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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 06.07.2018 - Sommer, Hochsommer, Wetterwechsel?

| M. Hoffmann

Folgt ein langsamer, aber dennoch steter Wetterwechsel und lässt die Niederschlagsneigung in der zweiten Juli-Dekade wieder ansteigen?

Der Wettercharakter der kommenden Tage ist als sommerlich zu bewerten - vor allem über das kommende Wochenende. Anschließend zeigt sich ein leicht unbeständiger Wettercharakter mit zeitweilig leichten Niederschlägen.

Großartige Niederschlagssummen sind bis zur Wochenmitte aber nicht zu erwarten. Nach den gängigsten Prognosemodellen sind bis zum 11. Juli Niederschlagssummen von verbreitet 1 bis 10 l/m² und örtlich bis 20 l/m² zu erwarten. Über dem Osten und Süden generell etwas mehr, als über dem Westen und Norden.

Die Temperaturen pendeln sich meist auf Werte zwischen +20 bis +25 Grad ein und können mit Sonnenschein etwas darüber und mit starker Bewölkung und gelegentlichem Regen auch etwas darunter liegen. Als Wettermerkmal der kommenden Tage ist der böige Wind aus nördlichen Richtungen zu erwähnen, welcher über der Ost- und Nordsee zeitweilig in Böen auch stürmisch auffrischen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2018.

Allgegenwärtiges Sommerhoch - mit Schwächen

Die Hochdruckdominanz in diesem Sommer ist und bleibt bemerkenswert. Zwar schaffen es in den kommenden Tagen immer wieder Tiefdrucksysteme das Wetter etwas unbeständiger zu gestalten, doch von einem regnerischen und kühlen Sommerwetter sind die Vorhersagemodelle weit entfernt.

Der Grund ist ein Hochdruckkeil des Azorenhochs, welcher sich bis zur Wochenmitte über England und Skandinavien bis weit über die Barentssee ausdehnt und somit die atlantische Frontalzone vollständig blockiert. Der Vorstoß der atlantischen Frontalzone bis nach Deutschland wäre aber für eine längere Regenperiode fast schon zwingend notwendig.

Stattdessen aber setzt sich aus östlichen Richtungen immer wieder einmal ein Tiefdrucksystem durch und sorgt mit der nördlichen Grundströmung für ein leicht wechselhaftes Sommerwetter.

Amerikanisches Prognosemodell: Das zweite Juli-Drittel hochdruckdominiert?

Ein so kräftiges Hochdrucksystem, welches seit langer Zeit schon die atlantische Frontalzone blockiert, ist nicht so einfach aufzulösen. Zwar gab es hin und wieder Versuche, doch diese scheiterten bislang und das Hoch dehnte sich immer wieder von neuem nach Skandinavien aus.
Man nennt dies auch eine Erhaltungsneigung, welche in diesem Fall sehr ausgeprägt ist und mehr oder minder schon seit Februar anhält.

Übrigens: würde diese Wetterlage im Winter auftreten, so wäre dieser deutlich zu kalt, was sich mit der Grundströmung im Februar und März ja auch schon gezeigt hat. Doch die kräftige Julisonne heizt den Temperaturen im Sommer ein.

Das amerikanische Prognosemodell berechnet die Hochdruckdominanz bis zum16./17. Juli. So können immer wieder Wolkenfelder mit einer geringfügigen Niederschlagsneigung vorüberziehen und die Temperaturen sich auf +22 bis +27 Grad in einen für den Sommer typischen Bereich einpendeln lassen.

Ab dem 16. Juli aber unternimmt die atlantische Frontalzone einen neuerlichen Vorstoß sich in Richtung Deutschland, Österreich und der Schweiz auszudehnen und kann vom 17. bis 21. Juli die Hochdruckdominanz allmählich abbauen und für kräftigere und teils auch länger andauernde Niederschläge sorgen.

Da sich Deutschland aber meist in einer warmen Vorderseitenanströmung befindet, bleiben die Temperaturen mit +22 bis +27 Grad für den Sommer auf einem typischen Niveau.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Zunächst dominiert hoher Luftdruck, doch ab dem 17. Juli wird das Hochdruckgebiet über Skandinavien abgebaut und ermöglich der atlantischen Frontalzone mehr Spielraum, sich zu entwickeln © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Sommerwetter

Alles bleibt bis zum 16. Juli wie gehabt. Hoher Luftdruck dominiert das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz und bis zum 16. Juli kann sich über Skandinavien ein autarkes Hochdruckgebiet entwickeln.

Die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik aber gewinnen an Dynamik hinzu und ab diesem Zeitpunkt gibt es zwei Entwicklungsvarianten.

  • Entweder die Tiefdrucksysteme unterwandern das Skandinavienhoch und sorgen für einen wechselhaften, unbeständigen und auch etwas kühleres Sommerwetter
  • oder aber das Hochdrucksystem bleibt mit seiner Achse zum Azorenhoch stabil und sorgt für einen Fortbestand des sommerlichen Wettercharakters

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Omegastruktur, doch der Einfluss der Tiefdrucksysteme über Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt zu © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Normales Sommerwetter

Der Wetterwechsel kommt schleichend, fast unmerkbar, aber doch sinken die Temperaturen mehr und mehr auf den für die Jahreszeit typischen Wert ab. Vor allem über Süddeutschland bewegt sich der Mittelwert der Kontrollläufe fast exakt im Bereich des langjährigen Mittelwertes, welcher über dem Norden leicht zu warm ausfällt.

So liegt das Temperaturspektrum am 13. Juli zwischen +18 und +28 Grad (Mittelwert: +25 bis +26 Grad) und am 21. Juli zwischen +17 bis +31 Grad (Mittelwert: +23 bis +24 Grad). Extremwerte sind in der heutigen Wetterprognose nicht zu erkennen.

Die Niederschlagsbewertung ist bis zum 10. Juli als schwach zu bewerten und steigt darüber hinaus von Nord nach Süd im den mäßigen Bereich an. Schleichender Wetterwechsel? Man wird sehen!

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 06.07.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wettervorhersage Sommer 2018 nach dem Langfristmodell: Sommer 2018 zu warm

Der Juli und August werden in der aktuellen Wetterprognose des Langfristmodells mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad und mancherorts bis +2 Grad zu warm berechnet. Im Niederschlagsprognose zeigt sich zum aktuellen Stand ein deutlich zu trockener Juli und ein zu trockener August. Kumuliert man diese Werte mit dem Juni, so ergibt sich nach dem Langfristmodell ein um +1,3 Grad zu warmer und deutlich zu trockener Sommer 2018.

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2,4 Grad Deutlich zu trocken
Juli 2018 +0,5 bis +2 Grad Trend: Deutlich zu trocken
August 2018 +0,5 bis +2 Grad Trend: etwas zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 06.07.2018

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