Wetterprognose und Wettervorhersage
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Freunde des Frühlingswetters müssen sich derzeit in Geduld üben. Aktuell herrscht verbreitet Dauerfrost, örtlich noch etwas Schneefall und mäßiger bis örtlich auch strenger Nachtfrost. Im Verlauf der Woche aber werden die Temperaturen wieder wärmer und liegen bis zum kommenden Wochenende näher an der +10 Grad, als an der 0 Grad Marke und auch der Nachtfrost schwächt sich ab. Daran ändert sich bis Ostern 2018 nur wenig, nur die Niederschlagsneigung wird wohl etwas zunehmen können. Mehr dazu unter Wetter Ostern 2018.
Wo bleibt der Frühling?
Heute hatten wir ein Umfrage gestartet, wie Sie denn zur Kälte im März 2018 stehen? Das Ergebnis ist relativ eindeutig. Von 900 Stimmen, waren 81,4 Prozent für einen raschen Einzug des Frühlings, 13 Prozent gefällt die Kälte und 5,6 Prozent ist das egal, Hauptsache Wetter. Zeit also der Frage einmal nachzugehen, wo der Frühling denn bleibt?
Gleich vorweg: der März zählt als Übergangsmonat vom Winter in den Frühling. Richtig frühlingshaft warmes Wetter ist zwar nicht auszuschließen, doch häufig herrschen Wetterverhältnisse vor, welche sich gegenseitig nichts schenken - weder Winter, noch Frühling. Erst im April werden die Schwankungen größer und das Pendel zeigt mehr und mehr in Richtung Frühling. Das ist weitgehend der normale Verlauf und das Wetter in den kommenden Tagen ist für den März nichts außergewöhnliches.
Umfrageergebnis ist eindeutig
Das Wetter im März hatte zwei außergewöhnliche Ereignisse. Den für die Jahreszeit viel zu kalten Start, bei der die Temperaturabweichung mit bis zu 10 Grad deutlich zu kalt war. Dann gab es einen längeren Zeitraum, der für die Jahreszeit etwas zu mild war und örtlich zeigte sich schon so etwas wie der Vorfrühling und seit dem 15. März dominiert wieder die kalte Luft aus nördlichen Richtungen das Wettergeschehen. In der nun folgenden Woche normalisiert sich das Wetter und darauf…geht es entweder wieder in die kalte, oder auch in die zu warme Richtung.
Die kalte Wetterentwicklung
Aktuell berechnet das amerikanische Wettermodell eine nahezu identische Wetterentwicklung, wie in den Stunden zuvor. Das kältebringende Hochdrucksystem über Skandinavien geht in einen Hochdruckkeil des Azorenhochs über und verliert seinen Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gleichzeitig gewinnt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik an Dynamik und baut bis zum 27. März ein Tiefdruckzentrum bei Island auf. Bis dahin verbleibt Deutschland in einem gradientenschwachen Wetterumfeld.
Nicht wirklich frühlingshaft mild, aber auch nicht winterlich kalt und in den Nächten ist bei Aufklaren mit Nachtfrost zu rechnen - Übergangswetter eben. Interessant aber ist zu beobachten, dass das Azorenhoch - anders wie üblich - keinen Hochdruckkeil über der Mittelmeerregion aufbauen kann. Stattdessen gammelt dort ein Mittelmeertief vor sich hin und hält die Tür offen für weitere Tiefdrucksysteme, welche aus nordwestlichen Richtungen über Deutschland hinweg ziehen können.
Bis zum Osterfest verlagert sich das Tiefdruckzentrum weiter nach Skandinavien und das Azorenhoch strebt auf dem Atlantik steil nach Norden auf. In Folge daraus ergibt sich zum Osterfest eine Großwetterlage, welche meridional ausgerichtet sein und kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden führen kann. Zumindest nach diesen Berechnungen wird das erst mal nix mit Frühling bis Ostern, da die Tageswerte mit +2 bis +7 Grad deutlich unter dem Durchschnitt liegen können.
Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Meridionales Strömungsmuster bleibt zu Ostern erhalten. In der Simulation ist zudem ein Polarwirbelsplit zu sehen © www.meteociel.fr
Das ist aber nur die halbe Wahrheit
Denn schaut man sich die dazugehörigen Kontrollläufe an, so ist der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells ein sog. kalter Ausreißer und der Mittelwert liegt am Ostermontag mit +7 bis +9 Grad schon deutlich näher am langjährigen Mittelwert - letzten Endes aber doch noch knapp darunter. Aktuell hat der März 2018 eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Temperaturmittelwert von -1,24 Grad vorzuweisen - ist also zu kalt. Das wird sich in den kommenden Tagen auf etwa -1,5 Grad einpendeln können und der März hat schon heute eine hohe Wahrscheinlichkeit gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalt auszufallen.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Ostern 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Wie stehen aber die Chancen auf Frühlingswetter?
Um das zu ermöglichen müsste das Azorenhoch entweder einen Hochdruckkeil über die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa aufbauen, oder sich gleich über Mitteleuropa legen. Das kann dann der Fall sein, wenn die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik das Hoch vor sich herschiebt. Diese Varianten sind zwar nicht unmöglich, doch zum aktuellen Stand noch wenig wahrscheinlich. Das europäische Wettermodell zeigt aber im Ansatz, wie so etwas funktionieren könnte.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Wettermodell: Hochdrucksystem verlagert sich mehr über Mitteleuropa, West- bis Südwestwetterlage möglich © www.meteociel.fr
Fazit:
Das Wetter der kommenden Tage bis Ostern und auch darüber hinaus wird mit höherer Wahrscheinlichkeit von einer zunehmenden Tiefdruckdynamik beeinflusst werden können. Dabei haben kühlere West-, Nordwest- bis Nordwetterlagen eine höhere Relevanz, als frühlingshaft milde Südwest- bis Südwetterlagen. Freunde des Frühlingswetters sollten sich also noch etwas in Geduld üben.
Wetter Frühling und Sommer 2018: Aktuelle Wetterprognose des Langfristmodells
Das auch der zweite Frühlingsmonat April einen etwas zu kalten Start hinlegen kann, zeigt das Langfristmodell in seiner aktuellen Wetterprognose. So kann demnach der April mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad normal und mit bis -1 Grad im Trend auch leicht zu kalt ausfallen. Die weiteren Monate im Überblick:
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
März 2018 | -2 bis -0,5 Grad | Trend: normal |
April 2018 | -1 bis +0,5 Grad | Trend: leicht zu nass |
Mai 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: leicht zu trocken |
Juni 2018 | -0,5 bis +1Grad | Trend: leicht zu trocken |
Juli 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: leicht zu trocken |
August 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: etwas zu nass |
Die nächste Aktualisierung erfolgt am 20. März gegen 9:00 Uhr in einer neuen Wettervorhersage zum Wetter März 2018.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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