Wetterprognose und Wettervorhersage
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Von Hochsommer an Fronleichnam, zu kühlem und wechselhaften Wetter am Freitag und Samstag und anschließend wieder Sommerwetter. So präsentiert sich der Sommer 2017 weiterhin durchwachsen bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Eine stabile Sommerwetterlage hat es bislang noch nicht gegeben.
Atlantische Tiefdrucksysteme sorgen für wenig stabile Wetterverhältnisse im ersten Sommermonat
Der Grund für das Auf und Ab der Temperaturen im bisherigen Verlauf des Sommers ist die hohe Wetteraktivität auf dem Atlantik, welche auf ihrer jeweiligen Tiefdruckvorderseite sehr warme und nachfolgend kühle Temperaturen nach Deutschland führen können. Im Zeitraum vom 18. bis 20. Juni liegt Deutschland zwischen den Fronten eines Hochdruckkeils des Azorenhochs und einem Tiefdrucksystem, welches sich über Skandinavien positionieren kann. Tiefdrucksystem über Skandinavien? Das lässt aufhorchen, denn das bedeutet nicht selten die Zufuhr kühlerer Luftmassen, wenn sich das Hochdrucksystem westlich von Deutschland befindet.
Nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells ist diese Wetterentwicklung vom 20. bis 22. Juni durchaus wahrscheinlich, was die Temperaturen über Norddeutschland bei einem wechselhaften Wettercharakter auf wenig sommerliche +15 bis +20 Grad zurückgehen lassen kann. Ob die kühlen Temperaturen aber auch den Süden von Deutschland erreichen können, bleibt zum heutigen Stand fraglich, berechnet werden dort Werte zwischen +20 bis +25 Grad. Im weiteren Verlauf aber berechnet das amerikanische Wettermodell eine wenig stabile Position des Tiefdrucksystems über Skandinavien, was dazu führen kann, dass sich das Hochdruckgebiet in Richtung Mitteleuropa verlagern kann. Gleichzeitig bleibt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik hoch, wird aber vom Hochdrucksystem noch vor Deutschland, Österreich und der Schweiz blockiert. In Folge dessen können hochsommerlich warme Luftmassen aus südlichen Richtungen herangeführt werden. Mit anderen Worten bleibt das Auf und ab der Temperaturen im Sommer 2017 nach dieser Simulation erhalten, wobei die Hochdruckposition Mitteleuropa durchaus Chancen auf eine erste stabile Sommerwetterlage hätte.
Das europäische Wettermodell berechnet seit Tagen im Zeitraum vom 19. bis 23. Juni für Deutschland mehr oder minder eine Südwestwetterlage, bei der Anfangs sommerliche warme (teils heiße) und später gemäßigte (normale) Luftmassen herangeführt werden können. Mit anderen Worten bestätigt sich auch nach diesen Berechnungen ein weiter anhaltendes Auf und Ab der Temperaturen im Sommer.
Kontrollläufe bestätigen Abkühlung, anschließend normaler Temperaturtrend
Nein, eine hochsommerliche Wetterlage für das letzte Juni Drittel auszurufen wäre zum heutigen Stand nicht richtig, auch wenn die Wettermodelle Hinweise darauf geben. Denn die Kontrollläufe stützen zum einen die Abkühlung im Zeitraum vom 20. bis 22. Juni mit einer anschließenden Normalisierung des Temperaturtrends bis zum 23. Juni und einer nachfolgenden langsamen aber stetigen Erwärmung - Sommerwetter ja, Hochsommer nein. So liegt das Temperaturspektrum am 21. Juni zwischen +14 bis +30 Grad (Mittelwert: +17 Grad über dem Norden und +21 Grad über dem Süden) und am 27. Juni zwischen +16 bis +30 Grad (Mittelwert: +22 Grad über dem Norden und +24 Grad über dem Süden). Anders formuliert: durchaus typisches Sommerwetter für Deutschland.
Die Verhältnisse der Kontrollläufe im Juni 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Normales Wetter im Sommer 2017 nach dem Langfristmodell
Die Berechnungen des Langfristmodells verändern sich in den letzten Tagen und Wochen kaum. So wird der Juni 2017 mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5 bis +0,5 Grad normal und im Trend mit einer Abweichung von +1 Grad auch zu warm berechnet. Ähnlich sind die Berechnungen für die Sommermonate Juli und August, welche normal und im Trend leicht zu warm simuliert werden.
Auffällig bleiben aber die Niederschlagsprognosen des Langfristmodells für den Sommer 2017, bei der alle drei Sommermonate zu trocken berechnet werden. Das spricht in der Interpretation der Sommerwochen für ein Hochdrucksystem zwischen England und Deutschland.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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