Wetter Sommer 2017 aktuelle Wetterprognose vom 13.08.2017 - Noch ist eine stabile Sommerwetterlage nicht vom Tisch

| M. Hoffmann

Rein von den Temperaturen her betrachtet, zeigt sich der Wochenverlauf mit anfänglichen Werten von +24 bis +30 Grad und örtlich bis +33 Grad und bis zum Freitag mit +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad durchaus sommerlich. Allerdings sorgen ab Dienstag Tiefdrucksysteme für einen äußerst unbeständigen und zu Schauer und Gewittern neigenden Wettercharakter, wobei ein örtliches Unwetterpotential im Zeitraum vom 15. bis 18. August am höchsten einzustufen ist. Erst zum Wochenende setzt sich der tiefe Luftdruck dann mit weiteren, teils ergiebigen Regenfällen durch und lässt die Temperaturen bei Dauerregen mit +11 bis +17 Grad schon in den frühherbstlichen Bereich absinken. Fehlt der Niederschlag, bleiben die Werte mit +18 bis +24 Grad weitgehend im angenehmen Bereich. Stabiles Sommerwetter ist in der folgenden Augustwoche aber nicht zu erwarten.

Der nächste Versuch einer stabilen Wetterlage im Sommer 2017

Für alle, die hier noch nicht lange mitlesen: eine stabile Sommerwetterlage mit Temperaturen von +22 bis +27 Grad hat es in diesem Sommer bislang noch nicht gegeben. Interessant ist nun aber die Entwicklung der Großwetterlage, bei der sich in den kommenden Tagen ein Hochdrucksystem über der Ostsee ausbilden kann und die Tiefdrucksysteme daran hindert, sich weiter nach Skandinavien auszudehnen. Im Ansatz also ein Versuch, die Großwetterlage zu verändern.

Das amerikanische Wettermodell berechnet in der kommenden Woche zunächst den zaghaften Aufbau einer Hochdruckbrücke zwischen dem Hoch über der Ostsee und dem Hoch über den Azoren quer über Mitteleuropa. Da aber die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zu stark berechnet wird, gelingt eine weitere Stabilisierung der Hochdruckbrücke nicht und in die entstehende Lücke über Mitteleuropa stoßen die Tiefdrucksysteme aus nordwestlichen Richtungen vor und sorgen im Zeitraum vom 16. bis 20. August für den wechselhaften und teils kühlen Wettercharakter.
Allerdings - und das ist das spannende hinsichtlich der Entwicklung einer stabilen Wetterlage - bleibt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik hoch und durch das entstehende meridionale Strömungsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord), wird das Azorenhoch gezwungen nach Osten - in Richtung Mitteleuropa - auszuweichen. Sollte dies gelingen, so wäre in der letzten Augustdekade und somit auch in den letzten Tagen des Sommers 2017 eine stabile Sommerwetterlage nicht auszuschließen.

Das europäische Wettermodell stützt die Entwicklung einer stabilen Sommerwetterlage nicht. Dafür zeigt sich eine erhöhte Tiefdruckaktivität im Zeitraum vom 19. bis 23. August zwischen Island und England. Gleichzeitig baut sich aber von den Azoren bis über das westliche Russland ein Hochdruckrücken auf, was ein südwestlich orientiertes Zirkulationsmuster zur Folge haben kann, bei der Deutschland, die Schweiz und auch Österreich von sommerlich warmen bis teils hochsommerlich heißen Temperaturen bei einem zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter beeinflusst werden können.

Zu kalte Varianten zunehmend weniger wahrscheinlich

Keine Frage, die kommende Wetterentwicklung für die restlichen Sommertage gilt als komplex und wenige hundert Kilometer Verschiebung der Wettersysteme kann anderes Wetter zur Folge haben. Und auch der Blick auf die Temperaturprognose der Kontrollläufe in ca. 1.500 Meter Höhe zeigt mit einer Differenz von bis 12 Grad noch ein erhöhtes Maß an Unsicherheiten. Wie aber sind die Wahrscheinlichkeiten zu bewerten?

Die Niederschlagsberechnungen sind im Zeitraum vom 16. bis 21. August als hoch zu bewerten, sinken darüber hinaus aber in den leicht erhöhten Bereich ab, so dass zum heutigen Stand vom 22. bis 28. August nur mit einer geringen Niederschlagsneigung zu rechnen ist. Das ist durchaus als Indiz für den Aufbau von hohen Luftdruck über Deutschland zu bewerten - ob sich daraus eine stabile Sommerwetterlage ergeben kann, bleibt abzuwarten.
Hinsichtlich der Temperaturen erweisen sich die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells als zu "optimistisch" und liegen gegenüber den Kontrollläufen im zu warmen Bereich. Anders formuliert sind diese Berechnungen noch als warmer "Ausreißer" zu definieren und müssen sich in den kommenden Stunden und Tagen erst noch bewähren. Nichtsdestotrotz zeigt der Temperaturtrend der Kontrollläufe nach einer kühlen Phase vom 18. bis 21. August eine positive Tendenz, welche ab dem 22. August - sowohl über dem Norden, als auch über dem Süden - gegenüber dem langjährigen Mittelwert im leicht zu warmen Bereich liegen kann.

Diagramm Temperaturen im August 2017 vom 13.08.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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