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Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 10.05.2018 - Ein Blick auf die Sommerprognose der Langfristmodelle

| M. Hoffmann

Wie wird das Sommerwetter nach dem warmen Frühlingswetter - heiß und trocken, oder unbeständig und kühl? Und ewig kann sich das Skandinavienhoch auch nicht halten - oder doch?!

In den kommenden Tagen zeigt sich der Wettercharakter im Mai 2018 deutlich wechselhafter und auch kühler. In der Übergangsphase ist mit teils kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen, welche örtlich auch Unwetterpotential erreichen können. Der Grund für die unbeständige Wetterphase ist ein sich abschwächendes Skandinavienhoch und eine kräftiger werdende atlantische Frontalzone, welche versucht, wieder für normale Wetterverhältnisse zu sorgen. Normal? Ja, denn der April 2018 war der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und das Wetter im Mai ist bisweilen um +1,9 Grad zu warm.

Der erhöhte Tiefdruckeinfluss sorgt bis Pfingsten 2018 für reichlich Niederschlag, was mancherorts schon das Monatssoll erfüllen könnte. Ob sich Pfingsten dann die atlantische Frontalzone durchsetzt, oder ob eine neuerliche Hochdruckzone über Mitteleuropa aufgebaut werden kann, wird sich noch zeigen müssen. Nach der aktuellen Wetterprognose für Pfingsten zeigt sich ein etwas unbeständiger Wettercharakter bei Temperaturen, welche der Jahreszeit entsprechend normal ausfallen können.

Unbeständiges Wetter und zurückgehende Temperaturen nicht außergewöhnlich

Wir befinden uns aktuell im Zeitraum der Eisheiligen, wo das Wetter gerne einmal umschlägt und nochmals richtig kühl werden kann. Es empfiehlt sich deshalb, die Tomaten erst nach den Eisheiligen ins Freie zu stellen, bzw. einzusetzen. Aber zurück zur These - hat der Sommer mit dem sehr warmen Frühling sein Pulver schon verschossen? Kippt die Wetterlage nun in eine zu kalte und zu nasse um?

Warmes Sommerwetter 2018

Schon die Statistik zeigt in den Jahren des Klimawandels, dass die Sommermonate immer wärmer werden. Der letzte zu kalte Sommer liegt schon 22 Jahre zurück und den letzten normalen Sommer hat es mit einer Abweichung von +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im Jahre 2011 ergeben. Anders formuliert waren in den letzten 20 Jahren 100 Prozent der Sommer zu warm. Insofern lässt das - aus der Statistik heraus - nur sehr wenig Spielraum für den Sommer 2018. Und tatsächlich erhalten wir aktuell sehr viele Anfragen, ob das Wetter denn im Sommer 2018 sehr warm und trocken werden wird - schließlich ist ja Fußball WM - und wer braucht da schon kühles Regenwetter?

Kühles und regnerischer Sommer 2018

Aber das Wetter hält sich eben nicht immer an die Statistik - das wäre ja auch zu einfach. Das Wetter ist ein chaotisches System, welches nur bedingt in einen vorhersagbaren Rahmen abläuft. Interessant ist in 2018 die anhaltend gestörte Zirkulation in Form von hohen Luftdruck über Skandinavien. Man nennt dies eine gestörte Zirkulation, da das normale Strömungsmuster West - Ost mit einem Hochdrucksystem über Skandinavien (Hochdrucksysteme drehen sich im Uhrzeigersinn) nicht gegeben ist. Wenn man es großzügig auslegt, ist das Zirkulationsmuster mit dem Major-Warmig in Stratosphärenhöhe seit Februar gestört und man spricht von einer markanten Erhaltungsneigung.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das System kippt und das Ausgleichsverhalten sich bemerkbar machen wird. Der Übergang ist nicht immer einfach zu erkennen und möglicherweise beginnt dieser bereits in diesen Tagen. Man wird es daran erkennen können, ob sich zu Pfingsten die Hochdruckwetterlage wieder wird aufbauen können, oder eben auch nicht. Sollte sich das Ausgleichsverhalten durchsetzen, so ist keineswegs davon auszugehen, dass der Sommer zu kalt werden wird, es herrscht lediglich eine andere Großwetterlage vor, welche aus westlichen, südwestlichen oder südlichen Richtungen das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann.

