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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 29.06.2018 - Die Prognosemodelle bleiben differenziert

| M. Hoffmann

Wie wird der Sommer 2018? Die Prognosemodelle sind noch nicht einheitlich und sowohl eine hochsommerliche stabile oder eine abwechslungsreiche Großwetterlage sind möglich. Ein Wettertrend ist aber erkennbar.

Geht es nach der aktuellen Wettervorhersage Juli, so dominiert in den kommenden Tagen hoher Luftdruck das Wettergeschehen über Deutschland und lässt die Niederschlagsneigung über dem Süden allmählich abklingen. Trotz des vermehrten Sonnenscheins aber treibt der böige Nordostwind kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen über dem Osten auf +20 bis +25 Grad absinken lassen kann, während über dem Westen sommerlich warme +24 bis +28 Grad erreicht werden können.

Zum Start in die neue Juliwoche schwächt sich die Nordostströmung ab und die Temperaturen können sich auf sommerliche Werte zwischen +24 bis +29 Grad und örtlich über die +30 Grad Marke hinaus erwärmen.

Gleichzeitig kann ab Dienstag die Neigung zu Schauern und Gewittern über der West- und Südhälfte wieder ansteigen.

Sommerwetter?

Schaut man sich die Entwicklung der Großwetterlage an, so berechnen beide Wettermodelle Anfang Juli ein Hochdruckgebiet über Skandinavien. Wer hier regelmäßig mit liest, der wird erkennen, dass sich diese Großwetterlage schon seit Februar 2018 immer wieder erneuert und es sich somit um eine ausgeprägte Erhaltungsneigung handelt.
Allerdings werden die Zyklen des Skandinavienhochs in den letzten Wochen kürzer und häufiger gelingt auch mal ein Wetterwechsel. Die Frage die sich stellt. Steht man am Anfang des Ausgleichverhaltens (andere Großwetterlage), oder dominiert die Erhaltungsneigung auch noch das Wetter im Sommer 2018?

Amerikanisches Prognosemodell: Nur bedingt stabile Sommerwetterlage

Wenn man den gestrigen Prognoseverlauf des amerikanischen Vorhersagemodells beobachtete, so war bis zum 15. Juli eine sich permanent erneuernde Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa zu erkennen. Heute nun so etwas wie eine Abschwächung der Hochdruckdominanz, was zeigt, dass noch nichts gesichert ist.

Nach den aktuellen Berechnungen dominiert das Hochdrucksystem über Skandinavien das Wetter über Deutschland noch bis zum 7./8. Juli. Im weiteren Verlauf gewinnt die atlantische Frontalzone über Island an Dynamik und baut den hohen Luftdruck über dem skandinavischen Raum langsam ab. Dieser verlagert sich bis zum 9. Juli weiter in Richtung der Azoren und sorgt über Deutschland, der Schweiz und Österreich erst einmal für eine warme und zu Schauern und Gewittern neigenden Südwestwetterlage.

Im weiteren Verlauf gelingt es den atlantischen Tiefdrucksystemen sich weiter nach Osten zu verlagern und zunehmend auch das Wetter über Mitteleuropa zu beeinflussen. In Folge daraus werden die sommerlich warmen bis heißen Sommertemperaturen in der zweiten Juli-Dekade weniger wahrscheinlich und die Neigung zu Niederschlag nimmt grundsätzlich zu.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Erneut wird eine grundlegende Umstrukturierung des Sommerwetters in der zweiten Juli-Dekade berechnet © www.meteociel.fr

Europäisches Prognosemodell: Hochdruckdominiertes Sommerwetter

Die aktuelle Wettervorhersage des europäischen Wettermodells hat sich gegenüber den letzten Tagen kaum verändert. Die Hochdruckdominanz bleibt in der ersten Juli-Dekade erhalten und könnte zum Beginn des zweiten Juli-Drittels von einem neuerlichen Hochdruckkeil des Azorenhochs gestützt werden.

