Wetterprognose und Wettervorhersage
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Nach einer Abkühlung am Montag und Dienstag können mit Hilfe eines Tiefdrucksystems zwischen Island, England und Skandinavien bis Fronleichnam am 15. Juni 2017 wieder sommerlich warme Luftmassen nach Deutschland geführt werden. Gleichzeitig steigt aber von Süden her die Neigung zu Schauern und Gewittern an und weiten sich bis zum Donnerstag etwa bis zu einer Linie Bremen - Bayerischer Wald nach Norden aus.
Sommerwetter bleibt instabil
Das Tiefdrucksystem verlagert sich zum Freitag und Samstag weiter nach Osten in Richtung Skandinavien und hat bereits zum Samstag Deutschland weitestgehend überquert und sorgt auf seiner Rückseite für die Zufuhr kühlerer Luftmassen. So bleibt nicht nur das Auf und Ab der Temperaturen im Sommer 2017, sondern auch der wenig stabile Wettercharakter erhalten.
Weitere Aussichten: vom "Hitzehoch" bis zur "Kaltluftdusche" ist alles möglich
Das amerikanische und auch europäische Wettermodelle simulieren die kommende Wetterentwicklung als komplex, wobei der Vorgang der Verlagerung der atlantischen Frontalzone bis über Skandinavien nicht das eigentliche Problem ist, sondern vielmehr der Hochdruckkeil, welcher sich von den Azoren in Richtung Deutschland schieben kann. Je nachdem wie weit dieser Hochdruckkeil sich nach Norden und Osten verlagert und wie weit das Tiefdrucksystem über Skandinavien seine Gradienten nach Süden ausweiten kann, ist für die Temperaturentwicklung von entscheidender Bedeutung - wenige hundert Kilometer unterscheid in der Positionierung können hierbei entscheidend sein.
Im extremsten Fall könnten im Zeitraum vom 19. bis 26. Juni die Temperaturen bei einer Nordströmung auf +12 bis +19 Grad absinken. Im anderen Fall könnte sich vom Hochdruckkeil ein autarkes Hochdrucksystem über Mitteleuropa ausbilden, was mit Hilfe von viel Sonnenschein die Temperaturen in den sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich ansteigen lassen könnte. Sollte diese Wetterentwicklung eintreten, so wäre mit Werten zwischen +22 bis +28 Grad im Zeitraum vom 20. bis 26. Juni zu rechnen.
Kontrollläufe bestätigen höhere Wahrscheinlichkeiten für eine zu kühle Variante
Im Grunde bestätigen die Kontrollläufe heute den bisher wechselhaften Wetterverlauf des Sommer 2017 und berechnen im Zeitraum vom 19. bis 22. Juni eine höhere Wahrscheinlichkeit für etwas zu kühle Temperaturen gegenüber den Jahreszeit typischen Werten. Im Zeitraum vom 23. bis 26. Juni berechnen die Kontrollläufe bereits wieder einen ansteigenden Mittelwert, welcher gegenüber dem vieljährigen Mittelwert im leicht zu warmen Bereich liegen können.
Das Temperaturspektrum erstreckt sich demnach am 20. Juni zwischen +12 bis +26 Grad (Mittelwert: +17 Grad über dem Norden und +19 Grad über dem Süden) und am 26. Juni 2017 zwischen +14 bis +29 Grad (Mittelwert: +18 Grad über dem Norden und +21 Grad über dem Süden). Anders formuliert: eine kühlere Temperaturphase ist nach dem 16./17. Juni bis zum 22. Juni wahrscheinlicher als eine hochsommerliche Wetterphase. Deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt, normal und zu warm.
Die Verhältnisse der Kontrollläufe im Juni 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: Juni, Juli und August normal, mit der Tendenz zu warm auszufallen
Betrachtet man den bisherigen Temperaturverlauf im Juni 2017, so zeigt sich mit einer Abweichung von rund +1,1 Grad ein zu warmes Temperaturspektrum, an dem sich bis zum 20. Juni wohl nur wenig verändern wird. Entscheidend, ob der Juni zu warm, normal oder zu kalt ausfallen wird, hängt also von der Wetterentwicklung im letzten Juni Drittel ab. Die Berechnungen des Langfristmodells simulieren zum heutigen Stand eine Abweichung der Temperaturen im Juni mit -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich, mit dem Trend leicht zu warm auszufallen. Für die weiteren Sommermonate Juli und August sind die Berechnungen ähnlich, was einen normalen und durchwachsenen Wettercharakter im Sommer 2017 zum heutigen Stand gegenüber anderen Varianten am wahrscheinlichsten macht.
In der Niederschlagsprognose berechnet das Langfristmodell heute einen einheitlicheren Trend für einem etwas zu trockenen Sommer 2017. So werden die Monate Juni, Juli und August gegenüber ihren Sollwerten zu trocken interpretiert.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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