Wetter Sommer 2017 aktueller Wettertrend vom 21. Juli 2017 - Viel Regen bis August, wie entwickelt sich der Sommer weiter?

| M. Hoffmann

Ein Tiefdrucksystem "jagt" das nächste und so bleibt der Wettercharakter nicht nur in den nächsten Julitagen durchwachsen, sondern hat auch eine hohe Wahrscheinlichkeit bis in den August hinein wechselhaft zu bleiben. Die Temperaturen erstrecken sich mit teils bis +30 Grad im hochsommerlichen Bereich, können sich aber mit entsprechender Niederschlagsdauer mit +13 bis +18 Grad auch von ihrer kühlen Seite zeigen. So bietet das Wetter in den kommenden Tagen fast alle Facetten des Sommerwetters wieder und bildet damit den Durchschnitt des Sommer 2017 ganz gut ab - durchwachsen bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Geht das so weiter?

Tiefdrucksysteme lassen nicht locker

Vor allem dieses Auf und Ab der Temperaturen von heiß zu kühl macht vielen unserer Leser zu schaffen und nicht wenige wünschen sich ein stabiles Sommerwetter, bei dem die Niederschlagsaktivität gering und die Temperaturen mit +22 bis +27 Grad im angenehmen Bereich liegen können. Schaut man sich die Simulation des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag an, so bestätigt sich die Variante von heute Morgen, bei der zwischen einer Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis Skandinavien und einem Hochdruckkeil des Azorenhochs über die Mittelmeerregion bis über das östliche Europa, sich Deutschland, Österreich und die Schweiz bis zum 5. August exakt zwischen den beiden Wettersystemen befinden kann. In Folge daraus ist über Süddeutschland Anfang August die Wahrscheinlichkeit für sommerliche Temperaturen höher als über dem Norden von Deutschland einzustufen, jedoch wird es im Detail auch darauf ankommen, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren werden - wenige hundert Kilometer Verschiebung können zwischen Dauerregen und Sommer entscheidend sein.
Zieht man aber das Fazit aus den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells, so ist zum heutigen Stand eine stabile Sommerwetterlage in den ersten Augusttagen weniger wahrscheinlich.

Böenwalze einer Superzelle
Auf und Ab des Wetters im Sommer 2017 mit unwetterartigen Wetterereignissen. Hier eine Böenwalze einer Superzelle, aufgenommen am 20. Juli 2017

Wettertrend Sommer 2017

Wie wird der letzte Sommermonat August ausfallen - bleibt es beim durchwachsenen Auf und Ab, oder kann sich das Wetter in Form eines Sommerhochs doch noch stabilisieren? Der Jetstream verläuft im Sommer 2017 südlicher als "normal" und sorgt dafür, dass die Tiefdruckaktivität der atlantischen Frontalzone ebenfalls weit südlich verläuft. Im Endeffekt bedeutet das aber auch, dass ein autarkes und stabiles Sommerhoch über Mitteleuropa es sehr schwer haben wird, sich durchzusetzen.
Zudem handelt es sich bei dieser Wetterlage um eine ausgeprägte Erhaltungsneigung, welche zu Wiederholungen neigt und sich im August auch weiter fortsetzen könnte. Das gegenteilige Ausgleichsverhalten wird dann für Ende August und im September in Aussicht gestellt. Gestützt wird diese Annahme vom Langfristmodell, welches die Niederschlagsneigung im August leicht zu trocken und die Abweichung der Temperaturen mit -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im normalen Bereich berechnet, welche im Trend mit einer Differenz von +1 Grad auch zu warm ausfallen kann.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 21.07.2017

Wahrscheinlichkeiten einer hochsommerlichen Wetterphase

Es spricht aktuell nicht sehr viel für die von vielen gewünschte stabile Sommerwetterlage. Nichtsdestotrotz ist diese auch nicht auszuschließen. Denn beobachtet man die Simulationen der Wettermodelle der letzten Tage, so zeigt sich in den Kontrollläufen immer wieder die Möglichkeit einer Hochdruckbrücke vom Azorenhoch in Richtung Kontinentalhoch quer über Mitteleuropa. Dadurch kann sich der Jetstream weiter nach Norden verlagern und den Spielraum für sommerliches Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz erhöhen. Man wird abwarten müssen, wie sich das Wetter in der letzten Julidekade entwickeln wird. In den aktuellen Simulationen der Wettermodelle werden aber bis zum August mit verbreitet 30 bis 60 l/m² ordentliche Niederschlagsmengen berechnet, welche in Staulagen des Schwarzwaldes, der Alpen, dem Bayerischen Wald und den östlichen Mittelgebirgen mit 60 - 110 l/m² auch darüber liegen können. So ist das Sommerwetter 2017 bisweilen alles andere als langweilig.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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