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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 13.07.2018 - Zunehmend durchwachsenes Sommerwetter

| M. Hoffmann

Für den Sommer 2018 zeichnet sich in den aktuellen Wetterprognosen der Wettermodelle eine Umstrukturierung der Großwetterlage ab.

Ein sommerliches Juliwochenende steht bevor. Verbreitet kommt die Sonne zum Vorschein und die Temperaturen erreichen verbreitet +22 bis +27 Grad und können örtlich auf bis +30 Grad in den hochsommerlich warmen Bereich ansteigen. Ab den Nachmittagsstunden können sich Quellwolken ausbilden und für regionale Schauer und Gewitter sorgen, deren Schwerpunkt über den Mittelgebirgen und entlang der Alpen liegen kann.

Anfang der neuen Woche aber verändert sich nach der aktuellen Wettervorhersage Juli das Wetter über Deutschland. Warme und zunehmend auch feuchte Luftmassen erreichen mit Hilfe eines schwachgradientigen Tiefdrucksystems Deutschland, Österreich und die Schweiz, was von Westen und Südwesten die Niederschlagsneigung ansteigen lässt - meist in Form von Schauern und Gewittern, welche bis zur Wochenmitte auch den Nordosten erreichen können.

Die Temperaturen gehen bei starker Bewölkung und dem Niederschlag auf +19 bis +24 Grad zurück und können mit Sonnenschein bei Werten von +23 bis +27 Grad sommerlich warm bleiben.

Ein anderes Sommerwetter? Die Phase der Umstrukturierung

Bislang war der Sommer 2018 von Hochdrucksystemen, bzw. Hochdruckzone geprägt, welche sich bis nach Skandinavien erstreckten und dadurch die atlantische Frontalzone blockieren konnten. Nun berechnen die Wettermodelle zur auslaufenden zweiten Juli-Dekade eine Umstrukturierung der Großwetterlage, welche Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Sommerwetters haben könnten.

Amerikanisches Vorhersagemodell: Ein Tief zieht von Ost nach West

In der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells dehnt sich der Hochdruckkeil über Skandinavien weit nach Norden aus und liegt zum 17. Juli zwischen Finnland und dem westlichen Russland. Über dem östlichen Europa liegt ein Tiefdrucksystem und bedingt durch die Strömungsverhältnisse verlagert sich das Tiefdruckgebiet langsam von Ost nach West und kann zum 20. Juli im Bereich zwischen Skandinavien und Deutschland liegen. Die Hochdruckzone wird in Folge daraus unterbunden und der Wettercharakter verändert sich so langsam.

Im weiteren Verlauf kann sich zum 21. Juli die atlantische Frontalzone über Island intensivieren, während das Hochdrucksystem sich vom westlichen Russland über das östliche Europa verlagern kann. Das Zirkulationsmuster normalisiert sich langsam. Das osteuropäische Hoch aber verhindert ein Weiterkommen der Frontalzone nach Osten und so könnten Deutschland, die Schweiz und auch Österreich im Zeitraum vom 21. bis 27. Juli in eine südwestlich orientierte Grundströmung gelangen.

Das Ergebnis aus dieser Wetterentwicklung wäre eine ansteigende Niederschlagsneigung in Form von Schauern und Gewittern, welche örtlich auch das Potential für Unwetter entwickeln könnten. Die Temperaturen bleiben mit Werten von +20 bis +25 Grad weitgehend im sommerlich warmen Bereich und können Phasenweise auf bis +28 Grad ansteigen und mit entsprechender Niederschlagsaktivität auf bis +17 Grad absinken. Ein für Deutschland typisches Sommerwetter.

Bedingt durch die Blockadewirkung des Hochdrucksystems tropfen die atlantischen Tiefdrucksysteme im Zeitraum vom 27. bis 29. Juli vor Mitteleuropa nach Süden ab und über Deutschland, Österreich und der Schweiz könnte sich zum Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern eine südliche und hochsommerlich warme Wetterlage einstellen.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Hochsommerliche Wetterlage zum Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern? © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Unbeständigeres und kühleres Sommerwetter

Dass die Umstrukturierung auch anders verlaufen kann, zeigt die aktuelle Wettervorhersage des europäischen Wettermodells. Ausschlaggebend ist auch hier die Verlagerung des Tiefdrucksystem von östlichen Europa mehr in Richtung Skandinavien. In Folge daraus kann sich im Zeitraum vom 18. bis 23. Juli der Hochdruckkeil nicht mehr behaupten und die Tiefdruckdominanz über Deutschland nimmt zu. So ist mit einer erhöhten Niederschlagsleistung und zurückgehenden Temperaturen zu rechnen. Wie kühl kann es werden? Simuliert werden bspw. für den 22. Juli Tageshöchstwerte von +16 bis +22 Grad und örtlich bis +25 Grad.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Tiefdrucksysteme setzen sich über Deutschland durch © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Durchwachsener Süden, zu warmer Norden

Die Wetterprognose der Kontrollläufe ändert sich heute gegenüber den Vortagen kaum. Die Niederschlagsneigung steigt ab dem 17. Juli generell an und verbleibt bis zum 28. Juli im mäßig hohen Bereich. Von einer stabilen Sommerwetterlage ist in diesem Zeitraum also nicht auszugehen.

Das Temperaturspektrum liegt am 20. Juli zwischen +19 bis +29 Grad (Mittelwert: +24 bis +25 Grad) und am 28. Juli zwischen +17 bis +31 Grad (Mittelwert: +24 Grad). Der Mittelwert ist über dem Norden etwas erhöht und liegt über dem Süden in einem für den Sommer typischen Bereich. Deutlich zu kalte oder hochsommerlich heiße Varianten sind vereinzelt vertreten, wahrscheinlicher ist eine normale bis etwas zu warme Temperaturentwicklung. Deutlicher zeigt sich das im nachfolgenden Diagramm:

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 13.07.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Sommerwetter 2018 nach dem Langfristmodell

Rückblickend war das Wetter im Sommer 2018 bislang zu warm und deutlich zu trocken. Für den Juli und August simuliert das Langfristmodell eine Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +0,5 bis +1 Grad im etwas zu warmen Bereich. In der Niederschlagserwartung wird der Juli deutlich und der August etwas trocken berechnet. Anders ausgedrückt ist ein nachhaltiger Wetterumschwung im Verlauf des letzten Juli-Drittels - welcher sich bis in den August hineinziehen kann - auch nach dem Langfristmodell möglich. Entscheidend wird sein, wie sich das Hochdrucksystem im Verlauf der kommenden Woche wird positionieren können. Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2,4 Grad Deutlich zu trocken
Juli 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Deutlich zu trocken
August 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Etwas zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 13.07.2018

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