Wetter Sommer 2017 - Wetterprognose vom 26.06.2017: Wie lange hält sich das kalte Wetter im Juli?

| M. Hoffmann

Auch heute berechnen beide Wettermodelle für Anfang Juli den Abzug eines Tiefdrucksystems von England über die Nordsee bis nach Skandinavien, was rückseitig deutlich frischere Luftmassen nach Deutschland führen kann. So sind in den ersten Julitagen Temperaturen zwischen +14 bis +19 Grad und mit etwas längerer Sonnenscheindauer bis +23 Grad zu erwarten. Dazu gibt es einen windigen und unbeständigen Wettercharakter.

Durchwachsener Sommer

Eine stabile Wetterlage gab es im Sommer 2017 bisweilen noch nicht und war geprägt durch ein stetes Auf und der der Temperaturen. Geht das nun im zweiten Sommermonat Juli so weiter? Nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells kann man die Frage durchaus mit ja beantworten. Denn weder dem Hochdruckkeil des Azorenhochs, noch der Tiefdruckrinne gelingt es im ersten Julidrittel sich nachhaltig über Deutschland, Österreich und der Schweiz nachhaltig durchzusetzen und so bleibt es bis zum 11. Juli bei einem Mischung aus warmen, teils heißem Vorder- und nachfolgend kühlerem Rückseitenwetter und in der Übergangsphase kann jeweils mit einer erhöhten Neigung zu Schauern und Gewittern gerechnet werden.

Die Berechnungen des europäischen Wettermodells sind ganz ähnlich der des amerikanischen Wettermodells und auch hier zeigt sich bis zum 6. Juli eine zunehmend feucht-warme Südwestströmung, was den "Kaltluftschwall" Ende Juni und Anfang Juli wohl nur zu einer vorübergehenden Erscheinung macht.

Kontrollläufe: normaler Temperaturtrend

Die Kontrollläufe berechnen zum 4. Juli wieder einen ansteigenden Temperaturtrend, welcher im Zeitraum vom 5. bis 10. Juli sich gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal verhalten kann. Das Temperaturspektrum liegt am 4. Juli zwischen +16 bis +28 Grad (Mittelwert: +20 bis +21 Grad) und am 10. Juli zwischen +16 bis +30 Grad (Mittelwert: +20 bis +21 Grad). Schaut man auf die Niederschlagsberechnungen, so ist nach dem 2. Juli mit einer zurückgehenden Niederschlagsaktivität zu rechnen, wobei mit einer leichten Niederschlagswahrscheinlichkeit auch keine stabile Hochdruckwetterlage im ersten Julidrittel zu erwarten ist. Zusammenfassend ist zum heutigen Stand mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mit einem durchwachsenen Wettercharakter bei zunächst zu kühlen und später normalen Temperaturwerten im ersten Julidrittel zu rechnen, was sich im nachfolgenden Diagramm noch etwas besser darstellen lässt:

Diagramm Temperaturen im Juli 2017 vom 26.06.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Juli 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Sommer 2017: Langfristmodell mit leichter Korrektur

Das Langfristmodell nimmt für den Juli gegenüber den letzten Wochen eine leichte Korrektur vor und berechnet diesen mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +0,5 Grad überwiegend normal und im Trend mit einer Abweichung von bis zu -1 Grad über dem Süden und Norden auch etwas zu kalt. Für den August bleibt mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad und im Trend von bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich alles wie gehabt.
Ob sich das Wetter im zweiten Sommermonat Juli aber tatsächlich so entwickeln kann, wie es das Langfristmodell aktuell berechnet, hängt maßgeblich davon ab, welche Großwetterlage sich im ersten Julidrittel einstellen kann. Setzt sich die Südwestwetterlage durch, so ist mit einem durchwachsenen aber durchaus auch zu warmen Wetter im Juli zu rechnen. Setzt sich hingegen die Westströmung durch, so könnte das Langfristmodell recht behalten. Genaueres wird man wohl erst nach dem Wetterwechsel Anfang Juli sagen können.
Schaut man auf Europa, so wird der Sommer 2017 vom Langfristmodell weitgehend normal berechnet, lediglich über Teilen von Frankreich, Spanien und dem nördlichen Italien zeigt sich im Juli eine leicht zu kühle Entwicklung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert. In der Niederschlagsberechnung des Langfristmodells für den Sommer 2017 zeigt sich der skandinavische und osteuropäische Raum im Juli zu nass, während Italien und die östliche Mittelmeerregion zu trocken berechnet wird. Für August berechnet das Langfristmodell kaum Abweichungen gegenüber den Sollwerten.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 26.06.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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