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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 17.06.2018 - Kühles und unbeständiges Sommerwetter?

| M. Hoffmann

Ein Kaltluftvorstoß könnte den sommerlich warmen Temperaturen in der letzten Juni-Dekade ein Ende bereiten. Doch für wie lange?

Das Auf und Ab der Temperaturen setzt sich in der kommenden Juni-Woche weiter fort. Bis zum Mittwoch können mit Werten von +24 bis +28 Grad und örtlich über die +30 Grad Marke hinaus in den hochsommerlich warmen Bereich ansteigen, bevor zum Donnerstag von Norden ein Temperaturrückgang einsetzt und die Werte bis zum Freitag auf +14 bis +22 Grad absinken lassen kann. Die Niederschlagsneigung ist am heutigen Sonntag und am kommenden Donnerstag als nennenswert erhöht einzustufen, sonst bleibt es mit gelegentlich vereinzelten Regentropfen weitgehend trocken. Mehr zum Wetter Juni 2018 in der aktuellen Wettervorhersage.

Temperaturrückgang mit Folgen für das weitere Sommerwetter?

Verantwortlich für den Temperaturanstieg ist ein Keil des Azorenhochs, welcher sich in den kommenden Stunden über Deutschland, Österreich und der Schweiz ausdehnt und die Temperaturen entsprechend ansteigen lassen kann. Gleichzeitig aber formiert sich die atlantische Frontalzone über dem skandinavischen Raum, was zum kommenden Wochenende zu einer zunehmend meridionalisierendem Strömungsmuster führen kann. Sollte das tatsächlich gelingen, so hätte der Sommer erst einmal Pause.

Amerikanisches Wettermodell: Sommerwetter wird kühler

Der Hochdruckkeil dominiert das Wetter weitgehend bis zum 20. Juni. Ab dem 21. Juni positioniert sich ein Tiefdrucksystem über Skandinavien und kann sich in relativ kurzer Zeit intensivieren. Durch die Dynamik gelingt es der Hochdruckbrücke nicht, sich über Deutschland zu behaupten und verlagert sich weiter nach Westen - raus auf den Atlantik.

Da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen kann nach dieser Vorhersage im Zeitraum vom 21. bis 24. Juni eine nördliche Grundströmung für einen Rückgang der Temperaturen sorgen, welche im Vergleich zum langjährigen Mittelwert etwa um 2 bis 4 Grad zu kühl ausfallen können. Begleitet wird der Temperaturrückgang von einem wechselhaften Wettercharakter, so dass zeitweilige Schauer nicht ausgeschlossen werden können.

Der Sommer 2018 macht nach dieser Prognose eine Pause und wäre dieses Wetterereignis 10 Tage früher, so würde das gut in den Zeitraum der Schafskälte passen. So ist es aber nur ein Wetterwechsel, welcher den aktuellen Temperaturüberschuss der vergangenen Sommertage von +3,14 Grad weiter abbauen kann.

Im Zeitraum vom 25. Juni bis 2. Juli zeigt sich nach dieser Berechnung eine langsame Verlagerung des Tiefdrucksystems nach Nordosten, sodass dessen Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa schwindet und den Spielraum für die Ausdehnung des Azorenhochs in Richtung Mitteleuropa wieder erhöht. Wie in der gestrigen Prognose für den Juli 2018 schon geäußert, wurden die zu warmen (und zu optimistischen) Berechnungen des amerikanischen Wettermodells nicht bestätigt.

Polarwirbelberechnung Sommer

Berechnung Polarwirbel nach amerikanischen Prognosemodell: Trogwetterlage mit wenig sommerlichen Wetter über Deutschland © www.meteociel.fr

Europäisches Vorhersagemodell: eine nördliche Grundströmung wird bestätigt

Das europäische Prognosemodell simuliert eine ganz ähnliche Entwicklung der Großwetterlage. Der Hochdruckkeil kann sich nicht behaupten, zieht sich nach Westen zurück und Deutschland, die Schweiz und auch Österreich gelangen an den Rand des östlichen Hochdruckgradienten. Im Verbund mit dem tiefen Luftdruck über dem Norden können auch nach dieser Vorhersage kühlere Luftmassen nach Süden geführt werden. Im Unterschied aber zum amerikanischen geht der Trog etwas weiter östlicher nieder - der Spielraum bleibt also noch erhalten.

