Wetter im Sommer 2017 - Wetter­trend vom 31. Mai 2017: Hoch­sommer im Juni?

| M. Hoffmann

Über Pfingsten kann es auch nach den heutigen Berechnungen der Wettermodelle noch zu starken Niederschlägen kommen, welche örtlich Unwetterpotential erreichen können. Gegenüber den letzten Tagen wurde die Wahrscheinlichkeit heute aber etwas abgeschwächt. Nichtsdestotrotz steht wohl ein unbeständiger Wettercharakter bei zurückgehenden Temperaturen über Pfingsten bevor.

Erstes Juni Drittel: spannende Wetterentwicklung steht bevor

Ob sich der Sommer im ersten Juni Drittel durchsetzen kann, ist zum heutigen Stand nicht zu sagen, vielmehr wird es auf ein ja und nein hinaus laufen. Betrachtet man die Temperaturentwicklung im ersten Juni Drittel, so ist diese mit Jahreszeit typischen Werten durchaus als sommerlich zu bewerten. Schaut man sich die Niederschlagssimulationen an, so deutet vieles auf eine wenig stabile sommerliche Großwetterlage hin, bei der mit weiteren Schauern und Gewittern gerechnet werden kann.

 

Die Wetterentwicklung der Großwetterlage gibt dem Sommer Spielraum

Wie aber wird das Wetter im Sommer 2017?  Insbesondere die Simulation des amerikanischen Wettermodells beeindruckt heute. So könnte sich nach diesen Berechnungen im Zeitraum vom 7. bis 12. Juni ein Hochdrucksystem über dem östlichen Europa bis über die Ostsee und Finnland erstrecken und im weiteren Verlauf baut sich bis zum 15. Juni von den Azoren ein Hochdruckkeil über England bis nach Skandinavien auf. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden somit in eine Grundströmung gelangen, bei der die sommerlich warmen Luftmassen aus südlichen Richtungen über die Alpen herangeführt werden könnten. Sommer ja, aber mit Einschränkungen hinsichtlich von einer ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung. Wie warm kann es werden? Die zum heutigen Stand simulierten Tageshöchstwerte liegen bspw. am 14. Juni zwischen +23 bis +28 Grad und kann als Sommerwetter bezeichne werden.

 

Die Gegenteilige Wetterentwicklung zum Sommer wäre die Wettersingularität der sog. Schafskälte, welche häufiger im Zeitraum vom 4. bis 20. Juni auftreten kann (meist zwischen dem 9. und 11. Juni). Wie stehen hierfür die Wahrscheinlichkeiten? Schaut man sich die Kontrollläufe an, so ist im Zeitraum vom 4. bis 8. Juni mit einer Normalisierung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu rechnen. Im Zeitraum vom 8. bis 16. Juni steigt der Mittelwert aber rasant an und liegt mit einer Abweichung von 4 bis 8 Grad weit über dem langjährigen Mittelwert. Anders formuliert: die Schafskälte ist weniger wahrscheinlich, allenfalls der Zeitraum um Pfingsten zeigt eine höhere Wahrscheinlichkeit für kühlere Temperaturwerte auf. Darüber hinaus berechnen die Kontrollläufe einen fast schon sommerlich heißen Temperaturtrend. Deutlicher zeigt sich das im nachfolgenden Diagramm:

 

Diagramm Temperaturen im Juni 2017 vom 31. Mai

Die Verhältnisse der Kontrollläufe Juni 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

 

Hochsommer schon im Juni?

Das was in den Verhältnissen der Kontrollläufe berechnet wird, hätte bei einem Eintreffen schon einen hochsommerlichen Temperaturcharakter zur Folge. Diese Wetterentwicklung hängt aber ganz stark davon ab, wie sich das Hochdrucksystem über Mitteleuropa, bzw. dem östlichen Europa entwickeln kann. Gelingt das nicht, so hat die atlantische Frontalzone mit ihren Tiefdrucksystemen mehr Möglichkeiten das Wetter mit einem wechselhaften und deutlich weniger warmen Wettercharakter zu beeinflussen.

 

Das Langfristmodell berechnet den Sommer im Juni 2017 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad nun im deutlich positiven Bereich und ist sicherlich auch den aktuellen Simulationen geschuldet. Nichtsdestotrotz bestätigt sich heute der zu warme Temperaturtrend im Juni gegenüber den letzten Berechnungen. Im zweiten Sommermonat Juli liegt die Abweichung mit -0,5 bis +1 Grad im normalen Bereich mit dem Trend zu warm auszufallen. Der August wird - wie in den letzten Wochen auch - mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich berechnet, mit dem Trend leicht zu warm auszufallen.

 

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2017 vom 31. Mai 2017

Vergleich Sommerprognose Langfristmodell mit Abweichung zum Mittelwert

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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