März zu kalt, April zu warm, Mai zu warm - Sommer zu warm!?

Noch etwas Statistik. Wenn die Frühlingsmonate sich in der Vergangenheit wie in diesem Jahr verhalten haben, war der darauf folgende Sommer in 66 Prozent der Fälle zu warm und in 34 Prozent zu kalt. Und im Zuge des Klimawandels ergibt sich daraus eine Unterstützung der These, dass das Sommerwetter 2018 ebenfalls zu warm ausfallen kann.

Stabiles Sommerwetter?

Zeigt sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Sommer, so ist das mit dem Niederschlag so eine Sache - generell haben die Prognosemodelle schon in der sog. Kurzfristprognose so ihre Schwierigkeiten mit der Niederschlagsprognose - vor allem bei Schauern und Gewittern. Es würde jedoch ganz gut zum Ausgleichsverhalten passen, wenn der Sommer 2018 durchwachsen ausfallen würde. Im Endeffekt würde sich dann ein Sommerwetter ergeben können, wie es im letzten Jahr der Fall war.

Wetter Sommer 2018: Die Wetterprognosen der Langfristmodelle

Wie aber wird das Sommerwetter von den Prognosemodellen simuliert? Hier ein Überblick

  • Sommerprognose Deutscher Wetterdienst (DWD): Die Abweichung liegt mit -0,5 bis +0,2 Grad im normalen Bereich mit dem Trend leicht zu kühl auszufallen. In der Niederschlagsprognose haben die Sommermonate Juni, Juli und August eine leicht erhöhte Tendenz.
  • Wetterentwicklung Sommer nach dem Modell der NASA: Der Juni hat nach dieser Prognose zum aktuellen Stand eine Abweichung von -0,5 bis +1 Grad, der Juli von -1 bis +0,5 Grad und der August von +0,2 bis +1 Grad vorzuweisen. Auch hier unter dem Strich ein normaler Sommer. In der Niederschlagsentwicklung gibt es keine Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert, im Trend aber leicht zu nass.
  • Das Langfristmodell der NOAA berechnet einen leicht zu warmen Juni und Juli und normales Wetter im August. In der Niederschlagsprognose zeigt sich insbesondere über dem Süden von Deutschland eine erhöhte Niederschlagserwartung.
  • Das IRI-Modell berechnet für das Sommerwetter eine Wahrscheinlichkeit von 40 bis 45 Prozent für leicht zu warme Temperaturen bei einer gegenüber dem Sollwert unauffälligen Niederschlagsentwicklung.
  • Das METOffice berechnet in seiner Sommerwetterprognose ein Wahrscheinlichkeit von 40 bis 60 Prozent für zu warme, von 20 bis 40 Prozent für normale und 0 bis 40 Prozent für zu kühle Temperaturen. Und auch hier zeigt sich in der Niederschlagsprognose keinerlei Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert.

Wetter im Sommer: Fazit und Zusammenfassung

Zum aktuellen Stand ist nach der Statistik ein neuerlich - zumindest ein leicht - zu warmer Sommer zu erwarten. Das zeigt sich schon alleine mit 21 aufeinander folgenden zu warmen Sommern aus der Historie heraus begründet. Doch die Wetterentwicklung ist in 2018 eine andere und die lang anhaltende gestörte Zirkulation wird auch irgendwann ihr Ende finden können - mit möglichen Auswirkungen auf das Sommerwetter. Ein immer weiter so mit den deutlich zu warmen Sommermonaten kann - zumindest zum aktuellen Stand - zunächst einmal in Frage gestellt werden. Anders formuliert hat der Sommer 2018 durchaus das Potential dazu, mal normal auszufallen. Was bedeutet normal? Temperaturen von +22 bis +27 Grad, seltener mal über die +30 Grad Marke hinaus.

Abweichungen der Temperaturen im Frühling und Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Mai 2018 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu trocken
Juni 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
Juli 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: leicht zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 10.05.2018

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