Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die kühlen Temperaturen aus den ersten Julitagen haben zu einem Temperaturdefizit gegenüber dem langjährigen Mittelwert von rund -1,1 Grad geführt. In den kommenden Tagen setzen sich von Süden her aber sommerlich warme bis hochsommerlich heiße Temperaturen durch, welche im Schnitt um 3 bis 7 Grad über den für Juli typischen Werten liegen kann. Voraussichtlich hält sich die Sommerhitze bis zum Start in die neue Woche, wobei die Wetterlage selbst als labil zu bezeichnen ist und teils zu kräftigen Schauern und Gewittern führen kann.
Temperaturdefizit wird rasch abgebaut
Bereits zum Ende der ersten Julidekade kann das Temperaturdefizit mit hoher Wahrscheinlichkeit abgebaut und in die positive - zu warme - Richtung gedreht werden. Ob der Sommer im Juli zu warm ausfallen kann, hängt also auch maßgeblich von der Wetterentwicklung im zweiten Julidrittel ab.
Chancen auf stabiles Sommerwetter stehen nicht gut
Beide Wettermodelle berechnen das Azorenhoch westlich von Europa und zudem eine hohe Tiefdruckaktivität von Neufundland über Island/England bis nach Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen zwischen den Fronten und wenige hundert Kilometer Positionsverschiebung der Wettersysteme können entscheidend darüber sein, ob tiefer Luftdruck, oder ein Hochdruckkeil des Azorenhochs das Wetter über Deutschland bestimmt. Soweit sind sich die Wettermodelle über die Entwicklung der Großwetterlage einig. Im Detail können daraus sowohl eine sommerlich warme, als auch kühle, windige und wechselhafte Wetterlage im Zeitraum vom 12. bis 20. Juli entstehen. Es gibt aber auch noch eine weitere Gemeinsamkeit der Simulationen. Bedingt durch die hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik und das passive verhalten des Azorenhochs ist eine stabile Sommerwetterlage wenig wahrscheinlich. Schaut man sich die Berechnungen der sog. Kontrollläufe an, so wird die Sommerhitze bis zum 12. Juli größtenteils gestützt, sinkt aber zum 13. Juli markant ab und könnte bis zum 20. Juli gegenüber den Jahreszeit typischen Werten auch leicht zu kühl ausfallen. So liegt das Temperaturspektrum am 10. Juli zwischen +18 bis +34 Grad (Mittelwert: +23 Grad über dem Norden und +28 Grad über dem Süden) und am 18. Juli zwischen +16 bis +25 Grad (Mittelwert: +19 bis +20 Grad). Deutlich zeigt sich der Verlauf der Sommertemperaturen im nachfolgenden Diagramm:
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Juli 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Wettertrend Sommer 2017: Langfristmodell mit weiterer Korrektur
Wie bereits vor ein paar Tagen erläutert ist aufgrund der sommerlich heißen Wetteraussichten in den kommenden Tagen ein Temperaturüberschuss zu erwarten und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Langfristmodell darauf reagieren würde. War die Abweichung in den letzten Tagen im Juli 2017 mit -1 bis +0,5 Grad noch im Trend leicht zu kühl berechnet worden, so wird in der heutigen Wetterprognose der Juli über dem Westen und Süden mit -0,5 bis +0,5 Grad normal (Trend leicht zu warm) und der Osten und Norden mit -1 bis +0,5 Grad normal (Trend leicht zu kühl) berechnet. In der Interpretation spricht das für eine Hochdruckposition über den Azoren, wovon der Süden und Westen "profitieren" kann, während der Norden und Osten immer wieder von Tiefdrucksystemen und kühleren Temperaturen beeinflusst werden könnte.
Der August 2017 erfährt ebenfalls eine Korrektur. So lag die Abweichung in den letzten Tagen und Wochen stets im Bereich zwischen -0,5 bis +0,5 Grad und wurde nun auf -0,5 bis +1 Grad angehoben. Mit anderen Worten bleibt es dabei: das Wetter im Sommer 2017 hat ein hohes Potential durchwachsen und durchschnittlich warm und im Trend leicht zu warm auszufallen.
Zusammenfassung der Wetterprognose Sommer 2017
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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