Wetterprognose und Wettervorhersage
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Nach dem Auf der Temperaturen Anfang August, geht es in der kommenden Woche wieder runter mit den Werten - zwischendurch sind turbulente Wettertage zu erwarten, welche örtlich auch unwetterartig ausfallen können. Der Grund für das wenig sommerliche Wetter (mit Ausnahme vom Montag) in der neuen Woche ist ein Tiefdrucksystem, welches sich über der Nordsee "festsetzt" und im Verbund mit einen nach Norden verschobenen Azorenhoch kühlere und regnerische Atlantikluft nach Deutschland führen kann.
Bleibt es wechselhaft oder ist doch noch eine stabile Sommerwetterlage möglich? Die Wettermodelle berechnen hin und wieder die Möglichkeit einer Hochdruckausdehnung über Mitteleuropa, was erstmalig im Sommer 2017 zu so etwas wie einer stabile Wetterlage führen kann.
Die entscheidende Wetterphase, in der sich die kommende Großwetterlage entwickeln kann, liegt um den 9. und 10. August herum. Sollte es dem Tiefdrucksystem über der Nordsee gelingen sich weiter nach Süden in Richtung der Alpen oder Italien auszudehnen, so könnte sich das regnerische Wetter bei kühlen Temperaturen längere Zeit halten. Gelingt dies nicht, so sind andere - sommerlichere - Optionen gegeben.
Das amerikanische Wettermodell berechnet heute eine im Ansatz sich entwickelnde Trogwetterlage zur zweiten Augustdekade hin, allerdings nimmt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik bei Island um dem 10. August zu und unterbindet somit eine Austrogung über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gleichzeitig wird das Azorenhoch nach Süden weggedrückt und weicht nach Osten - über Mitteleuropa - aus. Darüber hinaus wird das Tiefdruckzentrum auf dem Atlantik bis zum 15. August zunehmend stärker und stationärer berechnet, was über Deutschland den Aufbau eines Hochdruckkeils mit sommerlichen Wettercharakter im Zeitraum vom 13. bis 20. August ermöglichen kann.
Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Entwicklung der Großwetterlage, bei der sich ab dem 12. August ein Hochdruckrücken über Mitteleuropa aufbauen könnte und die kühle Wetterphase auf den Zeitraum auf den 9. bis 11. August beschränkt.
Statistik: häufiger kühleres Sommerwetter zum Start in das zweite Augustdrittel
Der Blick geht bei einer Wetterprognose auch immer auf die Singularitäten der letzten Jahre, denn das Wetter folgt oftmals groben Mustern. In den letzten 50 Jahren gab es eine signifikante Auffälligkeit, bei der der Zeitraum um den 12. August herum kühler ausfallen kann, was zeigt, dass eine kühle Wetterphase mitten im August häufiger vorkommen kann und nicht unwahrscheinlich ist.
Kontrollläufe stützen knackigen Temperaturrückgang
Der kühlste Tag wird nach den Kontrollläufen für den 11. August berechnet, bei der sich das Temperaturspektrum im Bereich zwischen +14 bis +20 Grad bei einem Mittelwert von +17 Grad bewegen kann. Zudem wird die Niederschlagswahrscheinlichkeit vom 9. bis 12. August als mäßig hoch eingestuft. Im weiteren Verlauf lässt die Niederschlagsneigung nach und die Temperaturen steigen bis zur Monatsmitte wieder in den Jahreszeit typischen Bereich an und können vom 16. bis 21. August auch darüber im zu warmen Bereich liegen. Anders formuliert ist die Abkühlung signifikant, aber zum heutigen Stand von vorübergehender Natur. Andererseits sind die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells aber auch als zu "positiv" zu bewerten, denn eine stabile Sommerwetterlage sieht anders aus. Vielmehr gibt es eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Fortbestand des durchwachsenen Sommer 2017.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wetterprognose für die restlichen Sommertage eine Zweiteilung der Temperaturen über Deutschland. So liegt die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert über dem Norden (nördlich der Linie Bielefeld - Berlin) zwischen -0,5 bis -1 Grad im zu kalten Bereich und über dem Süden (südlich der Linie Stuttgart - Nürnberg) mit einer Differenz von +0,5 bis +1 Grad im zu warmen Bereich. In einem breiten Streifen dazwischen werden mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad normale und Jahreszeit typische Werte berechnet.
Im der Niederschlagsberechnung zeigen sich für den letzten Sommermonat kaum Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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