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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 04.08.2018 - Beendet ein markanter Wetterwechsel die Hitzewelle?

| M. Hoffmann

Die Hitzewelle strebt ihrem möglicherweise fulminanten Höhepunkt entgegen. Anschließend verändert sich die Großwetterlage, was über Deutschland zu unterschiedlichen Entwicklungen führen kann.

Ein sommerlicher Wettercharakter bleibt in den kommenden Tagen erhalten und zum 8. August könnte unter bestimmten Voraussetzungen der Temperaturrekord mit +40,3 Grad aus dem Jahre 2015 eingestellt werden - vor allen in Ballungsgebieten ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass die Werte in Richtung der +40 Grad Marke ansteigen.

Die Anzahl der Schauer und Gewitter nimmt allgemein etwas zu und der Sonntag und Montag zeigt sich über dem Norden auch etwas kühler - vor allem in den Nächten. Flächendeckende Niederschläge sind aber nicht zu erwarten. Dafür aber steigt zum 8./9. August das Unwetterpotential an.
Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose.

Wetterumschwung und die Folgen

Damit es am 8. August überhaupt so Rekordverdächtig heiß werden kann, ist einem Zusammenspiel aus hohem und tiefen Luftdruck geschuldet. Aus südlichen Richtungen werden im Verbund subtropisch heiße Luftmassen nach Norden über die Alpen bis nach Deutschland geführt - aber auch nur vorübergehend. Denn die Anströmung erfolgt auf der Tiefdruckvorderseite und nachfolgend überquert das Tiefdrucksystem Deutschland und sorgt für das ansteigende Potential für unwetterartige Wetterereignisse.

Ein markanter Wetterwechsel steht dem Sommer bevor
Ein markanter Wetterwechsel steht dem Sommer bevor

Die weitere Wetterentwicklung im Sommer

Wie sich das Wetter im Zeitraum vom 10. bis 20. August weiterentwickeln kann, hängt im Detail von der neuen Großwetterlage, der Positionierung der atlantischen Tiefdruckrinne und der Hochdruckzone ab. Aktuell berechnen die Prognosemodelle zwei mögliche Varianten für den weiteren Verlauf des Sommerwetters.

Amerikanisches Prognosemodell: Gemäßigt warme Hochdruckzone

Die Tiefdrucksysteme ziehen vom 9. bis 11. August über Deutschland hinweg und die Tiefdruckrinne verläuft im darauf folgenden Zeitraum weit nördlich zwischen Grönland, Island und dem europäischen Nordmeer. Das gibt der Hochdruckzone den notwendigen Spielraum sich - vom Azorenhoch ausgehend - über Mitteleuropa bis über das östliche Europa auszudehnen.

Das ist eine für Deutschland, Österreich und die Schweiz eine typische Sommerwetterlage. Schauer und Gewitter - phasenweise kräftiger und unwetterartig ausfallend - im Wechselspiel mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Kühlere Werte sind nur bei länger andauernden Niederschlägen möglich. Nach der aktuellen Wettervorhersage aber können sich die Sommertemperaturen im Zeitraum vom 10. bis 20. August zumeist im Spektrum von +24 bis +28 Grad einpendeln.

Polarwirbelberechnung August

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Gradientenschwache Hochdruckzone über Mitteleuropa mit erhöhter Neigung zu Schauern und Gewittern © www.meteociel.fr

Europäisches Vorhersagemodell: Kühler und unbeständiger

Die zweite mögliche Entwicklung der Großwetterlage berechnet das europäische Wettermodell in seiner aktuellen Wettervorhersage. Auch hier ist die Zufuhr sehr heißer Luftmassen zum 8. und 9. August über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erkennen. Nachfolgend aber liegt die atlantische Frontalzone weiter südlicher und beeinflusst das Wetter über der DACH-Region etwas nachhaltiger.

Anstatt sich eine neuerliche Hochdruckzone aufbauen kann, verbleiben die Tiefdrucksysteme im Bereich von Mitteleuropa und können bei Tageswerten von +17 bis +23 Grad und örtlich bis +25 Grad immer wieder für Niederschläge sorgen. Unter bestimmten Voraussetzungen wäre bei dieser Wetterlage auch mit länger anhaltenden Regenphasen zu rechnen.

Polarwirbelberechnung August

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: Tiefdrucksysteme können über Mitteleuropa für einen unbeständigeren und auch kühleren Sommercharakter sorgen © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Die Hitzewelle ist beendet

Geht es nur nach dem Wettertrend der Kontrollläufe, so zeigt sich zum 8. August eine Temperaturspitze und nachfolgend ein Temperatursturz von bis zu 10 Grad auf den normalen Bereich absinkend. Darüber hinaus gibt es kaum mehr Anzeichen für eine neuerliche Hitzewelle. Vielmehr können sich die Temperaturen normalisieren.

Das Temperaturspektrum liegt am kältesten Tag - dem 12. August - zwischen +13 bis +31 Grad (Mittelwert: +23 Grad) und am 19. August zwischen +16 bis +28 Grad (Mittelwert: +24 Grad). Im Vergleich zu den zurückliegenden Hitzetagen sind das angenehme Sommertemperaturen.

Die Niederschlagsneigung hängt ganz davon ab, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren werden und nicht immer hat ein Wechsel der Großwetterlage auch kräftigen Niederschlag zur Folge. Aber die Niederschlagsneigung steigt im Zeitraum vom 8. bis 12. August in den mäßig hohen Bereich an und sinkt darüber hinaus etwas ab, bleibt im Grunde aber erhöht. Eine sommerliche Schönwetterlage sieht anders aus - Regenwetter aber auch.

Diagramm Temperaturen August 2018 vom 04.08.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wettertrend Sommer 2018 nach dem Langfristmodell: Auch der letzte Sommermonat soll zu warm ausfallen

Der Temperaturüberschuss, welcher in der ersten August-Dekade aufgebaut werden kann, ist schon beachtlich. Aktuell liegt die Abweichung bei rund +7,4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich und sollte sich bis zum 10. August auf die 5 Grad einpendeln können.

Um den August überhaupt noch auf ein normales Niveau zu bringen, müssten das zweite und letzte August-Drittel etwa um 2,5 Grad gegenüber den vieljährigen Durchschnittswert zu kalt ausfallen. Das ist derzeit nicht in Sicht und auch weniger wahrscheinlich.

Unterstützt wird die These vom aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, welches den August 2018 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm berechnet (höhere Wahrscheinlichkeit für normale Sommerwerte).

Der Norden von Deutschland wird in der aktuellen Niederschlagsprognose zu trocken und der Süden etwas zu trocken berechnet.

Schaut man auf Europa, so wird der Norden von Europa zu nass, Mitteleuropa zu trocken und Südeuropa etwas zu nass berechnet. Das spricht im Wesentlichen für eine länger andauernde Hochdruckzone quer über Mitteleuropa, deren Soll mit der ersten August-Dekade aber schon erfüllt sein kann.
Bei den Temperaturabweichung sollen die Gebiete etwa nördlich der Alpen (teils deutlich) zu warm, der Süden normal und der Südosten von Europa leicht zu kühl ausfallen, wobei kühl über dem südöstlichen Europa eher relativ zu bewerten ist.

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2,4 Grad Deutlich zu trocken
Juli 2018 +3,4 Grad Trend: Deutlich zu trocken
August 2018 +1 bis +2 Grad Trend: leicht bis deutlich zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 04.08.2018

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