu kalter. Das wäre dann der 23. zu warme Sommer in Folge! In den kommenden Tagen werden die Wetterprognosen für den Frühling und Sommer häufiger aktualisiert.

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