Wetter Sommer 2017 - Wetter­prognose vom 11.05.2017 mit Ausblick auf den Vatertag (Christi Himmelfahrt)

| M. Hoffmann

Zwar wird es in den kommenden Tagen noch etwas wärmer, so dass verbreitet die +20 Grad Marke überschritten werden kann, von einer stabilen und sonnigen Wetterlage kann aber nicht gesprochen werden. Vielmehr kann man die Wetterlage als früh sommerlich und schwül-warm bezeichnen, was bis einschließlich Sonntag (Muttertag) zu teils kräftigen Schauern und Gewittern führen kann - örtliches Potential für Unwetter ist nicht auszuschließen.

Hält sich der frühsommerliche Wettercharakter?

Der Grund für die fast schon sommerlichen Temperaturen ist ein Tiefdrucksystem zwischen Island und England, welches im Verbund mit einer sich über Mitteleuropa aufbauenden Hochdruckbrücke bis nach Skandinavien auf der Vorderseite die warmen Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Da es sich aber um eine Tiefdruckvorderseite handelt, ist mit entsprechenden Schauern und Gewittern zu rechnen. Bleibt es nun sommerlich warm? Das amerikanische Wettermodell berechnet eine Verlagerung des Tiefdruckgebietes von Island/England bis zum 18. Mai nach Skandinavien, so dass sich dort kein autarkes Hochdrucksystem ausbilden kann. In Folge dessen kann mit der zunehmenden Intensivierung der Vorderseite sogar noch wärmere Luftmassen herangeführt werden, was im Zeitraum vom 16. bis 18. Mai die Temperaturen auch auf über +25 Grad ansteigen lassen kann. Dann wären die Kriterien für einen Sommertag auch erfüllt und die Temperaturen wären gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa um 3 bis 8 Grad zu warm.

Die Wetterentwicklung zu Christi Himmelfahrt - Vatertag 2017

Aber nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells folgt mit der Ausdehnung des Tiefdrucksystems über Skandinavien nachfolgend die "kalte Dusche". Den frei werdenden Platz auf dem Atlantik nimmt ein Hochdrucksystem ein und positioniert sich im Zeitraum vom 18. bis 22. Mai von Neufundland bis nach England in einer von Nordwest nach Südost verlaufenden Hochdruckachse. Gleichzeitig sorgt das Tief über Skandinavien im Verbund mit dem Hoch für die Zufuhr kühler Luftmassen aus nördlichen Richtungen, was Sommerwetter zunächst einmal weniger wahrscheinlich macht. Wie kalt kann es werden? Je nach Bewölkungszustand und Niederschlagsdauer werden vom amerikanischen Wettermodell bspw. am 22. Mai +11 bis +17 Grad in Aussicht gestellt.
An Christi Himmelfahrt berechnet das amerikanische Wettermodell die Auflösung des Tiefdruckgebietes über Skandinavien und das Hoch vom Atlantik rückt weiter nach Osten vor, was Deutschland am Vatertag in den Zustrom südöstlicher Luftmassen bringen kann, was zu einem unbeständigen, aber durchaus warmen Wettercharakter führen kann. Für das für viele sicherlich verlängerte Wochenende ändert sich nicht viel verändern. Das Hoch bleibt zwischen Island und Skandinavien dominierend, während weiter südlich schwache Tiefdruckausläufer für einem warmen, aber unbeständigen Wettercharakter sorgen können. Geht es rein nach der Simulation, so wären Temperaturen zwischen +17 bis +25 Grad im durchaus früh sommerlichen Bereich am verlängerten Wochenende rund um den Vatertag möglich.

Ob der Kaltlufteinbruch aber tatsächlich zum 19. bis 23. Mai kommen und die sommerliche Temperaturphase beenden mag, ist zum heutigen Stand noch in Frage zu stellen. Zwar weisen die Kontrollläufe eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Abkühlung auf, aber das europäische Wettermodell berechnet bspw. für den 18. und 19. Mai eine durchaus stabilere Hochdruckbrücke, welche damit nicht zu unterschätzen ist. Wird das Tiefdruckgebiet bspw. durch den Hochdruckkeil etwas weiter nach Norden verlagert, so könnte es auch passieren, dass der Kaltluftzustrom im weiteren Verlauf Deutschland gar nicht mehr# erreichen kann. Deutlicher zeigt sich das mögliche Auf und Ab im nachfolgenden Diagramm der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt / normal / zu warm. Es sieht zum heutigen Stand also gar nicht einmal so schlecht um das Wetter am Vatertag aus.
Diagramm Temperaturen Vatertag 2017 vom 11. Mai

Wie wird das Wetter zum Start in den Sommer 2017?

Anfang Juni kommt es gleich zu zwei Ereignissen, welche aus Wettersicht interessant sind. Zum einen beginnt mit dem 1. Juni der Sommer und zum anderen steht am 4. und 5. Juni Pfingsten vor der "Tür" und in vielen Bundesländern beginnen zudem die Pfingstferien. Aus diesem Grund erfolgt heute gegen 17:00 Uhr eine genauere Betrachtung über die mögliche Wetterentwicklung zum ersten Sommermonat, dem Juni.

Was aber lässt sich zum heutigen Stand über das Wetter im Sommer von Juni bis einschließlich August sagen? Das Langfristmodell berechnet über die Sommermonate hinweg eine durchaus durchschnittliche Temperaturentwicklung, bei der die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich liegen kann. Geht es nach dem Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes, so liegt die Abweichung im Sommer mit +0,2 bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich. In der Jahreszeitenvorhersage des DWD wird das Wetter im Sommer 2017 mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent zu kalt, 38 Prozent normal und 42 Prozent zu warm berechnet. Das Langfristmodell der NASA berechnet für das Sommerwetter ebenfalls eine Abweichung von +0,2 bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich. Das IRI Modell simuliert mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 bis 60 Prozent einen zu warmen und das METOffice mit 40 bis 60 Prozent, örtlich bis 80 Prozent einen zu warmen Sommer. In der Zusammenfassung zum heutigen Stand also ein normaler und durchaus durchwachsener Sommer 2017 mit dem Trend zu warm auszufallen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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