Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das Wetter bleibt auch nach den aktuellen Berechnungen in den kommenden Tagen bis in den August hinein seinem Motto seit Anfang Juni treu: durchwachsen, bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Wir sind in den letzten Tagen gefragt worden, woher das kommt und warum keine stabile Sommerwetterlage derzeit möglich erscheint.
Rückblickend hat sich der Siebenschläferzeitraum als ebenso wechselhaft gezeigt. Zunächst kalt, dann außergewöhnlich heiß. Dieses Muster scheint sich also durchgesetzt zu haben und bereits seit Anfang Juni zeigt sich eine hohe Erhaltungsneigung für diese wechselhafte Grundmuster. Warum das so ist? Großwetterlagen pendeln sich ein und der Siebenschläferzeitraum ist der Zeitpunkt, wo sich das Strömungsmuster (Jetstream) allmählich festlegt wie das Zirkulationsmuster in den kommenden Wochen verlaufen mag.
Der Jetstream verläuft bislang im Bereich zwischen Neufundland und Portugal, Frankreich und England und sorgt somit für eine südliche Verlagerung der atlantischen Tiefdruckrinne. So können die Tiefdrucksysteme immer wieder von neuem über Island und England positionieren und auf ihrer Vorderseite warme, teils heiße Luftmassen nach Mitteleuropa führen, bevor auf der Rückseite des Tiefdrucksystems kühlere Luftmassen nachfolgen können. Aktuell kommt Deutschland erstmalig im Sommer 2017 in den Genuss eines direkten Tiefdrucksystems über Deutschland, was sich in den kommenden 68 Stunden ordentlich ausregnen wird und mancherorts die Unwetterkriterien zu ergiebigen Regen erfüllen kann (Warnlagenbericht).
Mit entscheidend, ob sich stabiles Sommerwetter über Deutschland durchsetzen kann oder nicht, ist also der Jetstream. Wo muss der Verlaufen, damit sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz stabile Wetterverhältnisse einstellen können? Der Jetstream sollte im Bereich zwischen Neufundland, Grönland/Island und Skandinavien verlaufen. So hätte das Hoch über dem Süden den notwendigen Spielraum, sich weiter nach Norden ausdehnen zu können. Gelingt das nicht, so bleibt die Erhaltungsneigung mit dem durchwachsenen Sommer 2017 erhalten. In den letzten Tagen zeigte sich eine leichte Verschiebung des Jetstreams nach Norden, welche heute bestätigt wird. Allerdings nicht weit genug, so dass in der ersten Augustdekade 2017 weiterhin mit einem durchwachsenen aber warmen Wettercharakter gerechnet werden kann.
Die Temperaturen können sich nach den Berechnungen der Kontrollläufe auf ein für August Jahreszeit typisches Niveau einpendeln. So schwankt das Temperaturspektrum bspw. am 3. August zwischen +18 bis +34 Grad (Mittelwert: +28 Grad über dem Süden, +23 Grad über dem Norden) und am 8. August zwischen +16 bis +25 Grad (Mittelwert: +20 Grad über dem Norden und +23 Grad über dem Süden). Die Niederschlagsberechnungen bleiben vom 2. bis 8. August leicht erhöht, was die geringen Wahrscheinlichkeiten für ein stabiles Sommerhoch im ersten Augustdrittel stützt.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im August 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Der letzte meteorologische Sommermonat August soll nach der aktuellen Wetterprognose des Langfristmodells mit einer Abweichung der Temperaturen von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal und könnte über dem Süden mit einer Abweichung von bis +1 Grad auch zu warm ausfallen. Generell zeigt sich im Trend eine eher zu warme, als zu kalte Temperaturentwicklung. Auch hier würde der Sommer 2017 seinem Muster folgen, denn der Juni war mit +2,6 Grad deutlich zu warm und der Juli bislang mit +1,2 Grad zu warm (mit einem von Süd nach Nord verlaufenden Gefälle). Der Juli wird seine Abweichung in den kommenden Tagen noch nach unten korrigieren, sodass letzten Endes der Juli 2017 leicht zu warm bis zu warm ausfallen könnte.
In der Niederschlagsprognose wird der August 2017 leicht zu trocken berechnet.
Zusammenfassung:
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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