Wetter Sommer 2017 aktueller Wettertrend vom 29.07.2017 - heiß, Schauer und Gewitter, kühler?

| M. Hoffmann

In den kommenden Tagen dominiert voraussichtlich bis zum 3./4. August eine Hitzewelle das Wetter über Deutschland, bei der im Verbund mit einem Tiefdrucksystem bei England und einem Hochdruckgebiet über dem östlichen Europa sehr heiße Luftmassen aus Afrika über die Mittelmeerregion bis nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden kann. In Folge dessen steigen die Temperaturen über dem Süden verbreitet auf +25 bis +30 Grad und örtlich bis +35 Grad und über dem Norden auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis an die +30 Grad Marke heran. Da das Tiefdrucksystem sich langsam nach Osten verlagert, ist im Zeitraum vom 1. bis 5. August mit einer Neigung zu Schauern und Gewittern zu rechnen, welche örtlich auch Unwetterpotential erreichen können.

Wie lange hält sich die hochsommerliche Hitze?

Temperaturen um, bzw. jenseits der +30 Grad Marke sind für die meisten Menschen nicht angenehm und so kann man wieder die Definition von "schönem Wetter", oder "Supersommer" - wie sie aktuell von den Massenmedien publiziert wird - anführen. Dabei ist "schön" ein relatives und subjektives Empfinden und viele unserer Leser wünschen sich ein stabiles Sommerwetter bei Temperaturen zwischen +22 bis +27 Grad - also weit weg, von dem was kommt.

Damit eine stabile Sommerwetterlage eintreten kann, muss sich aber die Großwetterlage verändern und blickt man auf die aktuellen Simulationen des amerikanischen Wettermodells, so verlagert sich die Tiefdruckaktivität vom 5. bis zum 7. August über die Nordsee bis nach Skandinavien, was die Hitzewelle mit hoher Wahrscheinlichkeit beenden und in der Übergangsphase zu kräftigen Schauern und Gewittern führen kann.

Im Zeitraum vom 7. bis 11. August zeigt sich nach diesen Berechnungen eine langsame, aber dennoch stetige Veränderung der Hochdruckstruktur über Mitteleuropa, was unter bestimmten Voraussetzungen zu einer stabilen Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa führen könnte. Stand heute ist aber auch das nur eine vorübergehende Erscheinung, denn dazu wird die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik als zu hoch bewertet, was den Wettercharakter des Sommers 2017 mit einem durchwachsenen Wetter bei einem Auf und Ab der Temperaturen aufrecht erhalten kann.

Im Detail wird es aber auch darauf ankommen, wie sich die Wettersysteme in Form eines Hochdrucksystems über der Mittelmeerregion und einer Tiefdruckrinne von Neufundland über Island/England bis nach Skandinavien reichend zueinander positionieren werden. In den heutigen Simulationen des amerikanischen Wettermodells verlagert sich das Hoch etwas weiter nach Norden, was über Süddeutschland die Temperaturen bis zum 5. August im hochsommerlichen und darüber hinaus im Jahreszeit typischen Bereich absinken lassen kann. Für Norddeutschland sieht das etwas anders aus. Auch hier zeigt sich bis zum 4. August eine sommerliche Wetterphase, kippt aber im nachfolgenden Zeitraum unter vermehrten Tiefdruckeinfluss in den gegenüber dem langjährigen Mittelwert leicht zu kalten Bereich.

Warm, kalt oder normal?

Die Kontrollläufe bestätigen die im Detail hohen Unsicherheiten für den Zeitraum zwischen dem 5. und 12. August, bei der über Norddeutschland kühlere und über dem Süden wärmere Temperaturwerte erwartet werden können. Die Niederschlagsneigung bleibt im Zeitraum vom 1. bis 4. August hoch (Schauer und Gewitter), sinkt darüber hinaus bis zum 12. August über dem Süden ab und bleibt über dem Norden mäßig bis leicht erhöht. Wie die Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland aktuell berechnet werden, zeigt der Mittelwert des Temperaturspektrums, welcher am 9. August über dem Süden mit +23 bis +24 Grad im sommerlichen und über dem Norden mit +19 bis +20 Grad in leicht zu kühlen Bereich liegen kann.

Diagramm Temperaturen im August 2017 vom 29.07.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell: restlicher Sommerverlauf "normal"

Die gegenüber dem langjährigen Mittelwert Anfang August deutlich zu heißen Temperaturen könnten im weiteren Verlauf durch zu kühle Werte im ersten Augustdrittel ausgeglichen werden. Für den restlichen Verlauf des Sommers 2017 berechnet das Langfristmodell in seiner heutigen Wettervorhersage mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert über dem Norden einen normalen Temperaturverlauf, welcher über dem Süden mit einer Abweichung von bis +1 Grad leicht zu warm simuliert wird.

Im Niederschlagsverhalten simuliert das Langfristmodell keine sonderlichen Auffälligkeiten gegenüber dem vieljährigen Sollwert und kann im Wettertrend leicht zu nass ausfallen.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 29.07.2017

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns