Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das Auf und Ab der Temperaturen des bislang durchschnittlichen Sommer 2017 setzt sich auch am Wochenende fort. Bereits zum Donnerstag können die auf sommerliche Werte ansteigen, zum Freitag abkühlen und zum Sonntag teils hochsommerliche Werte von bis zu +30 Grad erreichen, bevor zum Start in die neue Woche von Westen her eine weitere Abkühlung erfolgen kann.
Der "Kampf" zwischen Hoch und Tief beginnt und entscheidet über ein sommerlich warmes oder kaltes zweites Juni Drittel 2017
Der Grund für den Warmluftschub am Wochenende ist ein Tiefdrucksystem, welches auf seiner Vorderseite entsprechend warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Dieses Tiefdrucksystem gehört zu einer Tiefdruckrinne, welche sich von Neufundland über Island und England bis nach Skandinavien erstreckt. Zum Wochenstart verlagert sich das Tiefdrucksystem weiter nach Skandinavien und kann sich nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells dort zentralisieren. Gleichzeitig kann sich zum 13. Juni 2017 über dem Atlantik das Azorenhoch mit einem Hochdruckkeil bis nach England und in Teilen auch bis nach Deutschland ausweiten. Das beendet die sommerlich warme Südwestanströmung der Luftmassen, da Deutschland auf den östlichen Hochdruckgradienten gelangen kann und mit Hilfe des Tiefdrucksystem auch entsprechend kühlere Luftmassen herangeführt werden können. Die Konstellation aus Tief über Skandinavien und Hoch zwischen Island, England und Azoren hält sich nach diesen Berechnungen bis zum 19. Juni, wobei die Luftmassen sich langsam erwärmen können.
Wie kalt kann es werden? Nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells sind am 15.06.2017 (Fronleichnam) von Nord nach Süd mit +16 bis +23 Grad zu erwarten und steigen darüber hinaus bis zum 19. Juni auf +22 bis +27 Grad an.
Das europäische Wettermodell berechnet in seinen Simulationen der letzten Tagen auch eine Abwandlung der Hochdruckvariante weiter nördlich, was den Hochdruckkeil über Deutschland hinwegführt und für relativ trockenes Wetter sorgen kann. Gleichzeitig bleibt die Tiefdruckaktivität zwischen Neufundland, Island und Skandinavien ähnlich hoch, jedoch im Unterschied zum amerikanischen Wettermodell kann sich über dem skandinavischen Raum kein zentrales Tiefdrucksystem ausbilden. Die Folge daraus wäre eine durchaus sommerliche Südwestwetterlage, bei der die Temperaturen auf Werte zwischen +22 bis +27 Grad ansteigen können.
Wie ist ein zu kühles zweites Juni Drittel zu bewerten?
Die Kontrollläufe stützen - wie bereits gestern - einen signifikanten "Temperatursturz" zwischen dem 12. und 13. Juni um etwa 6 bis 12 Grad. Allerdings kommen die Temperaturen von einem sehr hohem Niveau und reduzieren sich auf ein Spektrum, welches am 13. und 14. Juni knapp unter dem langjährigen Mittelwert im zu kühlen Bereich liegen kann. Darüber hinaus schwankt der Mittelwert des Temperaturspektrums im Zeitraum vom 15. bis 22. Juni um den Mittelwert herum, hat aber im Trend grundsätzlich eine positive Tendenz. Mit anderen Worten hat im zweiten Juni Drittel ein hochsommerlich stabiler Wettercharakter weniger Chancen sich durchzusetzen und eine deutlich zu kühle Wetterphase ist zum heutigen Stand ebenso weniger wahrscheinlich. Vielmehr schwankt das Spektrum um den Jahreszeit-typischen Wert herum. Die Niederschlagsneigung ist im Zeitraum vom 14. bis 21. Juni als schwach zu bezeichnen, was als eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Nähe zum Hochdrucksystem bewertet werden kann. Deutlicher zeigt sich das Verhältnis in den Kontrollläufen im nachfolgenden Diagramm:
Die Verhältnisse der Kontrollläufe im Juni 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Langfristmodell: normales Wetter im Sommer 2017 in Deutschland möglich
Das Langfristmodell berechnet bereits seit Januar einen durchschnittlichen Temperaturcharakter für den Sommer 2017 und hält - mit Schwankungen - über die letzten Wochen und Monate den Kurs. So werden auch heute die Sommermonate Juni, Juli und August mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +0,5 Grad normal und im Trend bis +1 Grad zu warm berechnet. Dass der Sommer 2017 aber auch durchwachsen ausfallen kann, zeigt sich in der unauffälligen Niederschlagsberechnung gegenüber dem Sollwert, welche im Trend im Juni und August 2017 auch positiv ausfallen kann (leicht zu nass).
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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