Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Auch in den kommenden Augusttagen zeigt der Sommer 2017 sein ganzes Repertoire an Wetterentwicklungen. Zunächst kühl, langsam wärmer, zum Start in die neue Woche hochsommerlich heiß, Unwetter in der Nacht auf Mittwoch, anschließend wieder kühler und regnerischer. Dass was den Wettercharakter im Sommer seit Juni ausmacht, wird nun binnen einer Woche zum Ablauf gebracht - für viele sicherlich ein unangenehmes Kreislaufwetter.
Vom Wetter wird viel geboten, aber wenig Sommerwetter
Wie immer beim Wetter - es kann es niemanden recht machen. Die einen jammern, die anderen freuen sich auf die Wetterabwechslung, auch wenn das einen wenig sommerlichen Wettercharakter zur Folge hat. Der Grund hierfür ist die atlantische Frontalzone, welche sich bis zum 17. August gegen ein über der Ostsee positionierendes Hochdrucksystem durchsetzt und eine Hochdruckverbindung zu Azorenhoch quer über Mitteleuropa unterbinden könnte.
Nun sind zwar zum heutigen Stand auch noch andere Wetterentwicklungen möglich, aber weniger wahrscheinlich, denn zwischenzeitlich berechnen beide Wettermodelle eine Hochdrucklücke zwischen dem Hoch über dem westlichen Russland und dem Azorenhoch, welches die atlantischen Tiefdrucksysteme ausnutzen und sich direkt über Mitteleuropa positionieren könnten. In Folge dieser Entwicklung der Großwetterlage wäre im Zeitraum vom 19. bis 22. August mit einem äußerst regnerischen Wettercharakter zu rechnen, bei dem die Tageshöchstwerte im wenig sommerlichen Bereich zwischen +17 bis +23 Grad und bei Dauerregen zwischen +14 bis +18 Grad liegen können.
Kontrollläufe: nein so einfach ist das nicht
Die kommende Wetterentwicklung gilt als komplex, denn nach langer Zeit versucht die Großwetterlage sich mit dem Hochdrucksystem über der Ostsee zu verändern, was das Zirkulationsmuster mit der Erhaltungsneigung zunächst einmal verhindern möchte. Aber die Tendenz ist auch nach den Kontrollläufen klar vorgegeben. So normalisiert sich das Temperaturspektrum vom 18. bis 26. August über Norddeutschland und weist einen Mittelwert von +20 bis +21 Grad aus. Über Süddeutschland zeigt sich nach den heißen Tagen der kommenden Woche ein rasanter Temperatursturz, welcher vom 18. bis 23. August anhalten und sich darüber hinaus normalisieren kann. So liegt hier der Mittelwert des Temperaturspektrums am 20. August bei +17 Grad und steigt zum 22./23. August auf +21 bis +22 Grad an.
In der Niederschlagsbewertung berechnen die Kontrollläufe eine erhöhte Niederschlagserwartung vom 16. bis 21. August, welche darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich abfällt. Zusammenfassend bestätigen die Kontrollläufe die Simulationen der Wettermodelle, wenngleich es hier noch zu Abweichungen kommen kann. Der Wettercharakter bleibt bis zum 23. August mit hoher Wahrscheinlichkeit wechselhaft, unbeständig, teils warm, überwiegend aber für die Jahreszeit zu kühl und in Summe wenig sommerlich.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: Korrektur für den letzten Sommermonat
Auf die aktuelle Wetterprognose der Wettermodelle reagiert auch das Langfristmodell in seiner heutigen Wettervorhersage für den letzten Sommermonat mit einer Korrektur. So liegt die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert über den Gebieten etwa nördlich der Mittelgebirge (Köln - Dresden) mit -0,5 bis -1 Grad im leicht zu kalten Bereich, während über dem Süden die Differenz mit -0,5 bis +0,5 Grad und im Normalen und im Trend mit bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich liegen kann.
Aber auch in der Niederschlagsentwicklung zeigt das Langfristmodell eine Korrektur. So wird über den östlichen Landesteilen (Dresden, östlicher Mittelgebirgsraum) eine deutlich erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit simuliert , während es über dem Nordwesten mit einer leicht negativen Entwicklung auch leicht zu trocken werden kann. In Summe ist aber für Deutschland eine positive - zu nasse - Niederschlagsentwicklung gegenüber dem Sollwert demnach zu erwarten. So stellt sich die Frage nach dem Hochsommer heute nicht mehr und liegt vielmehr in der Frage, ob normales Sommerwetter, oder frühherbstliche Wetterbedingungen vorherrschend sein werden.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
Prognosegüte
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.