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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 08.08.2018 - Das Sommerwetter verändert sich

| M. Hoffmann

Das Sommerwetter verändert sich in den kommenden Tagen. Nach den Unwettern wird es kühler und anschließend wieder wärmer. Tief- und Hochdrucksysteme stehen über Deutschland in unmittelbarer Konkurrenz gegenüber.

Das in den letzten Wochen dominante Hochdrucksystem über Skandinavien existiert nicht mehr und verlagert sich weiter nach Osten. Somit wird der atlantischen Frontalzone mehr Spielraum geboten, sich weiter nach Osten zu verlagern. In Folge daraus nimmt der Tiefdruckeinfluss aus westlichen Richtungen zu und führt über Deutschland in den kommenden Stunden bis auf die Nacht zum Freitag für unwetterartige Wetterereignisse. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für den August.

Nachfolgend setzt sich am Wochenende ein Hochdruckkeil über Deutschland durch und das Wetter beruhigt sich wieder. Die Temperaturen gehen am Freitag auf +17 bis +24 Grad zurück, steigen aber bis zum Sonntag auf +25 bis +30 Grad an. Zum Start in die neue Woche folgt schon das nächste Tiefdrucksystem aus dem Westen und erhöht mit kräftigen Schauern und Gewittern das Potential für Unwetter.

Ob die verbleibenden Sommertage von einer erhöhten Tiefdruckaktivität geprägt sein können, hängt maßgeblich davon ab, wie sich ein Keil des Azorenhochs verhalten, bzw. positionieren wird.

Hoch- und Tiefdrucksysteme im Wechsel - Das Sommerwetter wird unbeständiger
Hoch- und Tiefdrucksysteme im Wechsel - Das Sommerwetter wird unbeständiger

Amerikanisches Wettermodell: Keine Hitzewelle mehr

Für viele ist das sicherlich eine gute Nachricht. Die extreme Hitze - mit Werten weit von jenseits der +30 Grad Marke - wird nur noch gelegentlich erreicht werden können. Eine Hitzewelle wie die der letzten Tage aber ist in der aktuellen Wetterprognose nicht mehr zu erkennen.

Stattdessen dehnt sich die atlantische Frontalzone langsam - aber stetig - nach Skandinavien aus und etabliert auf dem Atlantik eine Tiefdruckrinne von Neufundland, Grönland, Island, England und Skandinavien. Gleichzeitig erstreckt sich von den Azoren aus ein Hochdruckkeil über die Mittelmeerregion, dem östlichen Europa bis über das westliche Russland ein Hochdruckkeil aus. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen somit zwischen den Fronten beider Wettersysteme.

Die Grundströmung ist im Zeitraum vom 11. bis 20. August überwiegend südwestlich geprägt. Tief- und Hochdrucksysteme sind im steten Wechsel und sorgen über dem Nordwesten und Norden häufiger für etwas Niederschlag, als das über dem Süden und Osten der Fall sein kann. Grundsätzlich sind auch die Temperaturen über dem Norden etwas niedriger zu bewerten. Nähert sich ein Tiefdrucksystem, so kann es auf dessen Vorderseite nochmals richtig warm werden (12./13., 16./19. August). Nachfolgend kann aber kühleres Rückseitenwetter einsetzen (14./15., 20./22. August).

Polarwirbelberechnung August

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Hoher und tiefer Luftdruck im steten Wechsel - keine stabile Sommerwetterlage © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Unbeständiges Sommerwetter - Neue Hitzewelle?

Die zu Grunde liegende Wetterprognose des europäischen Vorhersagemodells ist zunächst in vielen Punkten der des amerikanischen Wettermodells ähnlich. Doch zum 16. August konzentriert sich der hohe Luftdruck über dem östlichen Europa und blockiert die atlantische Frontalzone auf dem Atlantik.

Das Azorenhoch keilt nach Norden in Richtung Island auf und es entsteht eine Wellenbewegung entlang der Polarfront. Die Tiefdrucksysteme fallen kurz vor Mitteleuropa in ein regelrechtes Loch. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen auch nach dieser Wettervorhersage zwischen den Wettersystemen, jedoch in einer sehr strammen Südanströmung, was die Temperaturen ab dem 17. August auf über die +35 Grad ansteigen lassen könnte.

Polarwirbelberechnung August

Berechnung Polarwirbel nach Kontrolllauf: Eine für den Sommer nicht alltägliche Großwetterlage. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre eine neuerliche Hitzeperiode möglich © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Temperatursturz mit gemäßigten Sommertemperaturen

Die Höhentemperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe betragen aktuell +20 Grad und sinken zum 11. August auf +9 Grad ab. Ein Temperaturrückgang von rund 11 Grad binnen weniger Stunden. Ab dem 12. August normalisiert sich das Temperaturspektrum mit seinem Mittelwert auf ein Jahreszeit typisches Niveau.

Das Temperaturspektrum kann sich am 16. August auf +16 bis +28 Grad (Mittelwert: +22 Grad) und am 22. August +16 bis +30 Grad (Mittelwert: +23 Grad) einpendeln. Anders formuliert sind einzelne Hitzetage nicht auszuschließen, eine neuerliche Hitzewelle hingegen ist weniger wahrscheinlich.

Die Niederschlagsleistung ist ab dem 14. August über dem Norden und Osten als mäßig und über dem Süden und Westen als leicht bis mäßig erhöht zu bewerten. Unbeständiges Sommerwetter.

Diagramm Temperaturen August 2018 vom 08.08.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wettertrend Sommer 2018 nach dem Langfristmodell: August zu warm

Der Wettertrend des Langfristmodells verändert sich gegenüber den letzten Tagen kaum mehr. Die Abweichung der Temperaturen für den August 2018 soll demnach zwischen +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich liegen.

Da das erste August-Drittel aber deutlich zu warm ausfällt (+6 bis +7 Grad), stützen diese Berechnungen eine Normalisierung der Sommertemperaturen im zweiten und letzten August-Drittel.

In der Niederschlagsbilanz soll der August 2018 über Deutschland zu trocken ausfallen.

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2,4 Grad Deutlich zu trocken
Juli 2018 +3,4 Grad Trend: Deutlich zu trocken
August 2018 +1 bis +2 Grad Trend: leicht bis deutlich zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 08.08.2018

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