Die zunehmende Neigung zu Schauern und Gewittern ist auch in dieser Wetterprognose vorhanden, doch ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit in dieser Variante deutlich geringer einzustufen.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Überwiegende Hochdruckdominanz - atlantische Tiefdrucksysteme haben kaum eine Chance sich bis nach Deutschland durchzusetzen © www.meteociel.fr

Wetterentwicklung im Siebenschläferzeitraum

Die gesamte Entwicklung der Großwetterlage im Zeitraum vom 25. Juni bis 11. Juli ist entscheidend, wie sich das Wetter in den darauffolgenden Wochen entwickeln könnte. Zumindest wenn es nach der Statistik des Siebenschläferzeitraumes geht und man wohl anmerkt, dass sich das Wetter nicht immer an Statistiken hält.

Schaut man zurück, so ergab sich zum 25. Juni ein Wetterwechsel, welcher über dem Süden noch bis heute anhält. Im weiteren Verlauf berechnen beide Wettermodelle den Aufbau, bzw. die Stabilisierung eines Hochdrucksystems über Skandinavien und im Detail wird es nun darauf ankommen, ob sich das amerikanische, oder europäische Wettermodell mit seinen Berechnungen wird durchsetzen können.

Nimmt man das europäische Prognosemodell, so erfolgt die Entwicklung der Großwetterlage von durchwachsen und leicht zu kühl bis hin zu stabiles und hochsommerlich warmes Sommerwetter.
Die Variante des amerikanischen Wettermodells berechnet eine Entwicklung von kühl und durchwachsen zu hochsommerlich warm mit einem im Anschluss wenig stabilen Wetter- und Temperaturcharakter.

Kontrollläufe: Amerikanisches Wettermodell bleibt ein Ausreißer

Oder ein Trendsetter - je nach Betrachtungswinkel. Tatsache aber ist, dass das amerikanische Prognosemodell mit seinen Berechnungen gegenüber den Kontrollläufen eine zu kühle Variante berechnet und in den kommenden Stunden mit Veränderungen zu rechnen ist.

Aber es lässt sich in den Kontrollläufen auch immer wieder ein Trend erkennen, welcher das sommerlich hohe Temperaturniveau aus der ersten Juli-Dekade zum zweiten Juli-Drittel langsam auf eine Normalniveau absinken lassen kann. So liegt das Temperaturspektrum am 8. Juli zwischen +20 bis +31 Grad (Mittelwert: +25 bis +27 Grad) und am 14. Juli zwischen +13 bis +30 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad).

Die Niederschlagsentwicklung

Die Neigung zu Schauern und Gewittern steigt über Süddeutschland ab dem 6. Juli an, bleibt aber über dem Norden noch bis zum 10. Juli als gering einzustufen. Anders formuliert wäre demnach mit einer Hochdruckdominanz in der ersten Juli-Dekade zu rechnen, welche sich zum zweiten Juli-Drittel langsam abschwächt. Bezogen auf den Siebenschläferzeitraum könnte das einen außergewöhnlichen Sommer 2018 zur Folge haben - aber wie gesagt - das Wetter hält sich (leider) nicht an die Statistik.

Diagramm Temperaturen Juli 2018 vom 29.06.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juli 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wetterprognose Sommer 2018 nach dem Langfristmodell

Kurz und knapp: keine Veränderung. Der Juli wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad etwas zu warm und der August mit -0,5 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal und im Trend etwas zu warm berechnet. Sollte sich aber die sehr warme und hochdruckdominierte Großwetterlage aus den Simulationen der Wettermodelle durchsetzen können, so ist in den kommenden Tagen mit Korrekturen der Langfristprognose zu rechnen.

In der Niederschlagsbilanz wird der Juli zu trocken und der August gegenüber seinem Sollwert unauffällig berechnet. Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2 bis +3 Grad Trend: Zu trocken
Juli 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: Zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: Normal bis leicht zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 29.06.2018

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