Wetter Sommer 2017 - Wetterprognose vom 23.06.2017: Jetstream verläuft Anfang Juli südlicher - kühlere Temperaturen möglich

| M. Hoffmann

Die atlantische Frontaltone setzt sich Anfang Juli über dem Norden von Europa fest und zieht die Tiefdruckrinne weit nach Süden, so dass in den ersten Julitagen auch das Wetter über Deutschland beeinflusst werden kann. Bei einer westlichen bis nordwestlichen Grundströmung wäre bereits ab Mitte der kommenden Woche mit vermehrten und teils auch kräftigen Niederschlägen zu rechnen, wobei die Temperaturen weiter zurückgehen können. So werden z.B. für den 3. Juli Tageshöchstwerte von +14 bis +18 Grad von den Wettermodellen in Aussicht gestellt.

Der Sommer macht eine Pause

Wechselhafte Perioden mit kühleren Temperaturen sind im Sommer normal und vor allem nach dem viel zu warmen und trockenen Juni auch wünschenswert, vor allem für die Natur und es tut auch mal wieder gut, ordentlich durchlüften zu können. Dass die Abkühlung von den Sommertemperaturen kommt, bestätigen auch die Kontrollläufe von heute Nachmittag erneut, welche das Temperaturniveau Anfang Juli etwa um 3 bis 8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalt berechnen. Zusammengefasst: Der zweite Sommermonat startet mit hoher Wahrscheinlichkeit zu kalt.

Siebenschläferzeitraum kalt, Sommer kalt?

Der Wetterwechsel ist durchaus als markant zu bezeichnen und schaut man sich die Strömungsvarianten des Jetstreams an, so berechnen die Wettermodelle eine weit südliche Verlagerung der Höhenströmung von Neufundland über Portugal bis über die Mittelmeerregion. Normalerweise verläuft der Jetstream Anfang Juli weiter nördlicher zwischen Neufundland, Island und Skandinavien und das zeigt, dass dieser Wetterumschwung nachhaltiger sein kann und durchaus das Potential hat, dass Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz im ersten Julidrittel maßgeblich zu beeinflussen.

Zudem fällt dieser deutlich zu kühle Wetterumschwung genau in den Zeitraum, in der sich die Höhenströmung (also der Jetstream) für den Hochsommer vorbereitet. Und so eine West- bis Nordwestströmung dürfte die meisten der Menschen im Sommer weniger begeistern, denn allenfalls normale Temperaturen wären dann zu erwarten, welche Phasenweise auch zu kalt ausfallen können. Die Wettersingularität des Siebenschläferzeitraums vom 27. Juni bis 11. Juli hat vor allem über Süddeutschland mit von 60 bis 80 Prozent eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit vorzuweisen.

Langfristmodelle: normales Wetter im Sommer

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wetterprognose für den zweiten Sommermonat Juli eine Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +0,5 Grad im weitgehend normalen Bereich und auch für August zeigt sich eine ähnliche Abweichung. Im Trend werden sowohl der Juli, als auch August mit einer Abweichung von bis +1 Grad auch leicht zu warm berechnet.
In der Niederschlagssimulation gibt es gegenüber dem Sollwert im Juli kaum Abweichungen zu beobachten, während der August 2017 über dem Norden etwas zu nass und über dem Süden zu trocken ausfallen kann. Zusammen mit dem Juni, welcher aktuell ein Temperaturüberschuss von rund +2,5 Grad vorzuweisen hat, ist die Wahrscheinlichkeit bereits jetzt schon hoch, als dass der Sommer 2017 insgesamt zu warm ausfallen kann.
Auch die anderen Langfristmodelle des DWD, METOffice, der NASA und IRI berechnen den Sommer mit einer höheren Wahrscheinlichkeit normal und im Trend zu warm.

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 23.06.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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