Polarwirbelberechnung Sommer

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: Ein sich meridionalisierendes Strömungsmuster bestätigt sich auch heute © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Trend zu unbeständigem Wetter im Sommer bestätigt sich erneut

Beide Wettermodelle berechnen die Zufuhr kühlerer Luftmassen im Zeitraum vom 21. bis 25. Juni. Wie kalt kann es denn werden? Von den Kontrollläufen wird am 23. Juni ein Temperaturspektrum von +12 bis +27 Grad bei einem Mittelwert von +15 Grad über dem Norden und +17 Grad über dem Süden in Aussicht gestellt. Zum Vergleich: Heute liegt der Mittelwert zwischen +19 bis +21 Grad.

Im Zeitraum vom 25. Juni bis 2. Juli zeigt sich in der Temperaturentwicklung eine Normalisierung der Mittelwerte, welche im Trend auch etwas zu warm ausfallen können. Anders formuliert ist eine kühle Wetterphase im Sommer 2018 wahrscheinlich, doch deren Nachhaltigkeit ist zum aktuellen Stand noch in Frage zu stellen.

Diagramm Temperaturen Juni 2018 vom 17.06.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Sommerprognose 2018 Langfristmodell

Das Langfristmodell blieb trotz der Temperaturrallye in der ersten Juni-Dekade seiner Prognose mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad treu. Sollte sich das also bewahrheiten, so müsste in der zweiten und letzten Juni-Dekade ein Wetterumschwung her, damit das ursprüngliche Maximum der Temperaturabweichung von bis +4,2 Grad abgebaut werden kann. Schaut man sich nun die aktuelle Wetterprognosen der Vorhersagemodelle an, so passt das ganz gut ins Schema.

Der Temperaturüberschuss von aktuell +3,14 Grad wird bis zur Wochenmitte noch etwas ausgebaut werden können. Damit aber die Wettervorhersage des Langfristmodells eintreffen kann, so müsste das letzte Juni-Drittel in seinem Mittelwert etwa um -2 Grad zu kalt ausfallen um auf eine die prognostizierte Abweichung von +1 bis +2 Grad zu kommen. Damit der Juni gegenüber seinem langjährigen Mittelwert normal ausfallen kann, müsste das letzte Juni-Drittel etwa um -3,6 Grad zu kalt ausfallen. Das ist in den aktuellen Prognosen aber nicht zu erkennen.

Für die weiteren Sommermonate Juli und August berechnet das Langfristmodell eine Abweichung von -0,5 bis +1 Grad im jeweils normalen bis leicht zu warmen Bereich. Resümiert man die Sommerprognose des Langfristmodells, so ist eine neuerliche Hitzewelle vorerst nicht mehr zu erwarten.

In der Niederschlagsentwicklung wird der Juli und August im Wettertrend leicht negativ bewertet (etwas zu trocken). Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +1 bis +2 Grad Trend: Norden etwas zu trocken, sonst zu nass
Juli 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: Etwas zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis leicht zu trocken

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 17.06.2018

Zusammenfassung

Das Wetter im Sommer 2018 fängt an sich zu normalisieren. Von den viel zu warmen Temperaturen in der ersten Juni-Hälfte zeigt sich im zweiten Abschnitt eine kühlere Phase, welche den Temperaturüberschuss weiter abbauen könnte. Darüber hinaus zeigt sich nach den Berechnungen des Langfristmodells ein durchwachsenes Sommerwetter mit Jahreszeit-typischen Temperaturwerten. Ob das so kommen mag, bleibt mit der Entwicklung der Großwetterlage im letzte Juni-Drittel abzuwarten. Bleibt das Hoch westlich von Europa, so wird der Wettercharakter kühler, breitet es sich nach Osten aus, wird es sommerlich warm.

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