Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Südwestwetterlage setzt sich Anfang August durch und sorgt mit warmen, aber auch feuchten Luftmassen für sommerliche bis hochsommerliche Temperaturen bei einem zu Schauern und Gewittern neigenden Wettercharakter über Deutschland. So können die Temperaturen bei wechselnder, teils auch starker Bewölkung etwa südlich der Linie Köln - Berlin auf +25 bis +30 Grad und örtlich bis +35 Grad ansteigen, während es nördlich der Linie mit +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad angenehmer bleiben kann.
Das amerikanische Wettermodell berechnet heute im Zeitraum vom 4. bis 6. Augst die Verlagerung eines Tiefdrucksystems von England nach Skandinavien, was über Deutschland zu einem Wetterwechsel führen könnte. Allerdings wird die Zugbahn nördlicher und die Intensität des Tiefdruckgebietes zunehmend schwächer berechnet. In Folge daraus schwindet der Einfluss des Tiefdrucksystems, was einen nachhaltigen Wetterwechsel zum heutigen Stand weniger wahrscheinlich macht.
Stattdessen setzt sich nach diesen Berechnungen die südwestlich orientierte Grundströmung durch, was die Hitze über Ost- und Süddeutschland bis zum 9. August fortsetzen könnte, während es über dem Westen und Norden mit +20 bis +25 Grad sommerlich warm bleiben kann. Stabil wird die kommende Wetterlage vom amerikanischen Wettermodell nicht berechnet und so bleibt auch die Neigung zu Schauern und Gewittern als mäßig hoch zu bewerten.
Anders sind hingegen die Berechnungen des europäischen Wettermodells, welches das Azorenhoch weiter nordöstlich berechnet und somit den Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa höher einschätzt. Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen nach dieser Simulation am östlichen Gradienten des Azorenhochs, was mit einer nördlichen Grundströmung kühlere Luftmassen heranführen könnte. Statt hochsommerliche Hitze wären bei dieser Variante kühlere +17 bis +23 Grad zu erwarten. Die Neigung zu einem leicht unbeständigen Wettercharakter bleibt auch nach den Berechnungen des europäischen Wettermodells hoch.
Wenig sommerliche Aussichten
Die Kontrollläufe bestätigen heute erneut die Hitzewelle über Süd- und Ostdeutschland bis zum 7./8. August, wobei die Temperaturkurve wenig Konstanz aufweist. Über Norddeutschland zeigt sich zum 4. August ein Wetterwechsel in Richtung kühlere Werte, welche bis zum 14. August um 2 bis 4 Grad unter dem langjährigen Mittelwert liegen können, während über Süddeutschland sich die Werte vom 7. bis 11. August auf Normalniveau einpendeln und erst darüber hinaus bis zum 15. August ein kühleres Niveau aufweisen.
Die Niederschlagsneigung bleibt indes für den gesamten Zeitraum als mäßig hoch einzustufen, was eine stabile Sommerwetterlage im ersten Augustdrittel wenig wahrscheinlich macht. Deutlicher zeigt sich das im nachfolgenden Diagramm:
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Die oben beschrieben Wettervarianten finden auch beim Langfristmodell ihre Berücksichtigung. So liegt in der heutigen Wettervorhersage des Langfristmodells für den letzten Sommermonat August die Abweichung der Temperaturen verbreitet zwischen -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich und können über dem Norden mit bis -1 Grad leicht zu kühl und über dem Süden mit +1 Grad leicht zu warm ausfallen.
Im Niederschlagsverhalten berechnet das Langfristmodell keine sonderlichen Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert und ist im Wettertrend leicht positiv zu bewerten (leicht zu nass).
Zusammenfassung:
Sommer 2017 bislang deutlich zu warm
Der Juni hatte einen Temperaturüberschuss von rund +2,6 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert vorzuweisen und auch der Juli zeigt mit einem Temperaturüberschuss von etwa +1 Grad einen zu warmen Temperaturverlauf (Details folgen in Kürze in einer Zusammenfassung zum Wetter Juli 2017). In Summe war der Sommer im Juni und Juli bislang um +1,8 Grad zu warm. Ob sich das in den restlichen Sommertagen so fortsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +4,2 | +3,1 | +1,8 | 243,8 l/m² - zu nass |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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