Wetter im Sommer 2017 - Wetterprognose vom 28.06.2017: Geht der Wettertrend in Richtung normales Sommerwetter?

| M. Hoffmann

Mit einem Tiefdrucksystem über Skandinavien wird in den kommenden Tagen frische Atlantikluft nach Deutschland geführt, was die Temperaturen tagsüber auf +14 bis +18 Grad und mit etwas längerer Sonnenscheindauer auf +22 Grad auf gemäßigte Sommerwerte zurückgehen lassen kann. Den meisten Menschen ist die Abkühlung recht und die Natur "freut" sich nach den Hitzetagen im Juni auf den Niederschlag. Apropos Niederschlag: von den Wettermodellen werden bis einschließlich 4. Juli Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und an den Küsten und im Stau der Alpen bis 80 l/m², während entlang der Mittelgebirge mit 10 bis 30 l/m² weniger an Niederschlag berechnet wird. Das zeigt, wie kräftig die kommenden Niederschlagsfelder ausfallen können.

Sommer 2017: Wetter normalisiert sich

Das Wetter im Sommer war bisweilen geprägt durch ein Auf und ab der Temperaturen, bei der eine Hitzewelle durch ein kühleres Rückseitenwetter abgelöst wurde, bevor die nächste Hitzewelle Deutschland erreichte. So ist das Sommerwetter gegenüber dem langjährigen Mittelwert bislang um etwa +2,6 Grad zu warm und die aktuell bevorstehende Abkühlung wird den Mittelwert bis zum 4. Juli nur etwas absenken können. Nichtsdestotrotz liegen die Temperaturen Anfang Juli etwa um 3 bis 6 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im zu kalten Bereich, was den Juli zunächst einmal mit einem Temperaturdefizit starten lässt.

Geht es aber nach den Berechnungen der Wettermodelle, so ist eine Normalisierung des Wetters über Deutschland zu erwarten. So kann sich weder die atlantische Frontalzone, noch das Azorenhoch nachhaltig über Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen und es kommt im Zeitraum vom 4. bis 11. Juli mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und etwas Niederschlag bei Temperaturen, welche sich im Bereich zwischen +20 bis +25 Grad und gelegentlich bis +27 Grad einpendeln können. Dabei sind die wärmeren Temperaturen über dem Süden und die gemäßigten Werte über dem Norden zu erwarten. Etwas wärmer als der Jahreszeit typische Durchschnitt sind die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells, welches im Zeitraum vom 6. bis 10. Juli Werte von +23 bis +28 Grad und örtlich über +30 Grad in Aussicht stellt.

Kontrollläufe: normales Sommerwetter

So stellt das amerikanische Wettermodell zum heutigen Stand ab dem 6. Juli bereits eine nächste wärmere Wetterperiode in Aussicht, welche aber von den sog. Kontrollläufen nicht bestätigt wird. Die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells sind somit noch mit Vorsicht zu genießen und der Wettertrend müsste sich in den kommenden Stunden erst noch festigen - so sind die Berechnungen aber als "warmer Ausreißer" zu bewerten. Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe schwankt im Zeitraum vom 6. bis 12. Juli mit seinem Mittelwert von +20 Grad über dem Norden bis +23 Grad über dem Süden um den vieljährigen Durchschnittswert herum. Mit anderen Worten: eine erneute Hitzewelle ist im ersten Julidrittel wenig wahrscheinlich.

Diagramm Temperaturen im Juli 2017 vom 28.06.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Juli 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell: durchschnittlicher Sommer im Juli und August

Der Juni ist bereits deutlich zu warm und das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage für den Juli und August jeweils eine Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich. Sollte das so eintreffen, dann könnte der Temperaturüberschuss vom Juni nicht mehr abgebaut werden und der Sommer könnte insgesamt zu warm ausfallen. Im Temperaturtrend berechnet das Langfristmodell im Juli mit einer Abweichung von bis -1 Grad über dem Süden auch zu kühle Temperaturen, während im August 2017 der Trend mit einer Abweichung von bis +1 Grad auch etwas zu warm ausfallen kann. Im Durchschnitt fallen aber beide Sommermonate zusammen normal aus.

Im Niederschlagsverhalten berechnet das Langfristmodell einen unauffälligen Juli und einen leicht zu nassen August.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 28.06.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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