Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 10.06.2018 - Hochdruckzone oder Tiefdruckrinne?
Spannende Wetterentwicklung steht bevor: Wird das Sommerwetter über Deutschland von einer Tiefdruckrinne oder von einer Hochdruckzone dominiert?
Das Wetter im Juni 2018 wird turbulenter und so drohen im Schwerpunkt über Süddeutschland in den kommenden Tagen immer wieder kräftige Niederschläge, welche örtlich auch zu unwetterartigen Wetterereignissen führen können (Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Juni 2018). So sind etwa südlich der Mittelgebirge bis zum 15. Juni Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m², örtlich bis 40 bis 60 l/m² und entlang des Alpenrandes sind bis 100 l/m² möglich. Weiter nach Norden sind mit 1 bis 15 l/m² vergleichsweise wenige Niederschläge zu erwarten. Liegen die Temperaturen anfangs noch im sommerlich warmen Bereich, so sorgt der auf nördliche Richtungen drehende Wind für eine Abkühlung.
Ab der Wochenmitte lässt die Neigung zu Unwettern nach und häufiger kommt die Sonne zum Vorschein, was die Temperaturen auf Jahreszeit typische Werte ansteigen lassen kann.
Sommer 2018: Hochdruckbrücke oder Tiefdruckrinne?
Im Kern wird das die Wetterentwicklung im zweiten und auch letzten Juni-Drittel beeinflussen können. Entweder der atlantischen Frontalzone gelingt es, sich bis nach Skandinavien durchzusetzen und für ein mäßig warmes und unbeständiges Wetter zu sorgen, oder aber ein Hochdruckkeil des Azorenhochs setzt sich über Mitteleuropa durch und sorgt für ein warmes und teils durchwachsenes Sommerwetter.
Amerikanische Prognosemodell: Gemäßigtes Sommerwetter
Nach der Prognose des amerikanischen Wettermodells zeigt sich im Zeitraum vom 15. bis 24. Juni immer wieder der Versuch vom Aufbau einer Hochdruckbrücke quer über Mitteleuropa, doch die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik nimmt im gleichen Maße zu. So kann es im gesamten Zeitraum zu einem wechselhaften und phasenweise mal kühlen und mal wärmeren Temperaturwerten kommen. Kühle Wetterphasen werden für den Zeitraum 17. und 18. Juni und 24. bis 26. Juni simuliert. Im Zeitraum dazwischen dominieren sommerliche Werte die Temperaturentwicklung. Anders formuliert: Weder die Hochdruckbrücke, noch die atlantische Frontalzone kann sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen.
Berechnung Polarwirbel dem amerikanischen Wettermodell: Weder die Tiefdrucksysteme, noch die Hochdruckzone können sich durchsetzen. Gemäßigt warmes und durchwachsenes Sommerwetter ist die Folge. © www.meteociel.fr
Europäisches Prognosemodell: Der Sommer 2018 steht am Scheideweg
Auch das europäische Vorhersagemodell berechnet in seiner Prognose eine wenig stabile Entwicklung der Großwetterlage, bei der Deutschland, Österreich und die Schweiz bis zum 16. Juni zwischen den Fronten der atlantischen Tiefdruckrinne und der Hochdruckzone liegen können. Ab dem 16. Juni aber setzt sich die atlantische Frontalzone weiter nach Osten durch und positioniert sich im Zeitraum vom 17. Juni bis 19. Juni zwischen England, Deutschland und Skandinavien.
Zu gleichen Zeit wölbt sich das Azorenhoch auf dem Atlantik nach Norden auf und sorgt im Verbund mit dem Tiefdruckwirbel für ein meridionalisierendes Strömungsmuster. Deutschland gelangt zunächst noch in eine warme Südwestanströmung, doch mit der Ostwärtsverlagerung kippt das mehr und mehr in eine nordwestlich orientierte Grundströmung, was die Temperaturen bei einem regnerischen Wettercharakter auf +16 bis +22 Grad und örtlich bis +24 Grad zurückgehen lassen kann.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: Tiefdruckzone über dem nördlichen Europa © www.meteociel.fr
Kontrollläufe: Zu kaltes Wetter hat im Sommer 2018 bislang wenig Relevanz
Schaut man sich die einzelnen Kontrollläufe an, so stellt sich schnell heraus, dass kühle, oder gar kalte Wetterentwicklungen kaum Chancen haben sich durchzusetzen. Vielmehr sind über dem Norden - im Vergleich zum langjährigen Mittelwert - zu warme und über dem Süden leicht zu warme Temperaturwerte zu erwarten. Deutlicher lässt sich das im nachfolgenden Diagramm darstellen.
Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist über dem Süden bis zum 15. Juni als hoch zu bewerten und sinkt darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich ab. Über dem Norden ist vom 11. bis 15. Juni nur mit einer sehr geringen Niederschlagsneigung zu rechnen, welche ab dem 16./17. Juni in den leicht erhöhten Bereich ansteigen kann. Fasst man das zusammen, so steht in der zweiten Juni-Dekade ein leicht unbeständiges und leicht zu warmes Sommerwetter bevor.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Wetterprognose Langfristmodell: Keine Veränderung der Sommerprognose
Die aktuelle Abweichung der Temperaturen im ersten Sommermonate liegen aktuell bei +4,2 Grad im viel zu warmen Bereich und da in den kommenden Tagen keine signifikante Abkühlung zu erwarten ist, wird der Temperaturüberschuss in der zweiten Juni-Dekade nur geringfügig zurückgehen können. Das steht konträr zu den Berechnungen des Langfristmodells, welches den Juni 2018 mit einer Abweichung von nur +1 bis +2 Grad zwar deutlich zu warm berechnet, doch deutlich kühler als der aktuelle Istwert. Anders ausgedrückt berechnet das Langfristmodell weiterhin eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein kühleres Sommerwetter im letzten Juni-Drittel.
Für den Juli berechnet das Langfristmodell eine Abweichung von +0,5 bis +1 Grad im leicht zu warmen und für den August eine Differenz von -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich. In den letzten Tagen wurde der Juli noch mit bis zu +2 Grad zu warm berechnet und so hat der zweite Sommermonat heute eine Korrektur erfahren. Das passt aber zum Schema einer kühleren Wetterperiode in der letzten Juni-Dekade, welche sich bis in den Juli hineinziehen kann. Das ist zunächst noch graue Theorie und muss sich in den kommenden Tagen erst noch bestätigen lassen. Die Sommermonate im Überblick:
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2018 | +1 bis +2 Grad | Trend: Norden etwas zu trocken, sonst zu nass |
Juli 2018 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis zu trocken |
August 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |