Wetterprognose und Wettervorhersage
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Ein Tiefdrucksystem "jagt" das nächste und so bleibt der Wettercharakter nicht nur in den nächsten Julitagen durchwachsen, sondern hat auch eine hohe Wahrscheinlichkeit bis in den August hinein wechselhaft zu bleiben. Die Temperaturen erstrecken sich mit teils bis +30 Grad im hochsommerlichen Bereich, können sich aber mit entsprechender Niederschlagsdauer mit +13 bis +18 Grad auch von ihrer kühlen Seite zeigen. So bietet das Wetter in den kommenden Tagen fast alle Facetten des Sommerwetters wieder und bildet damit den Durchschnitt des Sommer 2017 ganz gut ab - durchwachsen bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Geht das so weiter?
Tiefdrucksysteme lassen nicht locker
Vor allem dieses Auf und Ab der Temperaturen von heiß zu kühl macht vielen unserer Leser zu schaffen und nicht wenige wünschen sich ein stabiles Sommerwetter, bei dem die Niederschlagsaktivität gering und die Temperaturen mit +22 bis +27 Grad im angenehmen Bereich liegen können. Schaut man sich die Simulation des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag an, so bestätigt sich die Variante von heute Morgen, bei der zwischen einer Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis Skandinavien und einem Hochdruckkeil des Azorenhochs über die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa, sich Deutschland, Österreich und die Schweiz bis zum 5. August exakt zwischen den beiden Wettersystemen befinden kann. In Folge daraus ist über Süddeutschland Anfang August die Wahrscheinlichkeit für sommerliche Temperaturen höher als über dem Norden von Deutschland einzustufen, jedoch wird es im Detail auch darauf ankommen, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren werden - wenige hundert Kilometer Verschiebung können zwischen Dauerregen und Sommer entscheidend sein.
Zieht man aber das Fazit aus den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells, so ist zum heutigen Stand eine stabile Sommerwetterlage in den ersten Augusttagen weniger wahrscheinlich.
Auf und Ab des Wetters im Sommer 2017 mit unwetterartigen Wetterereignissen. Hier eine Böenwalze einer Superzelle, aufgenommen am 20. Juli 2017
Wie wird der letzte Sommermonat August ausfallen - bleibt es beim durchwachsenen Auf und Ab, oder kann sich das Wetter in Form eines Sommerhochs doch noch stabilisieren? Der Jetstream verläuft im Sommer 2017 südlicher als "normal" und sorgt dafür, dass die Tiefdruckaktivität der atlantischen Frontalzone ebenfalls weit südlich verläuft. Im Endeffekt bedeutet das aber auch, dass ein autarkes und stabiles Sommerhoch über Mitteleuropa es sehr schwer haben wird, sich durchzusetzen.
Zudem handelt es sich bei dieser Wetterlage um eine ausgeprägte Erhaltungsneigung, welche zu Wiederholungen neigt und sich im August auch weiter fortsetzen könnte. Das gegenteilige Ausgleichsverhalten wird dann für Ende August und im September in Aussicht gestellt. Gestützt wird diese Annahme vom Langfristmodell, welches die Niederschlagsneigung im August leicht zu trocken und die Abweichung der Temperaturen mit -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im normalen Bereich berechnet, welche im Trend mit einer Differenz von +1 Grad auch zu warm ausfallen kann.
Wahrscheinlichkeiten einer hochsommerlichen Wetterphase
Es spricht aktuell nicht sehr viel für die von vielen gewünschte stabile Sommerwetterlage. Nichtsdestotrotz ist diese auch nicht auszuschließen. Denn beobachtet man die Simulationen der Wettermodelle der letzten Tage, so zeigt sich in den Kontrollläufen immer wieder die Möglichkeit einer Hochdruckbrücke vom Azorenhoch in Richtung Kontinentalhoch quer über Mitteleuropa. Dadurch kann sich der Jetstream weiter nach Norden verlagern und den Spielraum für sommerliches Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz erhöhen. Man wird abwarten müssen, wie sich das Wetter in der letzten Julidekade entwickeln wird. In den aktuellen Simulationen der Wettermodelle werden aber bis zum August mit verbreitet 30 bis 60 l/m² ordentliche Niederschlagsmengen berechnet, welche in Staulagen des Schwarzwaldes, der Alpen, dem Bayerischen Wald und den östlichen Mittelgebirgen mit 60 - 110 l/m² auch darüber liegen können. So ist das Sommerwetter 2017 bisweilen alles andere als langweilig.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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